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Graz war keine Reise wert

Man nahm sich viel vor, für den Schlager in Graz Liebenau. Mit einem Sieg hätte man die Tabellenführung von Sturm Graz zurückholen können. Leider musste man die weite Heimreise ohne Punkte antreten. Aber genau darin liegt unser derzeitiges Problem. Sturm Graz zählt ohne Zweifel zu den großen „Vier“ der Bundesliga. Da kann man nicht so einfach hinfahren und die Punkte mitnehmen. Da muss alles passen.

Gut mitgehalten

Erste Halbzeit in Graz war nicht schlecht. Die Schwarz-Grünen kontrollierten die Blackys gut, ließen nur zwei Chancen zu und eroberten sich ein Übergewicht im Mittelfeld. Trotzdem war es Grünwalds Weltklasse Parade kurz vor der Pause zu verdanken, dass wir mit einem 0:0 in diese gingen. Nach Seitenwechsel ein ähnliches Bild. Man hatte auf den Tribünen das Gefühl, Sturm wird stärker, aber wir halten dagegen. Vorne zu harmlos und hinten waren zwei Fehler der Sargnagel der wackeren Buam. So endete eine schwache Partie mit 2:0 für die Hausherren, die zwei, ihrer vier Chancen nutzen konnten.

Es ist zum Haare raufen

Wieder mehr Ballbesitz. Ja sogar mehr Torschüsse als die Hausherren, aber wir können uns dafür nichts kaufen. Fahren mit 0 Punkten und Platz vier in der Tabelle von der UPC Arena nach Hause. Vielleicht wäre es besser, den Gegner spielen zu lassen und selbst zu reagieren. Hinten erst einmal dicht machen und vorne zubeißen. Dazu müsste man vorne aber durchschlagskräftiger sein. Was in den ersten Runden wie von selbst klappte, geht jetzt überhaupt nicht mehr. Dann beginnt man nachzudenken und aus ist es mit der Herrlichkeit. Alles wirkt verkrampft und ungenau. Dabei besteht (noch) kein Grund dazu!

Blicken wir zurück

Der erste Durchgang dieser Herbstsaison war sensationell. Alles schien von alleine zu gehen. In Runde acht in Kapfenberg kassierte man zwei Tore, schoss aber noch deren vier. Dann kam Wiener Neustadt und entführte die Punkte aus dem Tivoli. Beim Retourspiel führten krasse Fehlentscheidungen zur ersten Niederlage. Danach gab es eine unglückliche Punkteteilung in Hütteldorf. Wir waren Rapid überlegen. Gegen Salzburg bezogen unsere Jungs die erste Heimniederlage der Saison. Man hätte sich da aber sicher einen Punkt verdient. Beim Nachtrag in Wals Siezenheim waren wir erstmals in dieser Saison wirklich unterlegen. Zu viele Fehler führten gegen biedere Bullen zu einer 0:4 Klatsche. Und in Graz kann man nicht so einfach Punkte abholen. Das ist immerhin ein Spitzenteam der Liga. Nun hoffen wir gegen den SV Mattersburg auf die Trendwende.

12. Mann gefragt

Die stärksten Gegner liegen vorerst hinter uns. Nun kommen zwei Gegner, die genauso in der Kiste sind. Da soll wieder mehr Selbstvertrauen getankt werden, bevor mit der Wiener Austria ein erneuter Kracher im Tivoli gastiert. Die Euphorie ist im heiligen Land erst einmal verflogen. Dennoch wird sich jetzt zeigen, wer wirklich wacker ist. Schlugen sich in den letzten Monaten doch unzählige Zuschauer auf die Schultern und gaben an, schon immer Fan unseres Traditionsvereins gewesen zu sein, so können sie es jetzt wirklich beweisen. Gerade jetzt ist der zwölfte Mann gefragt. Ich erwarte mir am nächsten Samstag eine fünfstellige Zuschauerzahl, damit man der Mannschaft zeigt, ganz Tirol steht hinter ihr. Großen Worten der letzten Heimspiele sollten jetzt Taten folgen und ganz so schwarz sehe ich unsere Zukunft nicht, kommen doch mit Andi Schrott und Martin Svejnoha zwei Haudegen bald zurück.

UPC Arena, kein fünf Sterne Tempel

Die Arena in Graz Liebenau kannst vergessen. Dunkel und dreckig, schlechte bis gar keine Verpflegung. Möchte man ein kleines Geschäft verrichten, sollte man dafür auch noch bezahlen. Und dass ein Graben rund um das Stadion führt, der anscheinend für Grazer nicht bewacht wird, ist eine bodenlose Frechheit und ein noch größeres Sicherheitsrisiko. Sollte eigentlich Konsequenzen mit sich führen.
Die Stimmung in dem Stadion hat mich erste Halbzeit auch nicht vom Hocker gehauen. Erst nach ihrem Führungstreffer wurde die kalte Bude zum Hexenkessel. Was mir gefällt ist, dass da alle Tribünen mit einbezogen werden und auch mitmachen. Wäre schön, wenn das bei uns auch gelänge. Teilweise klappt das schon ganz gut.
Resümee: Graz war zum Kotzen, aber wir haben noch zweimal die Chance einer Revanche.

Anmerken möchte ich noch, dass in einem ausverkauften Tivoli ein ganzer Sektor als Pufferzone verschwendet wird, während in der UPC Arena nur zwei, drei Reihen geopfert werden.

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Autor: Rudolf Tilg

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