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Selbstbewusstsein ist was ich will…

…sang schon Wolfgang Ambros und in dieselbe Kerbe schlägt Vorstandsmitglied Martin Weberberger im zweiten Teil der Interviewreihe. Weiter Themen sind der tragische Tod Erwin Tögels und die sportliche beziehungsweise Transfer- Situation.


 

 

Durch den tragischen Tod von Erwin Tögl hat der FC Wacker Innsbruck seinen Vertreter bei der Bundesliga verloren. Seither wundert man sich bei der Bundesliga über uneinheitliches Auftreten des FCW in Wien.  Wer hat diese Aufgabe übernommen?

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Das war natürlich ein Problem. Erwin hat sehr viel dieser Arbeit gemacht und er ist leider viel zu früh und viel zu schnell von uns gegangen. Da hat es am Anfang Abstimmungsschwierigkeiten gegeben. Mittlerweile haben diese Aufgaben, also ÖFB und Bundesliga, hauptsächlich der Obmann und Gerald Schwaninger übernommen. Ich glaube, wir sind da wieder auf einem ganz guten Weg. Wobei da muss man schon ein wenig aufpassen: Wir wissen alle, dass die Bundesliga und der ÖFB auch mit Vorsicht zu genießen sind und die Ostlastigkeit ist nicht von der Hand zu weisen.

Das macht sich wie bemerkbar?

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Schaut euch die Auslosungen an, schaut euch die Schiedsrichterleistungen an. Ich erinnere nur ans letzte Spiel im Herbst beim 3:3 gegen Rapid oder wie sich teilweise manche Funktionäre gegenüber dem FC Wacker Innsbruck verhalten. Das können sie natürlich nur, wenn sie wissen, dass sie den Rückhalt haben. Aber sei es, wie es sei. Wir werden in naher Zukunft und das wird gar nicht mehr so lange dauern, wieder eine Hauptrolle in der Liga spielen, da werden sie nicht an uns vorbei kommen.

Zur Weihnachtszeit titelte die Presse mit einer Schlagzeile: „Wacker Innsbruck: Der Tiroler Winter wird eiskalt“. Die in dem Artikel genannten Vereine reagierten zum Großteil sowohl in den Medien als auch in ihren Vereinsmedien. Hat der FC Wacker Innsbruck hinter den Kulissen agiert oder wurde der Artikel einfach ignoriert?

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Jetzt hast mich ein wenig überfahren, da ich den Artikel nicht kenne. Aber es zeigt etwas: Wir müssen einfach mit sehr viel mehr Selbstvertrauen auftreten. Das betrifft alle Funktionäre, die Mannschaft, aber die tut es zum Glück sowieso und alle Leute im Umfeld. Wir sind nicht irgendwer, wir sind der dritterfolgreichste Verein Österreichs. Ich denke, das muss man auch Restösterreich wieder einmal ins Gedächtnis rufen. Es muss wieder so sein, dass wenn man nach Innsbruck kommt, man sich wieder in die Hosen „scheisst“. Es kann nicht sein, dass sie uns einfach belächeln, da gehört ein selbstbewusstes Auftreten her und zwar von allen: von den Funktionären, von den Fans und von den Spielern. Innsbruck muss wieder ein Festung und eine Macht werden. Auch gegenüber der Liga wäre ein selbstbewussteres Auftreten nicht das Schlechteste.

Apropos Selbstbewusstsein: Waren die Plakate, die im ersten Saisonviertel im Stadion aufgehängt wurden, wie zum Beispiel: „Elf lauwarme Wiener Würstchen“ , ein Zeichen von Selbstbewusstsein und haben sie den Geschmack des Vorstands getroffen?

