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„Das darf nicht mehr passieren“

Während an Christi Himmelfahrt die meisten Tiroler den freien Tag am Berg oder im Schwimmbad verbrachten, traf sich das tivoli12 magazin mit Geschäftsstellenleiter Gerald Schwaninger im Club Management des FC Wacker Innsbruck. In einem Interview wurde die vergangene Saison im Zeitraffer noch einmal betrachtet und schon Ausblicke auf die Kommende gewährt.

Wie sieht Deine Bilanz der vergangenen Saison aus?

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Grundsätzlich steht im Vordergrund, dass wir uns als Aufsteiger gut verkauft haben. Wir haben tolle Heimspiele erlebt und alle großen Mannschaften des Landes geschlagen, das hat uns allen in der Seele gut getan: Rapid im ersten Spiel, Austria auswärts, Sturm daheim , schöner wäre es emotional ja fast gar nicht mehr gegangen. Wir haben wieder tolle Spieler am Tivoli, wir haben super Legionäre, die sich mit dem Verein 100% identifizieren und eine Riesen-Stimmung verbreiten. Charakterlich eine phantastische Mannschaft. Bei den Mitglieder– und Zuschauerzahlen sind wir stark gewachsen. Wir haben einen großen Schritt nach vorne gemacht, wenn es darum geht, den Verein zu vergrößern. Da waren wir sehr erfolgreich, es war nicht immer leicht, aber es hat sehr viel Spaß gemacht. So gesehen haben wir eine tolle Saison erlebt.
Andererseits muss man sagen, dass der Schwung nach dem Aufstieg und die Dynamik das System Wacker Innsbruck durchaus gefordert, vielleicht sogar an den Rande der Machbarkeit geführt hat . Es sind aufgrund einiger struktureller Voraussetzungen einige ganz enge Situationen entstanden. Aber man konnte es so bewältigen, dass keine größeren Schwierigkeiten daraus resultiert sind. Das Einzige, das nicht so gelungen ist, wie man es sich vorgestellt hat, war die Situation mit der Lizenzierung. Ich bin der Meinung, wenn man das Thema frühzeitiger ins Auge gefasst hätte, wäre es zu keiner Nachprüfung gekommen, sondern man hätte sie in der ersten Instanz bekommen müssen. Das ist dann aber passiert und wir wissen alle, die damaligen vierzehn Tage, drei Wochen waren für den Verein medial, im Umgang mit den Sponsoren und Vereinssympathisanten sicher nicht positiv und das gilt es einfach jetzt abzuhaken und in Zukunft definitiv besser zu machen.

Was war Dein persönliches Highlight in der vergangenen Saison?

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Da fällt mir jetzt viel ein, das allerschönste Erlebnis war aber, das Stadion auszuverkaufen und die Macht, die in der Festung Tivoli Stadion entsteht, wenn jeder Platz voll ist ,der Druck und die Stimmung zum Schneiden ist. Die sensationellen Fans im Stadion sind genau der Grund, warum wir das alles machen. Dem gleichgestellt ist das Thema Wacker Innsbruck, das sich bei den Kindern wieder etabliert. Wenn ich auf den Nebenplatz schaue und die Kinder haben Wacker Dressen an, landauf landab sieht man Wacker Innsbruck Fahnen. Wen ich das sehe, dann weiß ich, warum wir das hier machen. Wir haben ja nicht nur als Lust am Profisport hier einen Fußballclub stehen, sondern wir haben da eine gesellschaftspolitische Verantwortung. Wir sind die Zugkraft für den ganzen Fußballsport in diesem Land und wenn man dann am Spieltag bei den Stadionführungen mit zwei bis dreihundert Kindern durchs Stadion geht und die leuchtenden Augen sieht, sind das Momente, die sehr viel zurückgeben. Das macht mich stolz. Definitiv.

Was war der negative Höhepunkt?

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Ganz klar die Lizenzierung. Wenn so vieles richtig läuft, wenn so vieles entwicklungstechnisch in die richtige Richtung geht und dann macht man so einen Fehler, der soviel Kraft , Energie und auch Zeit kostet, dann ist das einfach enttäuschend. Das darf uns einfach nicht mehr passieren.

Mit dem Transfer von Fabian Koch und den besten Zuseherzahlen aller Zeiten hat der FC Wacker Innsbruck heuer zusätzliche Einnahmen erzielt. Wie kann da bei einer ausgeglichenen Budgetierung ein Minus entstehen?

