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Gut oder schlecht – das ist hier die Frage

Nein, ich gebe hier keine Literaturstunde zum Besten und Goethe, Schiller oder gar Shakespeare zitier ich auch nicht. Das liegt mir ohnehin nicht. Viel mehr lassen wir den Sonntagnachmittag Revue passieren. Und da waren sich die Fans am Innsbrucker Tivolistadion nicht ganz einig. Das Spiel unseres FC Wacker Innsbruck gegen Austria Wien scheidet die Geister. Großartig in diesem Spiel jedoch die Fanunterstützung und die gezeigte Choreographie.

Unser Herz schlägt für Wacker Innsbruck

Unter diesem Motto präsentierte die Tivoli Nord zu Beginn des Spieles gegen die Austria eine tolle Choreographie, welche von den beiden Fanclubs „Verrückte Köpfe“ und „I Furiosi“ in kürzester Zeit gebastelt wurde. Danke den Jungs und Mädls für die tolle Idee. Euer Herz schlägt wirklich für Wacker Innsbruck!
Die Vorbereitungszeit war kurz. Die Ausführung hat perfekt gepasst. Es war also angerichtet für ein tolles Fußballfest, das aber „nur“ 8200 Zuseher sehen wollten. War es die TV Liveübertragung, das Wetter oder doch so manche unglückliche Äußerung rund um Lizenz- und Transfer-Theater? Ausreden gibt es immer. Das Freizeitangebot ist vielfältiger geworden und das Geldbörserl knapper. Nur zwei Gründe, warum es sich Herr und Frau Tiroler lieber vor dem Flimmerkastl bequem machen. 9000 im Schnitt in den ersten beiden Spielen der Saison wären ja nicht so schlecht, wenn es nicht gegen zwei Titelfavoriten gegangen wäre.

Tolle Stimmung

Aber die, die kamen, brauchten ihr Kommen nicht zu bereuen. Es war eine flotte erste Halbzeit, welche das Publikum und die TV Zuschauer da zu sehen bekamen. Mit steten Vorteilen für unseren FC Wacker Innsbruck. Mehrmals waren die Wiener einem Rückstand nahe. Einmal rettete die Stange. Einmal ein Austrianer vor der Torlinie. Es will momentan nicht sein. An der Unterstützung von der Tribüne kann es nicht liegen. Die steigerte sich von Minute zu Minute. Unser Team wurde nach vorne getrieben, was aber auf Grund der tiefstehenden Hauptstädter nicht gerade einfach war. Die Wiener hatten vorerst überhaupt keine Torchance, dabei sollten sie mit dem gezeigten 4-3-3 System recht offensiv ausgerichtet sein. Papier ist allerdings geduldig. Angetrieben von einer großartigen Nordkurve und dem Beifall der restlichen Tribünen hatte der FCW weit mehr vom Spiel. Nur die Torleute mussten sich komisch vorkommen. Da wurde unser Ex-Kapitän und jetziger violette Tormann bei jedem Ballkontakt ausgepfiffen und unser langjähriger Gegner und jetzt aktueller Tormann der Schwarz-Grünen sogar mit Sprechchören belohnt. Ja so kurzlebig ist der Fußball. Im Fall Grünwald: Profis werden das verkraften und ein Blick auf seinen (violetten) Gehaltsscheck wird ihn trösten.

Unerwarteter Besuch

Die zweite Halbzeit war lange Zeit nicht mehr das Gelbe vom Ei. Die Defensivreihen regierten auf dem Krautacker Tivoli. Trotzdem kamen die hochgelobten Veilchen im gesamten Spiel nur zu einer echten Torchance. Ein wenig mager für die Eurofighter und den selbsternannten Titelmitfavoriten. Wacker Innsbruck wiederum mit dem besseren Spiel. In der Nachspielzeit hatte man sogar den Matchball auf dem Fuß. Grünwald wehrte ihn sensationell ab. So ein Satansbraten aber auch.
So endete ein lange Zeit gutes Schlagerspiel torlos. Trotzdem wurde die Mannschaft vor der Nordtribüne gefeiert. Gestört von auslaufenden Veilchen, die gemeint haben, bei der Verabschiedung unseres Teams provozieren zu müssen. Zu allem Überfluss legten sie sich auch noch mit einem Vorstandsmitglied und unseren Photographen an. Fabian Koch und Co, baut euren Frust woanders ab! Ordner machten dem unsinnigen Treiben schließlich ein Ende.

Geteilte Meinung

Trotz der großartigen Stimmung im Tivoli waren sich die Fans nicht ganz einig. Während die Nordtribüne unsere Mannschaft feierte, schimpften Andere wiederum über die defensive Spielweise der Unseren. Die Wahrheit wird da wohl in der Mitte zu finden sein. In zwei Spielen gegen absolute Titelfavoriten hatte Wacker Innsbruck nicht einmal drei Topchancen zugelassen. Hatte selbst aber eine Reihe davon. Genug gegen Vizemeister Salzburg und immerhin vier Hochkaräter gegen die Austria. So schlecht war das also nicht. Die Chancenauswertung passt ganz einfach nicht.

Warum man aber eine Ecke in der letzten Minute, wie im Spiel gegen die Austria, so vergeigt, verstehen halt die Wenigsten. Läuft man aber in einen Konter und es steht 0:1 möchte ich die Stimmen nicht hören, die sagen, warum hat man den Ball nicht gehalten. Mit ein bisschen mehr Mut wäre noch eine Chance drinnen gewesen. Das hätte aber auch bei einer kurzen Ecke passieren können. Nur hat man sich vertändelt. Aber eines kann man unserer Mannschaft sicher nicht vorwerfen, dass sie nicht mit Leidenschaft und Einsatzwillen spielt. Das passt hundertprozentig!
Jetzt sind die Titelfavoriten Vergangenheit und es erwarten uns Gegner auf Augenhöhe. Da zählt es doppelt und da muss man sich auch etwas einfallen lassen, um das Runde in das Eckige zu bringen. Hoffen wir, dass unser Flügelspiel dann besser klappt und mit Burgic noch mehr Torgefahr entsteht.

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Autor: Rudolf Tilg

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