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Schwarz und Grün

Das sind nicht nur die Vereinsfarben des FC Wacker Innsbruck, sondern sie symbolisieren auch einerseits Trauer und andererseits Hoffnung. Zwischen diesen beiden emotionalen Gefühlen schwankt derzeit die „wackere Welt“ der Mannschaft, der Betreuer und der Fans.

Mehr als bitter

Die 0:5-Heimniederlage gegen die SV Ried liegt schwer im Magen und keine Linderung verspricht das Zustandekommen dieses Ergebnisses. Die erste große wackere Torchance endet an der Stange, der Nachschuss verfehlt das Ziel klar. Im direkten Gegenstoß wirkt die gesamte Abwehr nicht richtig sattelfest und es steht 0:1. Da ist der Schock auf den Rängen und im Team noch recht kurz, es wird weiter versucht, einen Treffer zu erzielen. Ein guter Schuss landet im Außennetz. Es dauert nicht lange und das zweite Tor für die Gäste fällt. Allerdings könnte der Torschütze hier aus dem Abseits agiert haben. Aber es hilft nichts, der Ball zappelt im Netz. Erste Pfiffe von den Rängen, etwas hängende Köpfe bei den Spielern, aber noch mischt sich etwas Grün ins Schwarz. Der Anschlusstreffer muss her, doch die Fehler werden mehr, das Spiel unserer Mannschaft immer verkrampfter, die Verteidigung immer unsicherer. Noch vor Seitenwechsel treffen die Gäste zum dritten Mal und allzu schwer macht es ihnen das wackere Team nicht.

Kaum Änderung

Der Trainer versucht zu reagieren und tauscht zwei neue Spieler ein. Wieder versucht unsere Mannschaft einen Treffer zu erzielen, aber einmal geht der Ball knapp an der Stange vorbei, dann etwas deutlicher über die Latte. Die Beine scheinen schwer, die Zweikämpfe werden nicht so richtig angegangen, die Oberösterreicher mit der deutlichen Führung im Rücken wirken leichtfüßiger, kombinieren viel sicherer und nützen ihre Möglichkeiten. Auch bei den beiden weiteren Gegentreffern ist die wackere Abwehr zu umständlich, man behindert einander und muss sich schwer geschlagen geben. Die Enttäuschung ist bei allen riesig groß, einige Spieler liegen deprimiert am Boden. Allerdings kommen die meisten zur Nordtribüne, zwar mit gehörigem Respektabstand – aber sie stellen sich den Fans. Das Schwarz der Trauer dominiert.
Ganz bewusst habe ich keinen einzigen Spieler namentlich genannt, denn für mich ist die Mannschaft eine Einheit, die gemeinsam gewinnt und verliert. Jeder einzelne Akteur weiß, davon bin ich fest überzeugt, welche Fehler er begangen und woran es gemangelt hat.

Gibt es Hoffnung?

Sicherlich – aber nur, wenn sich ganz rasch einige Dinge ändern. Bis zu dieser bitteren Heimschlappe sind die Leistungen in dieser Saison durchaus in Ordnung. Es fehlt der Glanz des letzten euphorischen Meisterschaftsstarts, aber sowohl mit spielerischen als auch kämpferischen Mitteln kann man zufrieden sein. Ein Problem offenbart sich aber ganz deutlich: Das Tore-schießen haben alle Spieler verlernt. Die knapp vergebenen Chancen und die Stangen- oder Lattentreffer sind nicht nur symptomatisch für dieses Heimspiel, sondern ziehen sich seit der zweiten Runde wie ein schwarzer Faden durch die Saison. Vielleicht wäre da ein Treffer aus einem Freistoß oder Eckball ein probates Mittel? Aber aus diesen Standardsituationen gelingt es einfach nicht, Gefahr zu entwickeln. 

Was mir aber die größte Hoffnung gibt, ist, dass das wackere Kämpferherz und der große Einsatzwille nur auf Grund des deutlichen Rückstandes abhanden gekommen sind. Denn genau diese Eigenschaften haben den FC Wacker Innsbruck in die Bundesliga gebracht, die gute letzte Saison ermöglicht und die Fans werden sie schätzen. Ein wackeres Herz ist diese Woche Gott sei Dank erfolgreich operiert worden, die übrigen möchte ich ab nächstem Sonntag wieder gerne Runde für Runde sehen!

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Autor: Heidi Roznovsky

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