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Jung, dynamisch und sympathisch

Als eifriger Beobachter einiger Testspiele des FC Wacker Innsbruck und ernsthafter Kritiker der Transferpolitik habe ich den aktuellen Mannschaftskader ein wenig genauer unter die Lupe genommen. Den sechs Spielern, die den Verein verlassen haben, stehen vier Neuverpflichtungen gegenüber. Diesen möchte ich mehr Aufmerksamkeit schenken.

Das wackere Tor

Zumindest derzeit stehen im Gegensatz zur Vorsaison nur drei Torhüter zur Verfügung. Der Jüngste, Martin Siding, bleibt Teil des Teams, für Fabian Schumacher wurde kein Ersatz verpflichtet. Einen Tausch gibt es mit Austria Wien: Während unser ehemalige Kapitän Pascal Grünwald in der Bundeshauptstadt sein Glück versucht, steht der Austro-Ungar Szabolcs Safar jetzt zwischen den schwarz-grünen Pfosten. Auf dem Spielfeld bringt er mit seinen 37 Jahren nach unzähligen Bundesliga- und Cuppartien viel Routine mit, die sich in den Testspielen deutlich zeigte. Abseits des Platzes wirkt er sehr ruhig und besonnen.
Den in den „Ruhestand“ gegangenen Harald Planer ersetzt die große Tiroler Hoffnung Markus Egger. Mit seinen 21 Jahren überzeugt er in den Vorbereitungsspielen und sammelt vor allem beim sehr jungen Wackeranhang viele Sympathien. Geduldig nimmt er sich Zeit, um Autogramme zu schreiben, posiert mit den Kindern für Fotos, immer einen netten Spruch auf den Lippen.

Innsbrucks Verteidigung

Nach dem Abgang von Harald Pichler, der Grün-Weiß gegen Schwarz-Grün getauscht hat, stehen nur mehr sieben echte Verteidiger im Kader. Dessen Position können der wieder genesene Marco Kofler und vielleicht auch der erst 17-jährige Fabian Hafner ausfüllen. Mit dem emotionalen Abwehrchef Inaki Bea, Martin Svejnoha, Georg Harding, Ersatzkapitän Alexander Hauser und Dario Dakovic verfügt das Team von Walter Kogler über eine ganze Menge Erfahrung. Die Abwehr ist die im Durchschnitt älteste Formation des wackeren Kaders mit etwas über 26 Jahren. Es ist zu hoffen, dass weder der Verletzungsteufel noch Sperren allzu sehr „wüten“.

Schwarz-Grüne Mitte

Statt Ernst Öbster, der es in seine Salzburger Heimat gezogen hat, und Benjamin Pranter, der nach seinem neuerlichen Kreuzbandriss bei Wattens nochmals neu durchstarten will, sollen Mathias Perktold und Daniel Schütz an den Außenbahnen für zusätzliche Dynamik sorgen. In der ersten Spielhälfte gegen den deutschen Zweitligisten Greuther Fürth klappt das Vorhaben ganz gut. Der 24-jährige Perktold sieht sich nun für die Bundesliga bereit und ist schon ein recht beliebter Interviewpartner. Der 20-jährige gebürtige Steirer Schütz steht als U-20-Nationalspieler schon wesentlich mehr im Mittelpunkt, was ihn allerdings nicht abheben lässt. Er stellt sich der Neugier der Fans ganz professionell. Allerdings wird er demnächst bei der U-20-WM in Kolumbien im Einsatz sein.

Mit dem jugendlichen Trio Konrad Gilewicz, Sohn des legendären Torjägers „Radogoal“, Marco Köfler, den eine Leistenoperation in der Vorbereitung gestoppt hat, und Christopher Wernitznig lauern weitere Spieler auf ihre Chance.

Unserer letztjährigen „Arbeitsbiene“ Tomas Abraham sollten die Kapitänsschleife und das neue Dasein als Ehemann noch mehr Sicherheit und Selbstvertrauen geben.

Mit Bülent Bilgen und Carlos Merino stehen noch Routine bzw. Spielwitz zur Verfügung. Thomas Bergmann, Thomas Löffler und Momo Ildiz können nach den bald überstandenen Verletzungen hoffentlich bald wieder ins Geschehen eingreifen und haben bereits in der Vorsaison Bundesligaluft geschnuppert. Mit einem Durchschnittsalter von 24 Jahren ist unser Mittelfeld durchaus jung, aber doch schon entsprechend erfahren.

„Stürmertradition“

Den jüngsten Altersschnitt weist dieser „Mannschaftsteil“ mit 23,5 Jahren auf, in dem es auch keine Veränderungen gegeben hat. Hinter dem erfahrenen Quartett Miran Burgic, bester Assistgeber der Liga in der Saison 2010/11, Marcel Schreter, erfolgreichster Torschütze in Schwarz-Grün, Julius Perstaller, der vor allem im Frühjahr sein Visier sehr gut eingestellt hatte, und Andreas Bammer, der sich leider noch immer mit Verletzungssorgen herumplagen muss, fiebern zwei Junge ihrer Chance entgegen.
Der 20-jährige Lukas Hinterseer gab mit seinem Hattrick gegen Inzing und einer ansprechenden Leistung in der zweiten Spielhälfte in Kössen eine weitere Talentprobe ab und auch der erst 18-jährige Alexander Fröschl durfte in den Testspielen mehr Luft des Bundesligateams schnuppern.

So ist zu wünschen, dass die neuen und „alten“ Spieler die in sie gesetzten Erwartungen und Hoffnungen erfüllen können, von weiteren Verletzungen weitgehend verschont bleiben und mit ihren schicken neuen Heim- und Auswärtsdressen die Bundesliga wieder „aufmischen“.

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Autor: Heidi Roznovsky

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