Die meisten Jokertore – ein Rückblick
In einer Woche startet die Bundesliga in die Frühjahrsmeisterschaft. Obwohl sich am Transfersektor wenig getan hat, gab es doch einige Veränderungen, die sich auch auf die kommenden Spiele niederschlagen könnten. Dazu hat das tivoli12 magazin ein wenig in den Annalen der Herbstrunde gewühlt und einiges Kurioses und Wissenswertes zusammen getragen.
SV Josko Ried
Erstmals seit Bestehen des Clubs konnten sich die Rieder als Winterkönig in die Weihnachtsfeiertage verabschieden. Dabei holte die Mannschaft Paul Gludovaz mit zwölf Siegen und drei remis 39 Punkte, womit sie einen neuen Vereinsrekord aufstellte. Verantwortlich war dafür auch das torgefährlichste Mittelfeld, das achtzehn Treffer bei 217 Versuchen erzielte.
Am Transfermarkt blieb man in der Winterpause sehr zurückhaltend, bis auf die Abgabe von Ersatztormann Pirmin Strasser tat sich nichts.
SK Puntigamer Sturm Graz
Der Zweite in der aktuellen Tabelle war offensiv das A und O der Herbstrunde. Die Mannen von Franko Foda konnten 37 Tore erzielen, wobei 22 in Auswärtsspielen erzielt wurden. Auch im Konter ließ man mit vierzehn erzielten Treffern nichts anbrennen. Das Defensiverhalten bei Standards war auch hervorhebenswert: Kein einziges Tor wurde nach einem Freistoß gegen Sturm erzielt.
Transfertechnisch konnte sich Sturm mit Patrick Wolf vom SC Wiener Neustadt gut verstärken. Bukva (LASK) und Salkic (SC Wiener Neustadt) wurden verliehen.
FC Red Bull Salzburg
War Sturm Graz die Torfabrik der Liga, so zeichnete sich Salzburg vor allem durch seine defensiven Qualitäten aus: Im ganzen Herbst musste man nur dreizehn Gegentore hinnehmen. Dabei verursachte die Abwehr während der 19 Spiele keinen einzigen Elfmeter. Bei der Chancenauswertung aber kann noch einiges verbessert werden: Von 311 Torschüssen gingen gerade einmal 22 ins Tor.
Am Transfermarkt schlug die Red Bull Elf in der Winterpause nur zwei bzw. dreimal zu: Douglas da Silva wurde von Hapoel Tel Aviv geholt und der vereinslose Laszlo Bodnar kam ebenfalls an seine alte Wirkungsstätte zurück. Ob Karel Vitek in Zukunft in rot-blau auflaufen wird, ist indes sehr ungewiss, da seine Freigabe eine Sekunde nach Transferschluss einlangte und der Wechsel nun vor den entsprechenden Gremien verhandelt werden muss. Mit Augustinussen, Nelisse, Walke und Ngwat-Mahop wurden vier Spieler abgegeben.
FK Austria Wien
Im Herbst war die Austria die Auswärtsmannschaft schlechthin: 21 Punkte in der Fremde erspielt, dafür im Horr Stadion nur deren elf. Eine solche Auswärtsbeute konnte letztmals ein Club in der Saison 2004/05 erzielen, damals war es ebenfalls die Austria. Dazu zeichnete sich das Spiel der Wiener vor allem durch Ballsicherheit aus, da 83% aller Pässe beim Mitspieler ankamen.
Im Winter wurden Niklas Hoheneder von Sparta Prag, Fabian Koch und Nacer Barazite von Arsenal geholt. Abgegeben wurde Aleksander Dragovic, der zum FC Basel wechselte.
Rapid Wien
Die Mannschaft von Peter Pacult scheint das Weitschießen verlernt zu haben: Im Herbst wurden alle 31 Treffer innerhalb des Strafraumes erzielt. Davon wurden neun Treffer per Kopf erzielt, was den Spitzenwert der Liga darstellt.
Im Winter wurden Boris Prokopic, Georg Blatnik (SV Grödig) und Michael Schimpelsberger (Twente Enschede) geholt, Hannes Eder und Thomas Bergmann verliehen.
SC Wiener Neustadt
Die Wiener Neustädter waren die Meister der ruhenden Balles: Zehn Treffer wurden aus Standardsituationen heraus erzielt. Mit fünf verwerteten Elfmetern führt man auch diese Wertung an. Dazu zeichnete sich die Elf von Peter Schöttel vor allem durch Blitzstarts aus: 19 von 25 Treffern wurden in den ersten 45 Minuten erzielt.
Am Transfermarkt gaben die Niederösterreicher mit Wolf und Viana zwei wichtige Akteure ab und holten dafür Salkic und Felix.
FC Wacker Innsbruck
Während die Wiener Neustädter vor allem in den ersten 45 Minuten torgefährlich waren, entwickelte sich die Schlussviertelstunde im Herbst zu Wackers gefährlichster Zeit: Elf Tore wurden in dieser Periode erzielt.
Dazu führen die Innsbrucker mit sechs Jokertoren diese Wertung an.
Im Winter wurden mit Andi Schrott, Boris Prokopic und Fabian Koch drei wichtige Spieler abgegeben, dafür kamen Bergmann, Wernitznig und Merino.
Kapfenberger SV
Obwohl nur am achten Platz in der Tabelle, konnten die Steirer in der Vereinsgeschichte noch nie so viele Punkte in der Bundesliga im Herbstdurchgang erzielen.
Sie waren die einzige Mannschaft, die nachdem sie mit 0:1 hinten lag, zweimal die Partie noch drehen konnte. Dazu wurden mit 1320 Kopfballduellen, die meisten ligaweit gewonnen.
Während kein Spieler im Winter abgegeben wurde, kamen mit Lewerenz, Gucher, Welnicki und Scherr vier Neue.
SV Mattersburg
Mit nur zwölf Punkten aus neunzehn Spielen stellte der SV Mattersburg den Vereinsnegativrekord in dieser Saison auf. Dass es nicht am Kampfgeist mangelte, zeigen die 471 begangenen Fouls und die 67 Karten, die man dafür bekam: Das ist Ligarekord. Um noch etwas Positives zu erwähnen, mit 79 erfolgreichen Abseitsfallen führt man in diesem Bereich die Liga an.
Im Winter wurden keine Spieler abgegeben, dazu kamen Parlov und Röcher.
LASK
Beim LASK haperte es vor allem im Bereich Defensive, so wurden 47 Tore, 370 Torschüsse und 45 Großchancen zugelassen. Dazu kamen 133 Ecken und 288 Flanken. Die einzige positive Wertung ist bei der Ausbeute von Eckbällen zu vermelden: Fünf Tore wurden so erzielt.
Auf den letzten Tabellenplatz reagierte man in Linz und holte im Winter: Krpic, Atan, Bukva, Noel, Lopez, Tenesor, Ruano Santana und Lukas. Abgegeben wurde niemand.