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Einen Punkt und doch gewonnen

Einmal ging es noch in die Ferne. Wien Hütteldorf und zurück hieß die Devise am vergangenen Samstag. Die Erwartungen waren zugegebenermaßen nicht sehr groß. Wird unsere Mannschaft noch einmal alle Kräfte bündeln können?


Lediglich vier Tore wurden seit der neunten Runde erzielt, nur vier Punkte eingefahren.
Die Wiener hingegen blieben in den letzten zehn Partien ungeschlagen. Also keine besonders guten Vorzeichen.

Begrenzter Optimismus

So startete man Samstag früh vom tief verschneiten Tivoli Richtung Osten. Die Stimmung im Bus war von Anfang an gut, als hätte es die vielen sieglosen Spiele Ende des Herbstes nicht gegeben. Man wollte die Mannschaft gebührend in die Winterpause verabschieden. Zwar fuhr man zum ersten Mal in dieser Saison etwas skeptisch in die Hauptstadt, doch noch einmal wollte man es den Grün-Weißen zeigen. Vielleicht unterschätzen sie uns ja wieder?
So ging es vom winterlichen Tirol immer weiter Richtung Wien. Dort erwarteten uns widrige Bedingungen. Heftige Windböen, Schneeregen und nasskaltes Wetter. Bei diesem Wetter liegt man lieber hinterm Ofen. Aber wer ein richtiger Wackerianer ist, lässt seine Mannschaft nicht im Stich! So stellten sich Ca. 300 Unentwegte in den Auswärtssektor des Hanappi-Stadions.

Man traute seinen Augen nicht

Und die brauchten ihr kommen nicht zu bereuen. Wie schon im Herbst begannen die Innsbrucker wieder wie aus der Pistole geschossen. Angefeuert von unseren Fans sorgte Burgic bereits nach ein paar Minuten mit einem Stangenschuss für Aufsehen. Einmal kräftig durchatmen und weiter ging das muntere Spiel Richtung Rapid-Tormann Hedl.
Aber mit der ersten Chance gingen die Grün-Weißen in Führung. Jetzt ahnte man schon Schlimmes. Aber unser Wacker Innsbruck kämpfte beherzt weiter und kam durch ein unmögliches Tor von Burgic zum verdienten Ausgleich.

Es entwickelte sich ein munteres Spielchen mit deutlich mehr Torchancen für die Innsbrucker. Nach der Pause ging Rapid abermals mit ihrer ersten Chance in Führung. Kurze Zeit später sorgte erneut Miran Burgic für den mehr als verdienten Ausgleich. Gleich darauf großer Jubel im Sektor der Schwarz-Grünen. Schreter verwandelte einen Strafstoß in gewohnter Manier zur zwischenzeitlichen Führung. Die Freude währte allerdings nur kurz. Rapid gelang wieder der glückliche Ausgleich. Dabei sollte es auch bleiben. In der Schlussminute vergab Prokopic den Matchball. Der FC Wacker Innsbruck hatte in diesem Spiel gleich um 10 (!) Torschüsse mehr als Hausherr Rapid.

Würdiger Abschied und „übermotivierte“ Wiener

Ganz ehrlich, als Fan brauchst du schon gute Nerven. Ein abseitsverdächtiges Tor von Rapid, einen eindeutigen Strafstoß für uns nicht gegeben. Einen Rückpass übersehen und viele Kleinigkeiten gegen Wacker Innsbruck gepfiffen. Das blieb aber dieses Mal ohne gröbere Folgen, weil unsere Burschen kämpften, als hätte es nie eine Krise gegeben. Sie verabschiedeten sich gebührend in die Winterpause. Die Fans standen in nichts nach. Trotz Kälte und Wind wurde gute Stimmung gemacht. Einige Freudenfeuer wurden auch gezündet und auf unseren Rängen ging die Post ab. So geht ein geiles Jahr zu Ende und nimmt man das Rapid-Spiel her, ist das fast schon schade. Aber der Mannschaft wird das gut tun. Die Batterien waren doch schon ziemlich leer und wir dürfen gespannt sein, was das Frühjahr dann bringt.

Leider konnten wir uns nicht gebührend von der Mannschaft verabschieden weil „übermotivierte“ Rapidler nichts besseres zu tun hatten, als unserem Sektor einen Besuch abzustatten. Ordner und Polizei hatten etwas dagegen und wir „durften“ über eine Stunde lang die Gastfreundschaft des Sektors „geniessen“. Was wiederum zur Folge hatte, dass es dort eine lustige Schneeballschlacht mit den Grün-Weißen gab.

Danke

Wer hätte das nach dem durchwachsenen Beginn dieses Jahres mit der Niederlage gegen den FC Lustenau gedacht, dass es ein Superjahr für den FC Wacker Innsbruck und seinen Fans werden sollte. Wer erinnert sich nicht an das kritische Spruchband der Tivoli Nord, worauf die Mannschaft erzürnt die Verabschiedung beim Sieg in Dornbirn verweigerte? Aber vielleicht hat grad dieser Disput zwischen Fans und der Mannschaft den nötigen Umschwung gebracht. Gut, dass die Fans auch kritisch sein können! Wenn die Anhänger unseres Vereins dann an den Aufstiegskrimi denken, bekommen viele heute noch nasse Augen.

Was in Tirol möglich wäre, bewiesen dann die ersten Runden in der Bundesliga. Eine Euphoriewelle überschwappte die Schwarz-Grünen, welche mich an goldene Jahre erinnerte. Auch auswärts zog Wacker Innsbruck die Massen ins Stadion. So waren mehrere Spiele mit wackerer Beteiligung auch dort ausverkauft. Der FC Wacker Innsbruck zieht also: ob im heimischen Tivoli oder in der Fremde! Hoffentlich sieht man das im Lande, um unseren Verein jene Bedingungen zu ermöglichen, mit welchen der Verein seriös arbeiten wird können.

Das Superjahr, mit ein Verdienst von Prudlo, Kogler, der Mannschaft und dem Verein – ABER auch die Fans waren schon vor dem Aufstieg erstklassig! Es macht einfach Spaß und dafür gibt es nur ein Wort – DANKE.

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Autor: Rudolf Tilg

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