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Fußballkultur made in Tirol

In der ersten Runde ging es also in die Steiermark, genauer gesagt nach Kapfenberg. Nach grandioser erster Halbzeit unserer Jungs und einer fast beruhigenden 3:1 Führung im Rücken zitterte man sich dann doch zu einem wichtigen 3:2 Auswärtssieg. Acht Tage später empfing der FC Wacker Innsbruck dann den Vizemeister aus Salzburg. Man durfte also auf dieses Spiel gespannt sein. Einerseits spielten die Innsbrucker in der ersten Halbzeit Kapfenberg teilweise schwindlig und andererseits sah man in Hälfte Zwei die hässliche Fratze der Schwarz-Grünen. Da ging gar nichts mehr. Aber das schmälerte die Vorfreude auf den FC Salzburg und den Saisonauftakt am Tivoli herzlich wenig und an diesem Sonntag war dann einiges los. Das kann man getrost sagen.

Die Stadt in Schwarz-Grün

Zurück zu Kapfenberg. Zu Beginn des Spieles unserer Mannen gegen die Falken präsentierten die Verrückten Köpfe eine schöne Choreographie. Das muss einem einmal einfallen, sich so etwas für Kapfenberg anzutun! Aber das tut man ja nicht für die Kapfenberger Fans, sondern für unseren FC Wacker Innsbruck. Danach entzündete unsere Mannschaft für 44 Minuten ein wahres Feuerwerk. Dass es zum Schluss noch einmal eng wurde, tat der guten Stimmung in dem „komischen“ Auswärtssektor keinen Abbruch. Die erste Hürde war also genommen. Salzburg durfte kommen.

Und auf dieses Spiel fieberten die Wacker Innsbruck Fans so richtig hin. Gab es doch auch wieder einen wackeren Marsch vom Wackerladen zum Stadion. Und dieser Marsch ist mittlerweile schon legendär geworden. Getroffen dazu haben sich viele schon am frühen Vormittag. Die Einen im Theresienbräu zum Frühschoppen, die Anderen noch früher im Fanclublokal zum Weißwurstfrühstück als Einstimmung auf das Spiel. Sonntags um 13 Uhr füllte sich die Maria-Theresienstraße mit schwarz-grünen Fans, Fanclubs genauso wie Familien. Kurze Zeit später setzte sich der „Corteo“ durch den Triumphbogen Richtung Stadion in Bewegung. Drei bis vierhundert Fans marschierten singend und fahnenschwingend durch Innsbrucks Innenstadt. Ziel war das Tivoli Stadion und mit dem Wackerzelt, in dem man eine dreiviertel Stunde später ankam. Dort gibt es gerüchteweise die besten Bratwürstel von ganz Mitteleuropa und das Bier zu günstigen Preisen. Und alles kommt Wacker Innsbruck zu Gute!

Schlechte Gewinner

Schade, dass um 16 Uhr „nur“ knapp 9500 Zuseher die Drehkreuze am Tivoli durchschritten haben. Trotzdem immerhin das best besuchte Spiel der Liga an diesem Wochenende. Wer nicht gekommen ist, hat eine gute erste Halbzeit unserer „Mander“ verpasst. Der Favorit aus Salzburg wurde eingeschnürt und traute sich nicht aus der eigenen Hälfte heraus. Mehrmals hatten die 9500 den Torschrei auf den Lippen. Nur ihr Tormann und unser Unvermögen hatten was dagegen.
Die zweite Halbzeit begann mit einem unglücklichen Handspiel Hardings. Im Rutschen sprang ihm der Ball unglücklich an die Hand. Der folgende Strafstoß wurde trocken verwertet: ein Tor aus dem Nichts. Daraufhin zog sich die stärkste Verteidigung der Liga noch mehr zurück. So ist natürlich schwer zu spielen. Dennoch waren die Chancen da. Salzburg spielte für einen Titelfavoriten äußerst schwach. Außer durch ständige Unsportlichkeiten fielen die Dosenmillionäre wenig auf. Mit Glück retteten sich unsere „Lieblingsnachbarn“ bis in die letzte Minute und da hatten die Mozartstädter noch mehr Glück. Unsere Nummer 22 vergab einen Elfer. Das wäre der hochverdiente Ausgleich gewesen. Am Spielfeld überschlugen sich die Ereignisse. Da wurde getreten, geboxt und die Nerven lagen blank. Hauptakteure waren wohl die Salzburger, die zwar im Austeilen stark waren, aber im Einstecken ziemliche Mimosen zu sein scheinen.

Dummköpfe

Klar, dass es auch im Publikum rumorte. Beim vergebenen Elfer war der „Nein“ Schrei bis hinauf zum Patscherkofel zu hören. Die Stimmung im Tivoli war über eine Stunde nicht berauschend, kochte jetzt aber über. Als unser Pechvogel Persti auch noch die Letzte Möglichkeit um Millimeter versemmelte, brachen alle Dämme. Salzburg feierte den glücklichen Sieg wie den Einzug in die Champions-League und einige Hitzköpfe aus dem Publikum wollten auf das Feld, wurden aber rechtzeitig von aufmerksamen Ordnern zurück gehalten.

Ja ist das jetzt Mode? Was soll das? Ungerecht hin oder her, wem hilft sowas? Das Spiel ist verloren und unser Verein kann sich sowas nicht leisten. Das sollten solche Dummköpfe bedenken!!!

Auch in den Tivoli Katakomben ist es rund gegangen. Da wurde behauptet, einer unserer Spieler habe sich rassistisch geäußert, was Tage später wieder zurück genommen wurde. Und jetzt hat eben ein Anderer etwas gesagt, was seinen Gegenspieler zu einer Tätlichkeit bewegte. Vielleicht klärt sich auch das auf. Gehässigkeiten auf dem Rasen führen auch zu solchen auf den Tribünen.

Uns bleibt nur weiter hinter unserer Mannschaft zu stehen, wie es auch schon nach dieser Niederlage geschehen ist. Am Sonntag haben wir gegen einen weiteren Titelfavoriten schon die nächste Gelegenheit dazu. Die Austria ist zu Gast am Tivoli und da sollte die 10 000er Marke geknackt werden.

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Autor: Rudolf Tilg

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