Wacker Innsbruck und die „Wahre Tabelle“
Vor Fehlentscheidungen der Unparteiischen ist man im Fussball nie gefeit. Die „men in black“ müssen binnen Sekundenbruchteilen Entscheidungen treffen – und das auch noch ohne Zeitlupe! Der ein oder andere falsche Pfiff kann jedoch den Spielverlauf auf den Kopf stellen. Das tivoli12 magazin hat sich mit Hilfe des Internetportals wahretabelle.at an die größten schwarz-grünen Aufreger der Herbstsaison zurückerinnert:
Statt 4:0 wäre es ein 5:0 geworden
Gleich in der ersten Runde hätte es einen Elfmeterpfiff geben müssen: Kayhan legte Miran Burgic im Rapid Strafraum. Auch Sky Experte Hans Krankl konnte nur bestätigen, dass es sich um ein elferwürdiges Vergehen gehandelt hatte. Aufgrund des überragenden 4:0 Sieges gab es jedoch wenig Aufregung wegen des verwehrten Strafstosses.
Die folgenden acht Runden gab es wenig bis keinen Grund zur Klage, der FC Wacker Innsbruck dominierte die Meisterschaft und wurde auch von Fehlentscheidungen verschont. Bis zur zehnten Runde, dafür kam es dann aber gleich knüppeldick:
Ein falscher und zwei nicht gegebene Elfer
Auswärts gegen Magna Wr. Neustadt musste die Kogler Elf die erste Niederlage der Saison hinnehmen und das denkbar unglücklich. In der 28. Minute brachte Öbster knapp ausserhalb des Strafraumes Patrick Wolf zu Fall. Trotzdem entschied Schiedsrichter Lechner sofort auf Strafstoss. Sowohl Medien als auch Zuschauer waren einhellig der Meinung, dass es sich dabei um eine Fehlentscheidung handelte.
In der Folgezeit drängten die Innsbrucker auf den Ausgleich und die Schöttel Truppe musste sich mit zwei elferwürdigen Aktionen behelfen, um den Wacker Express zu stoppen. Beide Male blieb aber die Pfeife stumm.
Ausgleichende Gerechtigkeit
Der nächste Aufreger war die Partie gegen den SV Mattersburg am heimischen Tivoli: Nach 58 Minuten konnten die Innsbrucker durch einen Elfmeter in Führung gehen. Das Foul an Burgic sah an diesem Tag wohl nur Schiedsrichter Hofmann. Aber er „besserte“ seinen Fehler schon elf Minuten später aus, als er das Ausgleichstor von Salamon anerkannte, obwohl dem Treffer eindeutig eine Abseitsposition vorausging.
Eisner als Rapids Weihnachtsmann
Die Winterpause begann für Wacker Fans mit einem schönen Abschiedsgeschenk ihrer Mannschaft: Dem Wiener Rekordmeister (die meisten der in Anspruch genommenen Meistertitel stammen aus der Vor-Bundesliga Zeit und sind Wiener Meistertitel) Rapid wurde auswärts ein Punkt abgenommen. Aber eigentlich hätten es derer drei sein müssen: Wie schon in Runde Eins legte Kayhan Miran Burgic in der 31. Minute im Strafraum und wieder blieb die Pfeife stumm. Im Gegenzug durfte Gartler ein Tor bejubeln, das stark nach Abseits roch.
Drabek und Hofmann gehen in Ruhestand
Mit Abpfiff der 19. Runde gehen auch zwei Urgesteine in der Riege der österreichsichen Scheidsrichter in Pension: Dietmar Drabek und Louis Hofmann beenden aufgrund der Alterklausel mit 45 Jahren ihre aktive Karriere. Drabek leitete 312 Bundesligapartien und mehr als 40 internationale Spiele. Hofmann pfiff 97 Bundesliga Spiele an.
Fazit
Fussball lebt von Emotion und diese werden besonders durch Fehlentscheidungen und strittigen Situationen geschürt. Einen negativen Beigeschmack dabei verursacht aber die Tatsache, dass es sich bei Fussball um ein Millionengeschäft handelt und oft ein Tor oder ein Punkt über die Teilnahme am internationalen Geschäft und damit an den UEFA Geldtöpfen entscheidet.
Orientiert man sich an der „Wahren Tabelle„, so würde der FC Wacker Innsbruck in dieser Saison am vierten Tabellenplatz überwintern, aber davon kann man sich nichts kaufen. Es kann nur Ansporn sein, in der kommenden Spielzeit wieder alles zu geben und mit ein wenig Glück vielleicht in diese Tabellenregion wieder vorzustossen. Denn trotz durchwachsenem Herbstfinish trennen die Schwarz-Grünen nur sieben Punkte vom zweiten Platz.