Geil, geiler, FC Wacker Innsbruck – Teil 2
Das Sommermärchen war Vergangenheit, der beste Aufsteiger aller Zeiten musste so manch herben Rückschlag hinnehmen. Die Fans des FC Wacker Innsbruck ließen sich jedoch nicht beirren und folgten ihren Lieblingen quer durch Österreich.
Kopierfreudige Grazer
Die Mannschaft war im Tief. Den Fans sollte es bald ähnlich gehen. Nach den Höhepunkten gegen Rapid, Austria und Salzburg musste man zu Sturm Graz. Mit denen verbindet uns ja eine besondere „Freundschaft“. Nach dem 0:4 unserer Mannschaft in Salzburg hingen auch in der Kabel-TV-Arena die Trauben hoch. Trotz guter Leistung verloren unsere Mannen mit 0:2. Schlimmer erging es uns Fans. Der Sektor war mit Mist eingesaut und „gut parfümiert“, so eine nachgemachte Aktion der Blackys aber auch.
Es wurde aber noch ärger. Über einen Graben, der rund um das Spielfeld führte, verschafften sich ein paar Steirerbuam Zugang unter unseren Sektor und rissen einen Freundschaftsfetzen vom Zaun. Einem Redakteur und zwei jungen Fanclubmitgliedern war es zu verdanken, dass nichts Ärgeres passierte.
Im Feiern die Nummer eins
Beim Sieg gegen Mattersburg am Tivoli rutschte die Zuschauerzahl zum ersten Mal in dieser Saison unter die 10.000er-Marke. Trotzdem war die Stimmung wie bei jedem Heimspiel gut. Zum LASK war es dann auch keine Reise wert, weil dort einer unserer Vorsänger aus nichtigen Gründen verhaftet wurde. Klar, dass die Stimmung dementsprechend unterkühlt war. Danach war aber Schluss mit der Depression. Die 16. Runde war das Wochenende der I Furiosi, zehn Jahre Una Grande Emozione am Tivoli. Zuerst wurde in der Innenstadt gefeiert, was das Zeug hielt und am Spieltag präsentierte man zwei bombastische Choreographien. Zu Spielbeginn zierte eine 1200 m² große Überrollfahne die Nordtribüne. Es wurden keine Kosten und Mühen gescheut, die Wahrzeichen der Stadt und den Fanclub auf dieser größten je am Tivoli präsentierten Überrollfahne zu repräsentieren. Zu Beginn der zweiten Halbzeit setzte der jubilierende Fanclub mit viel Rauch und blinkenden Bengalen ein Zeichen. Pyrotechnik ist kein Verbrechen!
Auch in Ried wurde verloren. Die Stimmung in dem kleinen schmucken Stadion war da aber von unserer Seite noch nie schlecht. Den Tiefpunkt aber erlebte die gesamte Wackerfamilie eine Runde später gegen einen Gegner auf Augenhöhe. SV Kapfenberg besiegte uns am Tivoli mit 3:1.
Trendwende
In der letzten Runde vor der Winterpause ging es wieder ins St. Hanappi. Und da präsentierten sich unsere Burschen bärenstark. Der Superstimmung im Hanappischen Auswärtssektor folgte ein „ungerechtes“ 3:3. Wacker Innsbruck war wieder besser!
Zum Auftakt ins „Frühjahr“ im Februar kamen wieder 13.000 Meister schauen. Schlechte Stimmung und ein gerechtes 1:1. Kapfenberg, oh je. Triste Stimmung, noch schwächeres Spiel. Aus Linz holten wir dann wieder drei Punkte und die Erfahrung, dass die Gugl nichts für schwache Nerven ist.
In der 26. Runde war wieder Zahltag. Der spätere Meister Sturm Graz wurde von einer groß aufspielenden wackeren Mannschaft entzaubert und geschlagen. 12.000 bejubelten einen last Minute Sieg, der danach ausgelassen gefeiert wurde.
Einem niederösterreichischen Kommerzverein entführten die Schwarz-Grünen dann vier Punkte. Die perfekte Revanche für die erste Niederlage der Saison an Wr. Neustadt.
Euro-League in Griffweite
Peter Pacults unrühmlicher Abgang von Rapid vor der 29. Runde tat uns nicht gut. Unserem noch- immer-Rekord-Torjäger folgte ein weiter ehemaliger Publikumsliebling vom Tivoli. Zoki Barisic kam, sah und siegte in „seinem Tivoli“. Der Frust währte aber nicht lange. An die 1000 Wackerfans schrien sich in Wals Sizenheim die Seele aus dem Leib und unsere Mannschaft besiegte Meister Salzburg erstmals auf ihrer Weide. Das Wort Cordoba soll sogar gefallen sein…
Die Euro-League war plötzlich in Griffweite. Aber wiederum machte Kapfenberg uns einen Strich durch die Rechnung. In letzter Minute egalisierten die Steirer die wackere Führung. Dann ging es in der Meisterschaft hin und her. Wieder in den letzten Minuten verschenkte man gegen die SV Ried einen Sieg und damit die wohl endgültig letzte Hoffnung auf die Euro-League.
Sehr gute Saison
Erstaunlich, es ging für uns um die goldene Ananas und es pilgerten hunderte Wacker Innsbruck Fans ins ehemalige Horr-Stadion. Der guten Stimmung unsererseits folgte eine unglückliche 0:1 Niederlage. Noch dazu wütete der Verletzungsteufel in unserem Team und natürlich war auch mal der Ein oder Andere gesperrt. Mit dem LASK Spiel verabschiedete sich unser Team vom eigenen Publikum und konnte sich mit einem Sieg für die großartige Unterstützung in der Saison 2010/11 bei seinen Fans bedanken. Über 10.000 Zuschauer im Schnitt besuchten Wackers Heimspiele. Der Fußball in Tirol lebt…
Zum Saisonfinale ging es noch einmal nach Graz, welche kurz vor ihrem dritten Meistertitel standen. Aber gratulieren wollten wir noch nicht. Unser ersatzgeschwächtes Team lieferte dem neuen Meister einen heroischen Kampf und unterlag schließlich unglücklich mit 1:2. Es war eine tolle Fußballnacht mit dem falschen Sieger und Meister. Aber wir waren trotzdem zufrieden. Obwohl uns wieder einmal jemand an die Wäsche (Transparent) wollte und dabei kläglich scheiterte, stießen wir auf dem langen Heimweg noch des Öfteren auf unseren Verein an. Bei der Mannschaft gilt es sich für die „geile“ Saison zu bedanken. Und für unsere Kurve und unseren Verein werden wir auch in der kommenden Saison das Beste geben und hoffen, dass die Mannschaften und alle anderen handelnden Personen im Verein es uns nachmachen werden…