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Christoph Strobl im Gespräch

Christoph Strobl (r.) mit einem Edelfan aus Ostösterreich

Mit Christoph Strobl traf das tivoli12 magazin ein weiteres Vorstandsmitglied des FC Wacker Innsbruck. Im folgenden mehrteiligen Interview gibt uns Vorstand Strobl Einblicke in seine Aufgabengebiete und einen Eindruck der aktuellen Entwicklungen rund um die Themen Interne Organisation, Controlling und Nachwuchs.

Du bist das dienstjüngste Mitglied des Wacker Innsbruck Vorstands. Stell dich und deine Aufgabengebiete bitte kurz vor.

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Meine Name ist Christoph Strobl. Ich komme aus der Wirtschaft und bin Berater mit dem Schwerpunkt Interimsmanagement – bin also kein klassischer Unternehmensberater. Ich habe im Klub die Agenden im Bereich Nachwuchs übernommen, nachdem mein Herz für den Nachwuchs schlägt. Aufgrund meiner Profession beschäftige ich mich auch mit den Themen Interne Organisation und Controlling.


Wie muss man sich Controlling bei einem Profiverein vorstellen?

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Da sind wir momentan in einem sehr spannenden Projekt. Nachdem wir auch im Clubmanagement sehr sparsam aufgestellt sind, müssen wir auch dort die Organisation anpassen – von einer Erstliga- zu einer Bundesligaorganisation. Das ist eine einigermaßen herausfordernde Aufgabe, wenn man jeden Euro umdrehen muss und sehr sparsam und ökonomisch arbeiten will.

Welche Unterschiede gibt es in der Organisation im Vergleich zum vergangenen Jahr?

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Es ist einfach ein viel größerer Aufwand, den Spielbetrieb aufrecht zu erhalten. Mit Heimspielen, wo jetzt erfreulicherweise wesentlich mehr Zuschauer kommen. Es ist beispielsweise auch eine andere Herausforderung in der Sponsorenbetreuung. Wir brauchen höhere Budgets, wir müssen entsprechend auch mehr Leistungen bieten. Dasselbe gilt für die TV-Übertragungen. Da müssen andere Rahmenbedingungen in der Bundesliga erfüllt werden. Bei Liveübertragungen sind beispielsweise von Ligaseite Sponsoren einzubinden. Das ist einfach ein größeres Aufgabenpaket. Nachdem wir personell nicht massiv aufgestockt haben, müssen die Aufgaben im Clubmanagement möglichst gut verteilt werden, damit niemand unter der Last zusammenbricht. Es ist für alle eine herausfordernde Aufgabe.


Der Leiter des Clubmanagements würde sich zwei weitere Vollzeitkräfte für eine optimale
Besetzung der Operative wünschen. Kann man diesen Wunsch erfüllen?

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Natürlich wäre es wünschenswert, dies zu machen. Wir haben auch schon etwas angepasst, nachdem wir André Häberlein wieder verstärkt ins Clubmanagement einbinden und die Mitgliederagenden nunmehr aus dem Clubmanagement heraus betreuen. Darüber hinaus bemühen wir uns natürlich, die Voraussetzungen für Verstärkungen in diesem Bereich zu schaffen. Wir müssen uns aber natürlich an unsere ökonomischen Gegebenheiten halten. Auf der anderen Seite geht man natürlich davon aus, dass man mit guten Leuten – und ich gehe davon aus, dass wir nur gute Leute bei uns haben – auch ein mehr an Kundennähe haben und damit auch mehr an Ertragspotential haben. Vor diesem Hintergrund und unter dieser Maßgabe werden wir uns da sicher anpassen, aber wir werden jetzt nicht den Apparat aufblasen, der uns den Weg, der uns ja auch von der Bundesliga (Anm. Schuldenabbau) vorgegeben ist, behindern würde. Wir versuchen einen goldenen Mittelweg zu gehen.


Ist die Organisationsentwicklung damit abgeschlossen?

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Die Organisationsentwicklung ist nie abgeschlossen. Nachdem jetzt die große Stressperiode nach dem Aufstieg jetzt vorbei ist, haben wir eine neuerliche Bestandsaufnahme gemacht. Das werden wir auch immer wieder machen. Wir schauen, dass wir auch im Teambuilding die Aufgaben so verteilen, dass es verträglich ist und dass alle Aufgaben professionell abgewickelt werden können. Dieser Prozess endet also nie. Wir wollen zufriedene und auch motivierte Mitarbeiter. Da haben wir sehr großes Glück, denn wie sich die Mannschaft des Clubmanagements ins Zeug wirft, da können wir uns alle 10 Finger abschlecken, dass wir so eine Truppe haben!


