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Im Fadenkreuz der Repression

Was sich am Rande des Bundesligaspiels FK Austria Wien gegen unseren FC Wacker Innsbruck abspielte, war mehr als ein schlechter Film! Man möchte ja nicht immer wieder auf solche Vorfälle hinweisen, doch die Realität sieht leider anders aus. Ich möchte hiermit keinen Freibrief für jede Dummheit, Böllerwerfen und sonstige sinnlose Aktivitäten seitens der Fußballfans ausrufen, sondern lediglich darauf hinweisen, wie mit der Masse der Anhänger eines Vereins umgegangen wird und dass man so absolut nichts erreicht. Ganz im Gegenteil, man verschlimmert es nur! Aber vielleicht will man das ja, um die Hundertschaft an Polizei zu rechtfertigen?!
Ach ja, Wacker Innsbruck hat ja auch gespielt und das gar nicht einmal schlecht.

„Nette“ Begrüßung

Klar, dass man nach langer Fahrt von mehreren Einsatzfahrzeugen der Polizei empfangen und mit Blaulicht durch Wien eskortiert wird. Rote Ampeln gab es da nicht. Vor dem Stadion der Veilchen erwarten uns ca. 50 Uniformierte. Für etwa 30 Fans! Warum bitte muss man Fußballfans da schon verbal beleidigen und provozieren. (Umgekehrt passiert das natürlich auch. Aber da wird das gleich unterbunden, sonst ist man weg). Noch ist außer Singen und einigen Gesten nichts vorgefallen. Nach einem Gespräch mit einem Polizisten musste ich entsetzt feststellen, wie wenig sie eigentlich über uns wissen und dass wir sowieso alle in einen Topf geworfen werden. Ja werden die denn gar nicht geschult? Man sollte an der Situation ja schließlich etwas verbessern und nicht das Ganze jedes Mal noch verschlimmern. So wurden wir ganz umringt zum Stadion eskortiert. Vorne weg, einer in Zivil ganz munter mit der Filmkamera.

Ausgezeichnete Leistung

Unser Sektor war, für ein Spiel um die goldene Ananas (jedenfalls für uns), recht gut gefüllt. Die Stimmung war auch ausgezeichnet. Das Spiel ging mittlerweile munter weiter und die Schwarz-Grünen verteidigten sich geschickt. Es ging mit einem 0:0 in die Pause.
Zweite Halbzeit gingen die Veilchen dann programmgemäß gegen unser stark ersatzgeschwächtes Team in Führung. Toll aber, wie unsere Jungs dann am grünen Rasen fighteten. Mit der Führung im Rücken zogen sich die Wiener überraschend zurück und es kam im „Horror-Stadion“ so etwas wie Fußballstimmung auf. Der FCW drängte vehement auf den Ausgleich, der leider nicht mehr gelang. 


Ausweg?

In ganz Österreich gibt es einige tausend eingefleischte Fußballfans. Sind sie alle Verbrecher?
Wird überhaupt versucht, eine Lösung für das Problem mit ihnen zu finden, oder ist man nur bestrebt, die Symptome zu bekämpfen?
Auf Grund meiner jahrelangen Erfahrung tendiere ich zu Zweiterem. Es gibt keine so genannten Fanprojekte oder andere Ansätze für Lösungen. Der Schreiber dieser Zeilen ist bestimmt kein Ultra oder jemals in einem Stadion negativ aufgefallen, wurde aber selbst des Öfteren von der Polizei beschimpft, beleidigt und umgerissen. Warum das Ganze? Das bringt doch alles nichts! Viel besser sollte man sich um Lösungen und Deeskalation bemühen. Persönlich gebe ich die Hoffnung auf, dass es jemals soweit kommen wird. Stattdessen ist man bestrebt, die ganze Angelegenheit rund um die Fans zu verschlimmern, was den Vereinen und den Steuerzahlern eine Menge Geld kostet. 

Ich möchte wahrlich nicht alles verharmlosen oder beschwichtigen, was da rund um unseren Lieblingsport passiert. Man kennt ja seine Pappenheimer. Offenbar rechtfertigen aber drei „ärgere“ Vorfälle in den letzten 10 Jahren (!) in Innsbruck alle Repressalien. Man würde sich endlich eine Lösung wünschen – aber das wird wohl ein Wunschtraum bleiben.

Und trotz dieser ganzen Schwierigkeiten fahren wir beim nächsten Mal wieder mit unserer Mannschaft mit. Weil der FC Wacker Innsbruck unsere Droge ist…

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Autor: Rudolf Tilg

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