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Ich kann jetzt natürlich nicht vom gesamten Vorstand sprechen, weil so etwas nicht wirklich Themen von Vorstandssitzungen sind. Mir persönlich hat es sehr gut gefallen, weil es zeigt, dass wir uns nicht mehr „pflanzen“ lassen und wieder ein richtiges Selbstbewusstsein entwickeln. Und das haben wir auch sportlich gezeigt: Mit einem engagierten selbstbewussten Auftreten können wir jeden in der Liga packen. Für mich hat das letzte Spiel gegen Rapid wieder einen enormen Aufschwung gegeben, weil man gesehen hat, dass man mit jedem mithalten kann.
Ich weiß aber. dass sich die Gegner über die Plakate massivst aufgeregt haben und der Pacult die Plakate beim ersten Spiel seiner Mannschaft in der Kabine gezeigt hat, um sie noch mehr zu motivieren. Wie es ausgegangen ist, wissen wir.

Nach einem fulminanten Meisterschaftsstart mit kurzzeitiger Tabellenführung folgte ein Einbruch mit einer Negativserie. Mit Koch und Prokopic wurden zwei Stammspieler im Kreativbereich abgegeben. Geholt wurden ein Spieler aus der Regionalliga Ost und einer aus der Kärntner Liga – kann man mit diesen Neuzugängen die Abgänge kompensieren bzw. kann man so konkurrenzfähig bleiben?

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Wie sieht die Sachlage aus: Wir wissen alle, wie es budgetär um uns steht. Wir sind von den finanziellen Mitteln her in der Liga hinten angesiedelt. Trotzdem ist es unserer sportlichen Abteilung gelungen, sehr lange vorne dabei zu sein. Ich habe nichts von einem Einbruch gesehen. Ich habe nur zwei Spiele gesehen, wo wir eindeutig die schlechtere Mannschaft waren: das war einmal gegen Salzburg und einmal gegen Kapfenberg. In den restlichen Spielen waren wir meiner Meinung nach immer ebenbürtig, hatten aber eben auch viel Pech. Ok, das kann passieren, so wie wir sie am Anfang gewonnen haben, haben wir sie eben dann verloren. Ich denke, wir werden im Frühjahr noch viel Freude haben. Ich freue mich schon auf die Auftaktpartie gegen Red Bull Salzburg, weil da werden wir wieder so auftreten wie im ersten Spiel gegen Rapid.

Also werden Deiner Meinung nach Koch und Prokopic nicht abgehen?

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Ich glaube, dass man mit den vorhandenen Spielern Koch und Prokopic ersetzen kann, weil wir natürlich bei den Amateuren ganz gute Leute haben, die vielleicht bis jetzt die Chance nicht bekommen haben. Jetzt bekommen sie die Chance und müssen sich beweisen. Eines ist aber klar: Für große Sprünge fehlt das Geld und bevor man einen schlechten Kompromiss macht, soll man besser mit den eigenen Leuten arbeiten. Und eines unserer Ziele ist es, den Tiroler Weg fortzusetzen, was gar nicht so einfach ist, weil wenn die Qualität in Tirol fehlt , ist es eben schwierig.

Mit Paolo Abasolo war lange Zeit ein Mann fürs zentrale Mittelfeld im Gespräch. Trotz seiner unbestrittenen sportlichen Qualitäten wurde von einer Verpflichtung aufgrund eines schwebenden Verfahrens ins Spanien Abstand genommen. War die Sachlage der Vereinsführung bzw. sportlichen Abteilung lange Zeit nicht bekannt?

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Es ist klar, wenn man bei einem Spieler, der sehr gute Anlagen hat, entdeckt, dass seine „Speisekarte“ nicht ganz gesund ist, dann müssen wir einfach davon Abstand nehmen. Wenn das alles stimmt, was kolportiert wurde, und wenn es auch nur gerüchteweise stimmt, dann darf man einen solchen Spieler nicht verpflichten, auch wenn er noch so gut ist. Ich denke, das würden wir öffentlich nicht aushalten.

Hat man das im Vorfeld nicht gewusst?

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Ich nicht, also ich habs nicht gewusst und ich glaube auch unsere sportliche Leitung hat es nicht gewusst. Das hat sich alles sehr lange hingezogen und da wurde von Monat zu Monat immer wieder ein bisschen mehr aufgedeckt. Wie dann alles auf dem Tisch war, war es überhaupt keine Diskussion mehr, davon Abstand zu nehmen.

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Autor: admin

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