„Wunschdenken hätten wir alle, aber das ist die Realität“
Im Rahmen der heutigen Pressekonferenz nahm Wacker Innsbruck Trainer Walter Kogler neben den obligatorischen Fragen zum kommenden Spiel auch zur aktuellen Berichterstattung rund um den Tiroler Traditionsverein Stellung. Neben seiner Sicht zu den Causae „40 Punkte“ und „Merino“ zeigte er auch deutlich die Unterschiede im Umfeld von Wacker Innsbruck und Red Bull Salzurg auf. Geradlinig und ungeschminkt – wie man Walter Kogler kennt.
Wie dürfen wir Euch gegen Red Bull Salzburg erwarten?
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Was uns die ganze Saison über schon auszeichnet, ist dass wir sehr oft in der Lage sind unsere Möglichkeiten auszuschöpfen. Gegen Rapid sind wir nicht auf 100% unseres Leistungsniveaus gekommen und wenn wir das nicht schaffen, dann können wir gegen niemanden gewinnen. 70, 80 oder 90% reichen bei uns nicht. Deshalb ist der Schlüssel gegen Salzburg, dass wir in der Lage sind, zuerst einmal unsere 100% zu bringen und alles weitere wird man dann sehen. Das Wichtigste für und ist, dass wir in der Lage sind 100% zu geben.
Wer wird gesundheitsbedingt ausfallen?
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Abaraham, Pichler und Inaki waren angeschlagen. Wir werden sehen, für wen es sich bis morgen ausgeht. Das wissen wir noch nicht. Wir haben erst Abschlusstraining, dann werden wir es sehen, ob alle mitfahren, aber höchstwahrscheinlich schon.
Gegen Salzburg konnte in dieser Saison erst ein Punkt eingefahren werden. Sind sie so viel stärker?
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Nein, aber man muss immer die Realität sehen. Wenn ich mir das Spiel vom letzten Wochenende zwischen Unseren und den Salzburg Amateuren anschaue und dann am nächsten Tag berechtigt in der Zeitung lese, dass die eigentlich zu gut sind für unsere Amateure und ich vergleiche, dass bei uns sechs Spieler in der Startaufstellung waren, die permanent mit der Kampfmannschaft mittrainieren. Und die sind chancenlos gegen die Salzburger Amateure, dann sieht man wie wir arbeiten und wie die Salzburger arbeiten können. Sechs Spieler, die permanent bei mir mit trainieren, sind am nächsten Tag gegen eine Salzburger Amateurmannschaft chancenlos. Davon hatte ein Spieler von uns am Tag zuvor sogar Einsatzminuten in der Bundesliga. Deswegen muss man immer sehen, welche Mittel und Möglichkeiten der Gegner hat und welche wir haben. Das heißt nicht, dass wir deswegen morgen nicht gewinnen wollen. Klar wollen wir gewinnen, wir haben auch schon gezeigt, dass wir mit solchen Mannschaften mithalten können. Aber das ist Fakt: bei den Salzburger Amateuren, wird es vielleicht einen geben, der bei der Kampfmannschaft einmal wird mitspielen können, bei uns waren aber sechs Spieler, die permanent im Kampfmannschaftstraining stehen. Davon sind drei Spieler, die am Tag zuvor sogar in der Bundesliga auf der Bank gesessen sind. Die waren am nächsten Tag chancenlos. Wir tun immer so, warum Innsbruck und hin und her … Wunschdenken hätten wir alle, aber das ist Realität. Ihr braucht ja nur genau lesen, wo bei uns schon teilweise Schwierigkeiten sind: Es ist schon schwierig irgendwo für wen eine Wohnung aufzutreiben. Beziehungsweise, das ist schon zuviel. Da muss man das alles ein wenig vergleichen. Das heißt aber alles nicht, dass wir nicht gewillt sind, sie zu schlagen.
Nachdem heute in der Presse zu lesen war, dass Ihr mit 40 Punkten kalkuliert habt, stellt sich die Frage: Dürft Ihr überhaupt noch gewinnen?
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Ja, ich will unbedingt, dass wir gewinnen. Ich denke auch, dass es einen Unterschied macht, ob man jetzt schon 40 Punkte hat, oder erst mit der 36. Runde. Weil wenn das so der Fall wäre, hätten wir nicht 10.000 Besucher Schnitt, sondern vielleicht nur 5.000 oder 6.000. Jeder Erfolg bleibt doch beim Verein, auch wenn Punkteprämeine zu zahlen sind. Das ist vielleicht einzigartig in der Liga, aber es ist so, wenn man nachrechnet. Das ist ein großer Unterschied, wenn ich in der Saison 180.000 Zuschauer habe und 45 oder 50 Punkte, oder ich habe nur 100.000 und nur 40 Punkte. Das kann man ganz einfach nachrechnen.
Ebenfalls war zu lesen, dass an eine Weiterverpflichtung von Merino nicht gedacht wird. Teilst Du diese Meinung?
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Nein, es ist überraschend, weil das bisher so nie intern besprochen wurde. Das hat gar nichts mit meinen Intentionen zu tun, sondern mein Wissensstand war ein anderer. Das deckt sich nicht.