Lizenz erhalten-alles palletti?
Am vergangenen Freitag wurde dem Protest des FC Wacker Innsbruck zur erstinstanzlichen Verweigerung der Lizenz für das kommende Spieljahr von der Bundesliga stattgegeben. Den Fans und den Verantwortlichen des Tiroler Traditionsvereins ist wahrlich die gesamte Nordkette vom Herzen gefallen. Erleichterung pur, aber ist nun wirklich alles palletti?
Will man jetzt noch ein Jahr so weiter wursteln oder schafft man es neue und nötige Strukturen zu etablieren? Eines steht fest, gelingt es jetzt nicht, den Verein auf gesündere Beine zu stellen, so wird man es in den kommenden Jahren schwer haben. Es gilt Mitglieder, Kleinsponsoren sowie auch die Fans aus dem Jahr diesem so erfolgreichen zu halten. Heuer hat unser Verein mehrere Rekorde gebrochen: Der beste Start eines Aufsteigers in die Bundesliga, die meisten Abonnenten, die meisten Mitglieder und Kleinsponsoren seit der Wiedergeburt des FC Wacker, sowie ein Zuschauerschnitt, der weit über den Erwartungen geblieben ist.
Nächste Saison wird definitiv schwieriger werden. Es ist nicht zu erwarten, dass wir kommende Saison von Beginn an ähnlich für Furore sorgen können wie in dieser Spielzeit. Ein Jungnationalspieler steht auch nicht mehr zum Verkauf und einen ärgeren Aderlass kann sich der FCW auch nicht leisten. Spielt man ohnehin schon mit der billigsten Mannschaft der Liga. Also da sind unser Vorstand und die Verantwortlichen im Verein ganz schön unter Zugzwang. So dilettantisch wie man sich bei dieser Lizenzierung verhalten hat, darf man sich nicht mehr verhalten! Das war schon ein arger Imageschaden, den es wieder gut zu machen gilt. Wenn man mit dem Herzen nicht 117% beim Verein ist, soll man es lassen. So zum Spaß ist die Sache nicht! Dafür ist sie zu ernst. Es hängen tausende TirolerInnen und NichtirolerInnen an diesem Verein. Für nicht wenige gehört er zum Lebensinhalt. Also auf geht’s Vorstand, das verpflichtet!
Zu danken ist es unserem Mann hinter den Kulissen, Herrn Schwaninger, der das Ruder zusammen mit Obmann Plattner in Sachen Lizenz herumgerissen hat. Während sich der eigentlich Verantwortliche dafür in den Urlaub „vertschüsst“ hat. Na, für so einen Bock hat man sich schon einmal einen Urlaub verdient. Jetzt ist es aber schon passiert.
Nun gilt es die Weichen für die Zukunft zu stellen. Selbstbewusst auftreten und auch einmal auf den Tisch hauen, wenn es sein muss. Auf die Missstände rund um den Verein gehört hingewiesen und nicht immer nur zu Kreuze gekrochen. Wir sind der dritterfolgreichste Verein in Österreich und die Zuschauerzahlen sprechen auch für sich. Die sind um nichts schlechter, als zu den Glanzzeiten des FCW vor 40 Jahren! Auch die stolze Mitgliederzahl von über 1600 kann sich sehen lassen. Gemeinsam sind wir der FC Wacker Innsbruck und darauf heißt es stolz zu sein.
Und wenn ich gemeinsam sage, dann meine ich auch GEMEINSAM. So sind auch Publikum und Mitglieder gefordert. Nicht gleich jammern, wenn es nicht mehr so läuft oder die Eintrittspreise etwas teurer werden. Bei knapp über 6000 Zuseher im Schnitt wäre schon eine Erhöhung von 1,75 € im Schnitt pro Eintritt eine Zusatzeinnahme von an die 200.000 €/Jahr. Das hat die Dimension eines Sponsors!
Auch über Rechte und Pflichten sollten sich die Mitglieder informieren. Die Statuten stehen auf der Homepage unseres Vereins. Wir sind die Hüter dieser Statuten. Haben aber auch das Recht mitzubestimmen und so den Vorstand unter Druck zu setzen. So fanden sich bei der letzten Generalversammlung gerade einmal 200 Mitglieder ein. Man war wohl zu geschockt von den Ausführungen des Wirtschaftsprüfers, denn keiner hinterfragte das 1,2 Millionen Minus. Bis auf sechs Mitglieder entlasteten dafür alle den Vorstand aus seiner Haftung – auch wenn die offenbar nicht gezählt wurden. So eine Abstimmungsfarce wird es NIE WIEDER geben!
Weiters möchte ich darauf hinweisen, dass es regelmäßig Vereinsabende gibt, bei denen man Kritik und Vorschläge einbringen kann. Nicht nur bei Stammtischen schimpfen, sich aktiv einbringen, denn gemeinsam sind wir stark! Wir alle sind Wacker Innsbruck, also zeigen wir es auch!