Der FC Wacker Innsbruck hat die Lizenz für diese Saison mit der Auflage zur
Schuldenreduktion erhalten. Wie ist der Stand der Dinge?

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Wir haben den ersten Bericht an die Bundesliga abgeliefert. Haben aber noch keine Antwort bekommen, was an sich ein gutes Zeichen ist. Der Bericht war auch ein positiver. Wir haben einen Plan, dass wir das über einen gewissen Zeitraum verbessern und uns entwickeln. Wir werden Schritt für Schritt setzen und sind guter Dinge, dass wir das auch schaffen.


Man darf also davon Ausgehen die nächste Lizenz ohne großes Zittern zu bekommen?

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Als Vorstand werde ich natürlich alles tun, dass dem so sein wird. Wir haben vorsichtig budgetiert und wenn nicht vollkommen unvorhersehbare Ereignisse eintreten, wird das auch so sein. Wir haben auch heuer nicht besonders gezittert. Für uns ist wichtig, dass wir die positive Stimmung und das Umfeld auch nutzen, um mit unseren Sponsoren eine noch bessere und noch tragfähigere Beziehung aufzubauen, wie wir sie bisher haben. Jetzt wollen wir das einfach noch besser machen und uns als noch lieber gesehener Partner bei den Sponsoren positionieren. Das ist das Ziel.

Die vielen Punkte der Saison 2008/09 haben das Budget des Vereins sehr belastet. Könnte sich der FC Wacker Innsbruck einen Meistertitel überhaupt leisten?

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Es waren in der letzten Saison mehr Punkte notwendig, um aufzusteigen, als im Jahr zuvor. Das hat natürlich auch etwas mehr an Kosten erzeugt. Heuer haben wir sehr vorsichtig budgetiert. Wir sind von einem gesicherten Mittelfeldplatz ausgegangen, der auch realistisch ist, auch wenn wir im Moment diese Euphorie sehr genießen und uns unterstützt. Allerdings mit einem Meistertitel zu rechnen wäre, etwas abgehoben und ich plädiere dafür am Boden zu bleiben und uns zu freuen, dass die Mannschaft tolle und konstante Leistungen abruft. Das zeigt uns, dass die sportliche Abteilung Toparbeit abliefert, sowohl auf der Spieler- als auch auf der Betreuerebene. Trotzdem glaube ich nicht, dass wir die Saison ungeschlagen beenden und Meister werden (lacht). Das ist eher unrealistisch, aber in diesem Jahr einen gesicherten  Mittelfeldplatz oder vielleicht, wenn es ganz traumhaft läuft, im Cup weit und vielleicht in einen internationalen Bewerb zu kommen, das wäre super!

Eine Top-3-Platzierung würde unser Budget gefährden?

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Die Top-3-Platzierung würde unser Budget klarerweise belasten. Ich gehe aber auch davon aus, dass wir in diesem Fall übers Jahr auch mit dementsprechend höherem Zuschauerschnitt und mit vielleicht einem noch größeren landesweiten Boom rechnen können, sodass man da auch einiges an Mehreinnahmen hätte. Der Meistertitel oder die Top 3 sind für mich bei den Unterschieden, auch budgetärer Natur, die wir zu den anderen Vereinen haben, nicht wirklich realistisch. Wenn es uns gelingt in die Nähe der Top 3 zu kommen, dann haben auch das einnahmenseitige Potential einnahmenseitig und gute Argumente, mit zusätzlichen Sponsoren zu sprechen. Wir bleiben dabei: Der 5., 6. Platz wäre für uns eine ganz tolle Leistung. Wenn die Mannschaft weiter eine so tolle Leistung abruft, dann ist vielleicht noch etwas mehr drinnen. Jedenfalls sollte mit dem derzeitigen Tiroler Weg die Basis für eine nachhaltige und langfristige Entwicklung des Vereins und des Tiroler Fußballs gesichert werden.

Im nächste Teil des Interviews wird Christoph Strobl näher auf die Themen Controlling und Mitgliederverein eingehen.

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Autor: Christian Hummer

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