Katharina Schiechtl im Interview
In unregelmäßigen Abständen möchten wir euch die Trainerteams, Kapitäninnen, Betreuer und Spielerinnen der beiden Damenteams ein wenig näher vorstellen, um allen Mitgliedern der Wacker-Familie gerecht zu werden. Wir hoffen, damit noch mehr Fans für den Damen-Fußball zu begeistern und so den Akteurinnen auf dem Rasen langsam aber sicher einen echten Heimvorteil in Innsbruck sichern zu können. Diesmal steht U-19 Nationalspielerin Katharina Schiechtl im Mittelpunkt. Am Samstag 15:00 Uhr, Wiesengasse C möchte sie gerne ins Ladies Cup-Finale einziehen.
Die 18-jährige Katharina Schiechtl besucht das BORG in Innsbruck und legt auf ihre gute schulische Ausbildung größten Wert. Die sehr sportliche junge Dame kickt nicht nur für das Bundesliga-Damenteam, sondern hat als ihre liebsten Freizeitaktivitäten Rad fahren, Schi laufen sowie zur Entspannung Musik hören oder einen Kinobesuch. Über ihre Charaktereigenschaften hält sie sich zu unseren Leidwesen bedeckt, meint aber verschmitzt, dass ihre Körpergröße von 185cm schon das auffälligste Merkmal sei. Als sportliche Vorbilder dienen ihr die spanischen Fußballstars, die sie auch als Weltmeister begeisterten. So faszinieren sie sowohl Real Madrid und FC Barcelona, was aber bei direkten Duellen in ihre „Konflikte“ hervorruft, wem sie mehr die Daumen drücken soll. In Österreich drückt sie dem FC Wacker Innsbruck die Daumen, was uns nicht verwundert.
Wer hat die Liebe zum Fußball in dir geweckt?
Geweckt wurde meine Liebe zum Fußball von meinem Papa, der für Imsterberg aktiv war, und ich war immer bei seinen Spielen zuschauen, dann wollte auch ich immer selber mit dem Ball kicken. So spielte ich mit meiner Schwester und meinen Cousins immer im Garten.
Wie reagiert deine Familie (Geschwister) bzw. deine Freunde/innen auf dein sehr zeitaufwändiges Hobby?
Gott sei Dank sehr positiv, denn ohne ihre Unterstützung wäre ich heute nicht soweit.
Für ein Spiel braucht man Kondition und Ausdauer. Holst du dir diese beim gemeinsamen Training oder auch noch in eigenen Einheiten?
Ja im Training und auch in eigenen Einheiten: Ich gehe Laufen, wenn ich Zeit habe und mache regelmäßig Stabilisationsübungen zu Hause.
Auf welcher Position spielst du? Ist das deine bevorzugte? Gibt es Unterschiede zwischen Verein und Nationalteam?
Rechtes oder linkes Mittelfeld. Momentan eher Links. Ja ich spiel gerne in der Offensive. Diese Aufgaben versuche ich auch im Nationalteam umzusetzen.
Hast du ein sportliches Vorbild?
Xavi, Fabregas,…imponieren mir ganz besonders.
In den USA gibt es Damen-Profi-Fußball. Hättest du dein großes Hobby auch gerne als deinen Beruf?
Ja natürlich, das wäre ein Traum den ganzen Tag Fußball zu spielen. Wäre echt toll, aber in Österreich, glaube ich, ist das nur schwer vorstellbar.
Würdest du gerne in die Rolle des/r Schiedsrichters/in schlüpfen?
Nein. Denn ich glaube, ich würde viel zu viele Karten zeigen und zu streng sein.
Du gehörst dem Kader der U19 – Nationalmannschaft an. In welchen Auswahlen hast du schon gespielt? Sind dir dabei schon Tore gelungen?
U-16 Tiroler Auswahl, U-17 Nationalteam. Ja (strahlt sie), in der Tiroler Auswahl einige und im U-17 Nationalteam 5 Tore und im U-19 bis jetzt 3.
Wie ist es dir persönlich bei den letzten drei Spielen der Qualifikation ergangen?
Es war ein Auf und Ab. Im ersten Spiel spielten wir 3:3 gegen Schottland, indem wir den Ausgleich in der 92. Minute hinnehmen mussten und es sich wie eine Niederlage anfühlte. Unter anderem hatte sich unsere Kapitänin in diesem Spiel schwer verletzt. Im zweiten Spiel konnten wir Polen 5:0 besiegen, was uns wieder ein wenig Selbstvertrauen für das letzte und entscheidende Spiel gegen Spanien gab. Dann gegen Spanien wurden zwei Tore von uns aberkannt und Spanien gewann mit 4:0. Wir waren alle sehr enttäuscht, dass wir nicht zur EM nach Italien fahren können, doch ich persönlich konnte sehr viel Erfahrung sammeln.
Du bist bei den Meisterschaftsspielen unter väterlicher „Aufsicht“, denn dein Vater kümmert sich um die Ausrüstung (Zeugwart) des Bundesligateams. Wie ist diese Situation für dich?
Haha…coole Frage! (entfährt es der jungen Teamspielerin)
Eigentlich schon normal und sehr praktisch für mich, da mein Papa und ich dann immer gemeinsam zu den Spielen fahren können. Er muss nicht immer doppelt fahren und somit kann er auch jedes Spiel mitverfolgen. Mich stört das keineswegs, im Gegenteil, es bringt uns durch das gemeinsame Interesse für Fußball sehr viele interessante Gespräche.
Vielen herzlichen Dank für deine geduldigen Antworten, weiterhin alles Gute in der Schule und im Sport wünsche ich dir im Namen der gesamten Online-Redaktion.