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Wenn’s kracht, dann aber ordentlich

Die Vorfreude auf das Schlagerspiel gegen Rapid war groß. Es kribbelte schon die ganze Woche  in den Herzen der Fans und Anhänger. Es war ein bisschen wie früher, als Rapid kam. Die Vorverkaufszahlen versprachen ein ausverkauftes Haus. Vielleicht scheute das dann doch einige, sich noch um Karten zu bemühen. Etwa 1500 Plätze blieben dann leider doch frei. Am Ende jubelten 1117 Rapidfans. Mit 3:0 hatten die Ihren uns vom Platz gefegt und sich somit für ihre Auftaktschlappe revanchiert.

Es war angerichtet

Volle Ränge, gute Stimmung und zwei Choreographien. Die „ Verrückten Köpfe“ entzündeten auch ein Feuerwerk dazu und rauchten uns ordentlich ein. Ehe sich der Rauch verzogen hatte, gab es noch eine Gedenkminute an ein beim letzten Spieltag verstorbenes wackeres Mitglied. – Eine nette Geste des Vereins. Danach herrschte gute Stimmung im Sektor. Die Grün-Weißen gaben kontra und heizten so die Atmosphäre ihrerseits an. Gleich zu Beginn der Begegnung eine Großchance der Rapidler, aber Planer war auf dem Posten. Aber in der elften Minute war auch er machtlos. Ein unnötiger Zweikampf im Strafraum und es hieß Strafstoß für Rapid. Hart, aber vertretbar. Mit dem 1:0 im Rücken tat sich Rapid noch leichter und sie spielten mit viel Laufarbeit und Übersicht ihre Klasse aus. Nur zweimal wurden die Unseren gefährlich. In der zweiten Halbzeit dann ein ähnliches Spiel: Rapid spritziger, agiler und mit den besseren Möglichkeiten. Die hatten auch die Unseren, aber just in den Momenten, in denen wir stärker zu werden schienen, wurden Unachtsamkeit in unserer Abwehr bestraft. Am Ende stand es 0:3 und die Erkenntnis, dass nicht nach jedem Spiel Feiertag sein kann.

Nicht jammern

Es war wahrlich nicht das Klügste, schon im Vorfeld dieses Spiels über den Trainerwechsel bei unseren Gegner herumzulamentieren. Hätten wir unser Spiel gespielt, so hätten wir für Grün-Weiß einen stärkeren Gegner abgegeben. So wirkte Wacker Innsbruck gehemmt. Nicht spritzig genug und mit zu viel Respekt. Immer einen Schritt zu langsam. Aber Jammern hilft nichts. Es stehen noch schwere Spiele vor der Tür und man darf auch schon einmal einen schlechten Tag erwischen. Die Mannschaft hat uns in dieser Saison schon so viel Freude gemacht. Das wird leider zu schnell vergessen. Auch dass alleine Hofmann wahrscheinlich mehr wert ist, als unser gesamter Kader. So gesehen sind mir die Kritiken in den gesamten Medien einfach zu hart. Und wer hat als Saisonziel Europa-League ausgegeben? Bei einer Umfrage im tivoli12 Forum vor Beginn der Saison hatten die meisten User zwischen Platz sieben und neun getippt.

Einfach nur dumm

Die heiße Stimmung im grün-weißen Sektor wurde des Öfteren durch gewisse „Störfeuer“ getrübt. Es fanden immer wieder Leuchtkörper, Bengalen und Knallkörper den Weg aufs Spielfeld. Sogar bis hin zur Mittellinie. Da treten sie für „Pyrotechnik ist kein Verbrechen“ ein und machen dann sowas kontraproduktives. Sind aber die Fans denn alleine schuld?
Da kündigt man im Innenministerium groß Ausnahmegenehmigungen an, um dann die legal (!!!) zündelnden Fans abzustrafen und Jagd auf sie zu machen. Unter fadenscheinigen Vorwänden. Also zündeln die meisten Fankurven wieder schwarz und was dabei rauskommt, sieht man leider Woche für Woche in den Stadien. Ein klassisches Beispiel für ein Eigentor, das sich das Innenministerium da geschossen hat

Auch finde ich das Verhalten von Boris Prokopic eher fraglich. Bei den Jubelszenen der Seinen immer in erster Reihe. Keine Spur von Respekt gegenüber dem Verein, dem er viel zu verdanken hat. Natürlich verdanken wir ihm auch einiges, aber ich erinnere da an Hannes Aigner, der bei seinen Toren gegen uns immer ohne Jubel abgedreht ist.

Wir haben jetzt im Frühjahr zwei Spiele verloren. Beide zuhause gegen Großklubs. Bei beiden Spielen hat man geglaubt, mit den Großen mitspielen zu können. Vielleicht ist das für unsere Möglichkeiten noch zu früh, aber dass die Mannschaft gut spielen kann, hat sie in dieser Saison schon oft bewiesen. Ich gehe nicht davon aus, dass es am Samstag gegen Meister Salzburg Punkte regnen wird, aber ich gehe davon aus, dass unsere Farben in Salzburg gut vertreten werden. Von der Mannschaft und von den Fans. Und hoffentlich heißt es danach nicht wieder, „wenn’s kracht, dann aber ordentlich“.

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Autor: Rudolf Tilg

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