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Mit dem Glück des Tüchtigen

Nun ist sie also vorbei, die Herbstsaison. Ein Regionalliga-Herbst, garniert mit dem einen oder anderen Stolperstein auf dem Weg. Zum Jahresende sprang mit Platz Sechs dann aber doch wieder ein mehr als achtbares Ergebnis für unser Team heraus. „Wieder“ deshalb, weil Wacker Innsbruck II schon im letzten Herbst mit 32 Punkten sogar noch mehr Zähler holte als 2010. Damals galt dieser Erfolg noch als sensationell, niemand hatte das junge Wacker-Team auf der Rechnung. In diesem Jahr ist es da schon wesentlich ruhiger – die Erwartungshaltung ist einfach gestiegen. Dass diese Platzierung nicht erneut so viel Beachtung findet, eigentlich ist genau das das größte Kompliment für Roland Ortner und seine Mannschaft.

Zumal man bedenken muss, dass die meisten Spieler dieses Teams teilweise deutlich weniger als 20 Jahre auf dem Buckel haben. Nach dem Abgang von Spielern wie einem Thomas Perstaller oder Önder Nazli, die das Gesicht der Mannschaft von Beginn an mit geprägt hatten, mussten sich die Neuen wie ein Samuel Krismer oder Rupert Wildauer erst einmal akklimatisieren. Trotz des verhältnismäßig großen Umbruchs setzte sich die Mannschaft oftmals gegen die erfahrenen und körperlich robusteren Teams durch – eine Leistung, die man gar nicht hoch genug einschätzen kann und die für jeden auch einen großen Lerneffekt beinhaltet.

Ähnlich erfolgreich wie bekannt begann dann alles im Sommer, das Highlight war sicherlich das 2:0 gegen Dornbirn, mit dem die Mannschaft wohl die bisher beste Leistung der Saison zeigte. Wenig später folgte aber schon ein Einbruch, mit dem man aber aufgrund der oben geschilderten Umstände rechnen musste. Zwischen dem Auswärtssieg in der Reichenau (3:2) und dem Heimsieg gegen Höchst Anfang Oktober blieb Wacker Innsbruck II einen ganzen Monat sieglos. Das nagte an den Nerven, zumal der Abstand zu den Abstiegsplätzen noch nicht so groß war. Trotz dieser schwierigen Lage hatte man nie das Gefühl, dass Unruhe in die Mannschaft kam. Roli Ortner erkannte die Gefahr und hielt den Ball flach. Der Fokus blieb weiterhin beim Wesentlichen, dem Fußballspielen.

Dass es nun ausgerechnet die Salzburger Austria war, gegen die man sich wieder endgültig zurückmeldete, mag ein Wink des Schicksals gewesen sein. In Fact war es aber nur die folgerichtige Konsequenz aus der harten Arbeit im Training. Einen wesentlich Anteil hieran hat einmal mehr der Kapitän: Thomas Grumser ist Dreh- und Angelpunkt des Spiels, verlängerter Arm des Trainers aber auch für die Jungs da, wenn es mal nicht so läuft. Auch einem anderen Kapitän gebührt an dieser Stelle Dank: Andi Schrott. Nach seiner Verletzung wieder genesen, war er sich nicht zu schade, in der zweiten Mannschaft die „Drecksarbeit“ hinten zu verrichten. Auch von seinen Auftritten, verbunden mit dieser vorbildlichen Einstellung, konnte sich die junge Mannschaft einiges abschauen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es nach meinem persönlichen Geschmack im Herbst 2009 teilweise zu „glatt“ ablief. Der Erfolg war da und überdeckte einiges. Das hat sich heuer geändert, die Mannschaft hat Ecken und Kanten bekommen, ist insgesamt reifer geworden. Und zur Reife gehört auch, Niederlagen oder eine kleine Negativserie wegstecken zu können. Das wurde geschafft – mit dem Glück des Tüchtigen. Auch Walter Kogler sollte diese Entwicklung bei der „Zweiten“ hellhörig machen, denn ein Harald Cihak oder ein Mladen Kaloperovic klopfen mittlerweile an der Tür zum Bundesliga-Team. Ob die beiden oder vielleicht ein ganz anderer dann auch den Sprung ins harte Geschäft tipp3-Liga schafft, wird man im Jahr 2011 sehen. Verdient wäre es allemal.

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Autor: admin

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