Skip to main content

Kommentar zur Lage der schwarz-grünen Nation

Nein, ich bin nicht der Präsident der USA, sondern lediglich ein kleiner Redakteur des tivoli12 magazins. Was ich aber gewiss besser kann, als Häuptling Obama ist, die Lage beim FC Wacker Innsbruck zu beurteilen und das versuche ich nun. Und, dass das unsere Leser interessiert, sieht man schon daran, dass im tivoli12 Forum schon über 148 Seiten lang über dieses Thema diskutiert wird.

Sportlich gesehen liegen wir voll im Plan. 31 Punkte sind bei 13 noch ausständigen Partien eine beruhigende Ausbeute, die sich für einen Aufsteiger wahrlich sehen lassen kann. Die Mannschaft lebt. Das hat man auch beim letzten Heimspiel unseres Wacker Innsbruck gegen Tabellenführer Austria Wien eindeutig gesehen. 60 Minuten Powerfußball und einen Einsatz der Spieler, welcher von Leidenschaft und Kampfkraft nur so strotzte. Bei einem günstigeren Spielverlauf wäre wohl einiges drinnen gewesen. Aber wie schon beim Spitzenspiel in Ried war uns das Glück nicht gerade hold und es hat wahrscheinlich wieder die letzte Minute einer Spielhälfte uns um die Früchte der guten Arbeit gebracht. Aber mit diesen Leistungen ist mir um den FC Wacker Innsbruck nicht bange.

Kritischer sieht da schon die Lage im wirtschaftlichen Bereich aus. Viel kritischer sogar. Wie man nicht erst seit der ordentlichen Generalversammlung unseres Vereins weiß, bewegt sich der Schuldenstand des FCW bei fast 1,2 Millionen Euro. Nur jetzt haben wir es schwarz auf weiß. Und trotz des enormen Zuschauerinteresses im vergangenen Herbst und dem Verkauf eines Nationalspielers bilanzieren wir in der laufenden Saison höchstens ausgeglichen! Vielleicht mit einem kleinen Plus, was aber sicher schwer werden wird. Aber wir hätten ja die Auflage der Bundesliga, unser Minus langsam abzubauen.
Da wiegt der Konkurs eines Großsponsors (auch wenn der im Rest der Liga als Kleinsponsor gelten würde) natürlich doppelt schwer. Und jetzt steht die Lizenzierung vor der Tür. Man darf also wieder einmal gespannt sein. Das wird Wackers größter Fight in dieser Saison – wieder einmal.

Apropos Generalversammlung, ich persönlich hätte mir eine flammendere Ansprache unseres Obmannes gewünscht. Alles in allem war die Stimmung auf der GV zu ruhig. Eine Abstimmung per Handzeichen sollte man in Zukunft allerdings unterlassen! Man hätte glauben können, alles sei in bester Ordnung. Hoffen wir, dass es das richtige Mittel ist, um unseren FC Wacker Innsbruck wieder in ruhigere Gewässer zu schiffen. Man wünscht sich auf Seiten der Anhänger nämlich schon lange einmal, dass man auf Seiten der Schwarz-Grünen einmal auf den Tisch haut. So wie es aktuell der Fall ist, kann man keinen Profibetrieb führen.

Die Olympiaworld und somit auch die Politik brauchen einen starken Wacker Innsbruck ebenso wie die rund 35.000 Mitglieder des Tiroler Fußballverbandes Vorbilder und ein Aushängeschild brauchen. Es gäbe natürlich die Möglichkeit das kommende Budget dem Minus anzupassen. Dadurch würden aber die finanziellen Mittel des Kaders um fast ein Drittel schwinden. Was das bedeuten würde, braucht man nicht lange weiter zu spinnen. Ein Abstieg in unserer Situation würde nur schwer zu verkraften sein. Betrugen doch die Spielbetriebskosten 2009/10 schon 1,055 Millionen, um überhaupt im Stadion spielen zu können. Und das in Liga 2!

Spinnen wir das Ganze noch einmal durch. Ohne neue Geldquelle wird es sehr schwer werden, ein solches Minus wieder los zu werden. Mit diesem Minus auf dem Buckel wird ein Überleben für den FC Wacker Innsbruck in der jetzigen Konstellation extrem schwierig. Ohne Wacker Innsbruck als Gallionsfigur wird es wiederum die Olympiaworld in den Exitus treiben. Darum bekommt die Politik auch ein veritables Problem. Von fehlenden Einnahmen und Steuern in Millionenhöhe ganz zu schweigen. Also sollte schleunigst eine Lösung her. Aber scheinbar steckte man dann Unsummen in ein dann mögliches leeres Stadion. Die Raiders einmal ausgenommen. Und was passiert mit der Olympiaworld, wenn sie ihre Melkkuh verliert?

Avatar photo

Autor: Rudolf Tilg

Dieser Text stellt geistiges Eigentum des tivoli12 magazins dar und ist somit urheberrechtlich geschützt. Um den Text, oder Teile davon nutzen zu können, setzen Sie sich bitte mit dem tivoli12 magazin in Verbindung.
Skip to content