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Wie wird man eigentlich Schiri?

In unserem Themenschwerpunkt zu Schiedsrichtern und Regelwerk behandeln wir dieses Mal die Ausbildung der Männer und Frauen an der Pfeife. Wer kann Schiedsrichter werden und wie sieht der Werdegang einer Schiri-Karriere aus? Welche Voraussetzungen muss man mitbringen und wovon hängt es ab, in welcher Liga ein Schiri pfeifft? Das tivoli12 magazin gibt die Antworten.

Der Start in die Karriere

In Österreich beträgt das Mindestalter zum Eintritt in die Schiedsrichterei 15 Jahre. Die AnwärterInnen müssen mit der deutschen Sprache in Wort und Schrift vertraut sein und sollten neben sozialer Kompetenz und Respekt auch über eine couragierte Persönlichkeit verfügen. In Lehrgängen und Seminaren werden die Kenntnisse der Fußballregeln vermittelt, zum Abschluss muss die Regelkenntnis auch durch eine Prüfung nachgewiesen werden. Natürlich ist auch die körperliche Fitness, vor allem im läuferischen und konditionellen Bereich, nachzuweisen. Hierfür gibt es verschiedene Tests, wobei je nach Ligazugehörigkeit verschiedene Auswahlkriterien angewandt werden.

 

Auch wenn es nicht zu den ausdrücklich erwähnten Voraussetzungen zählt, so ist eine gewisse charakterstarke Persönlichkeit ebenfalls eine unabdingbare Voraussetzung, um die vorausgesetzte Neutralität gewährleisten zu können und sich auch durch Anfeindungen von Zuschauern und Spielern nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Theoretisch kann ein geprüfter Schiedsrichter überall eingesetzt werden. Ex-Bundesligaschiri Plautz pfiff beispielsweise öfters auch Unterhaus-Partien.

 

Karrierestationen

 

Nach dem Anwärterlehrgang wird der Einsatz meist zuerst bei Nachwuchsspielen erfolgen. Bei entsprechenden Leistungen, die durch Schiedsrichterbeobachter festgestellt und bewertet werden, kann ein Einsatz in höheren Ligen und Altersklassen erfolgen (der sogenannte Aufstieg).

 

Für Aufstiege werden weitere Prüfungen sowohl in Theorie (Regeltest) als auch sportlicher Art (Lauftest) verlangt. Der Schwierigkeitsgrad dieser Tests richtet sich nach der jeweiligen Ligazugehörigkeit des Schiedsrichters/Schiedsrichterassistenten. Willst Du dein Wissen in Sachen Regelkunde testen? Versuch dich mal daran: Regeltest

 

Der Schiedsrichter erhält für seine Spielleitungen sogenannte Spesen- Aufwandsentschädigungen und bekommt die Reisekosten erstattet, die teilweise pauschaliert sind oder sich nach den tatsächlichen Kosten für öffentliche Verkehrsmittel bzw. den gefahrenen Kilometern am amtlichen Kilometergeld orientieren. Ein Assistent erhält die Hälfte des Schiedsrichters. 

 

Die körperliche Fitness von Fußballschiedsrichtern wird regelmäßig  abhängig von den Regularien der jeweiligen Landesverbände überprüft. Zur Qualitätssicherung und -weiterentwicklung werden alle Schiedsrichter, denen Aufstiegschancen zugestanden werden, regelmäßig mehrfach pro Saison beobachtet und bewertet. Mit 48 Jahren muss man in Österreich die Pfeife an den Nagel hängen. International ist bereits mit 45 Schluss.

Mehr dazu: Schiedsrichter Ausbildung

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Autor: Gerhard Klausner

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