Angeschlagene Gesundheit
Nach der Vorbereitung ist erst ein Sechstel der diesjährigen Meisterschaft absolviert. Blickt man aber auf die zu regelmäßigen Einsätzen kommenden Kaderspieler des FC Wacker Innsbruck und deren verschiedene Blessuren, könnte man meinen, man stünde am Ende der Saison.
Das derzeit fast verwaiste Tor
Im Meisterschaftsspiel gegen den SV Mattersburg gibt es mit der ersten Aktion gleich eine folgenschwere Schrecksekunde. Unser Tormann Szabolcs Safar richtet die Augen den heranfliegenden Ball, faustet diesen weg und kracht mit seinem Gegenspieler zusammen. Die gebrochene Nase als Andenken wird ihn noch einige Zeit begleiten und ob ein Maskenmann als Torhüter spielen kann, muss sich erst zeigen. Weil ein Unglück selten alleine kommt, ist auch sein gut agierender Ersatzmann derzeit außer Gefecht. Eine leichte Blutvergiftung nach dem Entfernen eines Hühnerauges zwingt ihn zur Antibiotika-Einnahme. Einzig der Jüngste Martin Siding konnte bisher alle „gesundheitlichen Angriffe“ abwehren.
Harte Verteidigung
Von unseren sieben Abwehrspielern bleiben immerhin drei bisher von Blessuren verschont: Marco Kofler hat ohnehin das gesamte Frühjahr pausieren müssen. Mit dem „entsprechenden Schmäh“ lässt sich Georg Harding einfach nicht klein bekommen und unserem Abwehrchef Inaki Bea stehen alle schwarz-grünen Schutzengel bei, als ein Zusammenstoß mit einem PKW glimpflich endet. Die Prellungen und Schnittwunden können ihn kaum vom Training abhalten.
Alexander Hauser schlägt sich mit Adduktorenproblemen herum, die ihm einen Einsatz im Hagelgewitter in Mattersburg nicht möglich machen und womöglich eine Operation erfordern. Bülent Bilgen kämpft mit verschiedenen kleineren Verletzungen, die eine schon länger andauernde Pause mit sich bringen. Im Spiel gegen die Salzburger Bullen sorgen ein Gegenspieler und der recht holprige Tivoli-Rasen dafür, dass Dario Dakovic erst wieder in der sechsten Meisterschaftsrunde eingreifen kann. Martin Svejnoha muss nach der Auftaktpartie in Kapfenberg mit einer Meniskusathroskopie unters Messer und sammelt in der Zwischenzeit in der Regionalliga wieder Spielpraxis.
Gesunde und Sorgenkinder im Mittelfeld
Dem Verletzungsteufel enteilt sind bisher die jungen Spieler Daniel Schütz, Christopher Wernitznig und Mathias Perktold sowie die Routiniers Carlos Merino und Kapitän Tomas Abraham, obwohl es der eine oder andere Gegenspieler mit nicht immer fairen Mitteln schon versucht hat, sie vom Ball zu trennen.
Bei Hochsommertemperaturen hat eine fiebrige Erkrankung Thomas Löffler noch mehr zum Glühen gebracht, aber in der Zwischenzeit gewöhnt er sich in der zweiten Mannschaft wieder an Ball und Gegner. Thomas Bergmann, der schon in der Vorbereitung und zu Beginn der Punktejagd mit Bauchmuskelbeschwerden kämpfen musste, trägt nach einer Operation des lädierten Daumens derzeit eine Schiene, während Marco Köfler nach seinem Leistenbruch bereits wieder sein Comeback in der Bundesligamannschaft feiern kann. Besonders lange zu leiden hat Momo Ildiz. Kaum ist er nach der Monate dauernden Pause wieder am Spielfeld, muss auch er an der Leiste operiert werden und darf wieder erst langsam ins Aufbautraining. Seit Kurzem verstärkt wird das schwarz-grüne Mittelfeld von Peter Hackmair, der sowohl die Vereinsfarben (spielte er doch zuvor bei der SV Ried) als auch lange Verletzungspausen nach zwei Kreuzbandrissen kennt.
Gebeutelter Sturm
Als einziger Angreifer bleibt Marcel Schreter bisher von gesundheitlichen Problemen und Verletzungen verschont. Andreas Bammer versäumt einen großen Teil der Vorbereitung und den Meisterschaftsauftakt durch seine vor dem letzten Spiel der abgelaufenen Saison erlittene Blessur. Mittlerweile hat er sich zurück gekämpft, sammelt in der Regionalliga Spielpraxis und erzielt dabei schon sechs Treffer. Der Zusammenstoß mit dem „Bullen-Goalie“ bringt für Miran Burgic eine schmerzhafte Hüftprellung und ein Spiel Pause mit sich. Auf den Cupauftakt muss Julius Perstaller wegen Beschwerden in der Kniekehle verzichten, während Youngster Alexander Fröschl derzeit das Knie zwickt. Für die größte Aufregung sorgt aber der im Cup zweifache Torschütze Lukas Hinterseer. Statt in den Mannschaftsbus nach Mattersburg zu klettern, wird er zur Abklärung der immer wieder auftretenden Herzrhythmusstörungen in die Klinik geschickt. In den kommenden Tagen soll eine Operation, wie sie auch schon der Schweizer Gesamt-Weltcupsieger Carlo Janka hinter sich gebracht hat, die Probleme endgültig lösen.
So bleibt nur zu hoffen und zu wünschen, dass die Meldungen über Verletzungen und Erkrankungen endlich ein Ende finden und unsere Spieler wieder die Gegner zur Verzweiflung bringen, statt mit der eigenen Gesundheit zu kämpfen.