Schwarz-Grün gegen Violett: Eine lebendige Geschichte

Am Sonntag um 16 Uhr treffen die zweite Herrenmannschaft des FC Wacker Innsbruck und die Erste des SV Austria Salzburg aufeinander: Ein Duell zweier Traditionsvereine, das in den heutigen Zeiten des modernen Fußballs eher selten geworden ist. Umso mehr also ein Grund, ein wenig in den Geschichtsbüchern zu schmökern und die eine oder andere Erinnerung wieder hervorzuholen.

Rivalität aus Tradition

Dass das traditionsbewusste Innsbrucker Publikum die Spiele gegen den jetzigen Bundesligisten aus Salzburg eher als das Aufeinandertreffen zweier Fußball-Philosophien und nicht als Derby zweier historisch gewachsener Vereine ansieht, liegt auf der Hand. Umso mehr gerät vor allem die Generation, die die 80er und 90er Jahre schon miterlebt hat, von vergangenen Zeiten ins Schwärmen. Begonnen hat im Übrigen alles im Jahr 1965: Damals, am 2. Oktober, fand zum ersten Mal in Österreichs höchster Spielklasse ein Spiel zwischen dem FC Wacker Innsbruck und Austria Salzburg statt. Mit 3:0 siegten die Wackerianer am heimischen Tivoli – 10.000 Zuschauer jubelten ausgelassen.

Schwere Stunden

Als einer unschönsten Tage ging 17. Juni 1995 in die Tivoli-Geschichte ein. Damals besiegten die Innsbrucker zwar den Salzburger Erzrivalen dank Tore von Poiger und Sane mit 2:0. Am Ende nutzte dieser Erfolg aber auch nichts mehr: Salzburg wurde ausgerechnet am Innsbrucker Tivoli österreichischer Meister und feierte ausgelassen. Fünf Jahre später wurden die Violetten zwar nicht Meister, dennoch war es wieder einmal Austria Salzburg, das dem Tivoli-Publikum große Emotionen bescherte. Denn in der 8. Runde der Saison 2000/2001 hieß es endgültig Abschied nehmen von der geliebten Spielstätte. Auch diesmal gewann Innsbruck mit 2:0, als letzter Torschütze im alten Stadion trug sich Edi Glieder in die Geschichtsbücher ein.

Damals, als die Stürmer noch öfter trafen…

Vor fast 30 Jahren, der FC Wacker Innsbruck war in seiner ersten Bundesliga-Saison seit dem Wieder-Aufstieg, wurde Austria Salzburg mit 9:0 aus dem Tivoli geschossen. Von Gretschnig über Gröss bis Linzmaier: Jeder durfte einmal die Leidensfähigkeit der Innsbrucker Tornetze strapazieren. Dass dieser Sieg, datiert am 22. Mai 1982, als einer der höchsten in die Vereinsgeschichte eingehen sollte, versteht sich von selbst. Das Glück dieser Tage währte aber nicht lange, denn am letzten Spieltag dieser Saison verlor Wacker bei Rapid mit 0:5. Kurz nach der Neugründung im Jahr 2002 drang die SPG Wattens/Wacker bis ins Viertelfinale des ÖFB-Cups vor – der Gegner: Austria Salzburg. Obwohl nur mehr drittklassig, bekam so die schwarz-grüne Anhängerschaft doch noch ihr geliebtes Westderby. Vor einer Rekordkulisse von 11.000 Zuschauern verlor Wacker aber mit 0:2 gegen den damaligen Bundesligisten. Höhepunkt des Spieles war zweifelsohne der „Platzsturm“ eines mit violettem Schal geschmückten Ferkels, das schnurstraks in Richtung Salzburg-Sektor lief.

Fortsetzung erwünscht

Zum bisher letzten Aufeinandertreffen beider Klubs kam es übrigens am 14. Mai 2005 im Tivoli Stadion. Damals trennten sich beide Teams 0:0-Unentschieden. Der letzte volle Erfolg gelang im Oktober 2004, ebenfalls zu Hause, mit 3:1 – u. a. mit einem Tor von Theo Grüner. Diesmal trifft zwar „nur“ unsere zweite Mannschaft auf die violetten Salzburger, trotzdem wünschen sich die Fans des FC Wacker Innsbruck einen beherzten Auftritt und einen Sieg gegen den Erzrivalen.