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Ein Budget erstellen heißt immer eine Annahme treffen. Man kann beim Budget Einnahmen definieren, aber man muss die erst einmal erreichen. Man hat wohl in der Aufstiegseuphorie und dem Ligawechsel sehr positiv budgetiert. Zusätzlich, und das muss ich jetzt kurz dazu sagen, wenn nicht im laufenden Jahr einiges passiert wäre, hätte es auch gereicht. Jetzt sind aber ein paar Sachen passiert, wie das nicht Eintreffen der Sponsorgelder Kneissl in der Höhe von 170.000 Euro. Es sind die Sicherheitskosten wesentlich höher gewesen, wie man aus den Erfahrungen der Vergangenheit geglaubt hat . Es wurde im Sportbereich das Ein oder Andere ausgegeben, das im Gesamtkontext schwierig war. Das hat dazu geführt, dass man Ende der Saison wieder Probleme bekommen hat. Nichts desto trotz ist das nicht so dramatisch, wie es dokumentiert worden ist. Wir werden das noch detaillierter aufarbeiten. Das darf uns als Verein nicht mehr passieren.

Was wird beim kommenden Budget besser gemacht, dass man nicht mehr in solche Turbulenzen geraten kann?

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Der wichtigste Schritt war, dass es jetzt eine klare Zuteilung der Verantwortung gibt. Es gibt einen (Anmerkung: Gerald Schwaninger selbst), der hauptsächlich für die Budgeterstellung zuständig ist, für die Aufarbeitung und Zusammensetzung der Zahlen. Warum gibt es diese Einnahmen und Ausgaben, wie sind die hinterlegt und wie setzen sie sich im Gesamtkontext zusammen. Dadurch kann man den Wahrheitsgehalt des Budgets deutlich verbessern. Dementsprechend, auf diese Wahrheit aufgebaut, wird es einfacher, das Budget zu kontrollieren. Und das Ganze macht auch die Steuerung des Budgetthemas viel leichter. Wir haben für die kommende Saison die Auflage eines quartalsmäßigen Reportings bei der Bundesliga bekommen und das ist uns letztes Jahr auch nicht so geglückt. Dahingehend passieren jetzt schon die Arbeiten, dass das in der neuen Saison nicht mehr so passiert. Aus diesem Reporting für die Bundesliga wird es auch abgeschwächte Berichte an die Sponsoren und für die Mitglieder des Vereins geben, mit denen man dann eine transparente Situation herstellen kann.

Nach der Verweigerung der Lizenz hat der FC Wacker Innsbruck ein erbärmliches Bild in der Öffentlichkeit abgegeben. Täglich wurden andere Zahlen und Gründe in den Medien von Vereinsangehörigen kommuniziert. Hat man daraus gelernt?

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Aufgrund der neuen Budgetzuteilung wird es dazu nicht mehr kommen können, weil die Zahlen im Wochenrhythmus relativ nahe getroffen werden können. Dann gibt es nur mehr diese Zahlen. Heuer war es so, dass eine gewisse Hektik entstanden ist und dass die Presse sehr genau weiß, wie muss man jemanden fragen. Jeder hat dann versucht sich irgendwie zu äußern. Das war nicht sehr glücklich. Nichts desto trotz glaube ich, dass die Leute daraus gelernt haben , also diejenigen, die es betroffen hat und diese in Zukunft auch sensibler auf so ein Thema reagieren.

Merkt man in Gesprächen mit Sponsoren und Freunden des Vereins, dass er durch diese Aussagen an Glaubwürdigkeit verloren hat?

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Natürlich ist es so, dass sich Sponsoren und vereinsnahe Personen wundern. Wie Du zuerst gesagt hast, sieben oder acht Zahlen innerhalb weniger Tagen in der Presse, deutet nicht auf Stabilität hin. Das Vertrauen, das wir uns in den letzten Jahren erarbeitet haben, hat dazu geführt, dass uns die Zeit gegeben wurde, die Zahlen richtig darzustellen. So was darf man nicht oft machen, aber in der heurigen Saison ist es schon gelungen, mit den Meisten, die uns gefragt haben, die Sachlage in einer ruhigen Minute klarzustellen.

Morgen folgt der zweite Teil des Interviews mit einem Ausblick auf die neue Saison.

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Autor: admin

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