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Von Haarwuchsmitteln und Amateuren – Die Saison 93/94

Michael Juen in der Saison 1993/94

Im achten Teil unserer Serie ist der FC Wacker Innsbruck in der Bundesliga auch schon wieder Geschichte. Unter den Namen „FC Capillaris Innsbruck Tirol“ lief aber eigentlich kein neuer Verein am Tivoli auf, sondern Wacker Innsbruck in neuem Gewand. Der FC Capillaris belegte den fünften Platz in der Meisterschaft. Die Amateure des FC Wacker Innsbruck verfehlten 1993/94 das Play-Off und blieben auch in der Abstiegsrunde hinter ihren Erwartungen zurück.

Keine Sponsoren, verwöhnte Zuschauer und unzufriedener Vorstand

Keinen Sponsorschriftzug auf den Dressen, Rückfall im Frühjahr, die Zuschauer wohl verwöhnt von der Swarovski-Ära und unzufrieden nach den überteuerten Eintrittspreisen gegen AS Rom, der FC Wacker Innsbruck hatte bei seiner Rückkehr in die Bundesliga 1992/93 wahrlich nicht die besten Karten. Mit Müh und Not konnte ein Sponsor für das Cup-Finale gefunden werden.

Kein Wunder, dass man im Lager von Wacker Innsbruck unzufrieden war und verzweifelt nach neuen Lösungen suchte. Da tauchte mit Schwarzkopf doch noch ein Sponsor auf, der sein Haarwuchsmittel „Capillaris“ puschen wollte. Allerdings war ihm der Vereinsname ein Dorn im Auge und die Verantwortlichen machten wieder einmal den Fehler vom alteingesessenen Namen abzurücken.
So hieß der Klub 1993/94 „FC Capillaris Innsbruck Tirol“ und als solcher wurde man nach mehreren kleinen Durchhängern schlussendlich doch noch Fünfter.

International bekam es der umgetaufte Wacker Innsbruck in der zweiten Runde mit einem alten Bekannten zu tun. Nach einem 1:1 am Tivoli gegen Real Madrid kam erwartungsgemäß im Bernabèu Stadion das Aus.

Der Kader des FC Capilaris Innsbruck Tirol in der Saison 1993/94
Oraze, De Vora, Bergmann, Streiter, Wazinger, Lesiak, Schneider, Russ,
Schroll, Baur, Prudlo, Hartmann, Silberberger, Ph. Schwarz, Carracedo,
Kitzbichler, Kirchler, Aflenzer, Westerthaler, Gussnig, Danek, Janeschitz, Frasz

„Wacker Innsbruck“ nur noch im Amateurfußball

Die zweite Saison in der Regionalliga Tirol begann für den FC Wacker Innsbruck sehr schlecht. Aber nach dem 0:6 daheim gegen den SV Wörgl ging es aufwärts. Fünf Siege in Folge fuhren die Schwarz-Grünen ein, bis sie Kundl stoppte.
Gegen Tabellenführer Hall erreichte man ein 2:2 und gegen den SK Rum zogen die Wackerianer dann mit 2:4 den Kürzeren.
Trotz ansprechender Ergebnisse reichte es nicht für einen Platz im Aufstiegs-Play-off. Wacker spielte zu oft unentschieden und verlor gegen direkte Konkurrenten wie Wörgl und Rum.

Platz zwei, aber 17 Punkte zurück

Im Frühjahr wollte Wacker Innsbruck ein bessere Leistung zeigen. Mit dem 5:2 Sieg gegen Fügen und zwei Auswärts-Unentschieden war die Chance auf den ersten Platz für die Schützlinge von Robert Auer noch vorhanden. Im direkten Duell gegen Kundl zogen die Wackerianer dann den Kürzeren. Damit war die Topplatzierung im Unteren-Play-off endgültig dahin. Es kam aber noch schlimmer. Im Spiel gegen Mayrhofen setzte Trainer Auer den gesperrten Vötter ein. Der Sieg auf dem grünen Rasen wurde in ein 0:3 am grünen Tisch umgewandelt.
Letztlich reichte es doch noch zum zweiten Platz hinter Kundl, dort wo auch das zweite Spiel mit 0:5 klar verloren ging. Mit 17 Punkten Rückstand war den Schwarz-Grünen alles andere als zum Jubeln zu Mute.

Noch ein Seitenblick zur Bundesliga. Warum es zwischen dem „armen“ Bundesligisten FC Capilaris Innsbruck Tirol und den Amateuren von Drittligist Wacker Innsbruck keinerlei Zusammenarbeit gab, wissen wohl nur die Beteiligten selbst. Der FC Capillaris war ja ein „verkleideter“ Wacker Innsbruck.
Das Schicksal nimmt seinen Lauf – in welcher Form, werden wir erfahren.

Hier gehts zum siebten Teil: Wacker Innsbruck wieder in der Bundesliga

Der Kader der Amateure von Wacker Innsbruck:
Zöschg, Gaspar, Sandner, Aschenwald, Pangrazzi, Lutz, Schellhorn, Juen,
Pipal, Vötter, Lenninger, Villgratner, Fuchs, Geir, Waldhart, Glavas, Aksu,
A. Heissenberger, Hofer

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Autor: Rudolf Tilg

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