„Wir haben uns heute das Leben selber schwer gemacht“
Tabellenführung, den bisherigen Tabellenführer entthront, die wenigsten Tore bekommen, die meisten geschossen. Langsam strahlen auch die Augen von Walter Kogler beim Erfolg seiner Mannschaft. Es wäre aber nicht der Innsbrucker Erfolgstrainer, wenn er nicht immer noch viel Verbesserungspotential finden würde. Nach dem Spiel konnte man aber erstmals ein wenig Euphorie auch bei ihm erkennen. Das tivoli12 magazin war dabei.
Walter, was sind Deine ersten Eindrücke vom Spiel?
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Es ist positiv, dass wir das Heimspiel gewonnen haben, wir haben uns aber teilweise sehr schwer getan. In gewissen Phasen haben wir nicht mit dem Nachdruck gespielt, da waren wir ein wenig gehemmt und haben bestimmte Aktionen nicht mit einem energischen Auftreten fertig gespielt. Sonst hätten wir das Spiel schon viel früher entscheiden können. Deshalb ist es zum Schluss noch zu einer Zitterpartie geworden. Obwohl wir einen Mann mehr waren, haben wir nicht die richtige Ruhe gehabt. Da sieht man, dass die Mannschaft in manchen Situationen mit dem Druck noch nicht so gut umgehen kann.
Wie fühlt es sich an, Tabellenführer zu sein?
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Sehr gut, das heißt, dass wir bis jetzt die Mannschaft in der Meisterschaft sind, die die besten Leistungen und besten Resultate gebracht hat. Das ist immer ein gutes Gefühl.
War in der zweiten Halbzeit dann Angst vor der Tabellenführung zu spüren?
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Angst… Wir haben schon andere Spiele gehabt, in denen wir auch viel Druck gehabt haben. Nur heute haben wir schlecht damit umgehen können. Da waren wir zu zittrig, zu viel vom Geist blockiert, zu langsam im Erkennen von Situationen und deswegen haben wir manchmal schlampige Pässe gespielt. Wir haben uns heute selber das Leben schwer gemacht.
Nach dieser Zitterpartie kann man die Tabellenführung wahrscheinlich ein paar Tage genießen?
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Ich denke, die Mannschaft und das Umfeld genießen die letzten Wochen eh schon. Dass wir aber weiterhin genießen können, müssen wir daran arbeiten. Und heute waren genug Punkte, die einem zu denken geben und nicht beruhigt in die Zukunft blicken lassen. Wir müssen uns in einigen Bereichen noch stark verbessern, wenn wir weiterhin vorne bleiben wollen.
Gerade der Übergang Mittelfeld Sturm war heute nicht ideal, woran lag es?
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Ja, genau. Wenn wir das gespielt hätten, was wir in den letzten Wochen geboten haben, dann hätten wir heute höher gewonnen. Wir hätten uns das Leben nicht so schwer gemacht und hätten nicht zittern müssen. Wir waren nicht in der Lage aus dem Mittelfeld heraus ganz gute und korrekte Pässe zu geben. Wir waren zu schlampig und der eine oder andere Spieler hatte heute einen zu zittrigen Fuß. Das können wir besser und das werden wir auch in Zukunft besser machen.
Nun steht wieder eine Cup Runde an. Schaden die dauernden Unterbrechungen der Meisterschaft der Mannschaft? Wird damit der Rhythmus wieder gestört?
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Ob gut oder nicht gut – wir müssen damit leben. Es ist aber schade, dass der Rhythmus damit wieder unterbrochen wird. Jetzt wäre die schönste Zeit Fussball zu spielen und der Rhythmus wird unterbrochen. Auf der anderen Seite muss man dann bis Mitte Dezember Meisterschaft spielen.
Ist auch für Dich diese Kulisse von 15.400 Zusehern etwas Besonderes?
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Ja, ich denke schon. Es ist das, was der Verein in den letzten Jahren wieder aufgebaut hat. Die Mannschaft spielt gut und ist auch sympathisch im ganzen Bundesland Tirol. Und das sieht man dann heute gegen Ried – da ist es nicht selbstverständlich, dass man eine so tolle Kulisse hat. Es ist wieder soweit, dass die Leute aus den hintersten Tälern kommen und das ist etwas, das den Verein und die Spieler stolz macht.
Und Dich?
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Ja natürlich auch, weil man sieht, dass man im ganzen Bundesland wirklich einen gewissen Stellenwert hat.
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