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Wunsch erfüllt

Unser längstdienender Wackerspieler und schwarz-grünes „Urgestein“ Marcel Schreter feierte am 29. September seinen 30. Geburtstag und meinte im Interview zum „Spieler der Runde“, man müsse wieder viel mehr Kampfgeist, Einsatz und Herz zeigen, um auf die Erfolgsspur zurückzukehren. Eine Feier zu seinem Wiegenfest wolle er erst nach einem Sieg gegen SV Kapfenberg.

Gespräche wirken positiv

Nach den letzen beiden Heimspielen gegen die SV Ried und Rapid mit einem Torverhältnis von 0:8 konnte man schon fast von einem Tivoli-Komplex unserer Mannschaft sprechen. Während man in der laufenden Saison in den Auswärtsmatches als einziges Team der Liga noch ohne Niederlage ist, läuft es in den eigenen „vier Wänden“ so überhaupt nicht. Neben unglücklichen Niederlagen wie im ersten Heimspiel gegen die roten Bullen, knapp vergebenen Chancen beim Remis gegen die Wiener Austria in der Nachspielzeit, eigenen Fehlern beim Unentschieden im Match gegen den Aufsteiger Admira gesellen sich gegen die Schwarz-Grünen aus dem Innviertel und die Grün-Weißen aus Hütteldorf Eigenschaften, die Fans im Tivoli überhaupt nicht schätzen. Viele verlorene Zweikämpfe, Fehlpasses am laufenden Band und wenig Aggressivität und Einsatz zeigt unsere immer mehr verunsicherte Mannschaft. Es sieht aus, als hätte man Angst vor dem eigenen Stadion und das Fußballspielen verlernt.

Von vielen Gesprächen und sehr ambitionierten und engagierten Trainingseinheiten ist diese Woche zu hören und zu lesen. Spieler und Trainerteam reden über die schwierige Situation, Obmann und sportliche Leitung diskutieren über die Wege aus der Krise und Spieler untereinander besprechen ihre Fehler und Schwächen. Der besorgte Fan fragt sich, ob das alles rasch wirken könne. Allerdings sollte ein solch intensive sportliche und mentale Vorbereitung eigentlich der Normalfall und nicht die „Ausnahme“ sein!

Engagement und Initiative wird belohnt

Der Gegner ist jene Mannschaft, gegen die der einzige volle Erfolg in dieser Saison gelungen ist – das sollte doch ein wenig mehr Selbstvertrauen geben. Mit der ersten Spielminute merkt der aufmerksame Beobachter im spärlich gefüllten Tivoli sofort, da stehen elf Schwarz-Grüne auf dem Platz, die wollen ihre treuen Fans ein wenig versöhnen und sich selbst aus der schwierigen Situation befreien. Freilich spürt man in der einen oder anderen Aktion die Unsicherheit, die Selbstzweifel und die angeknackste Psyche der Spieler, aber Kampfgeist und Einsatz sind mit dem Anpfiff da. Mit einigen gut herausgespielten Chancen scheitert man knapp. Doch die nächste Schrecksekunde folgt: Nach einem Zweikampf muss Julius Perstaller mit gebrochener Nase vom Feld, für ihn kommt Christopher Wernitznig ins Spiel.

Wenige Minuten später ist es sein Kopf, der nach einer schönen Merino-Flanke die erste Erleichterung im Tivoli schafft. Der Ball ist im gegnerischen Tor – ein bis zu diesem Zeitpunkt wahrlich seltenes Ereignis in dieser Saison in einem Heimspiel! Nach dem Seitenwechsel darf nach einem Corner des jungen Wernitznig dieses Mal der baskische Mittelfeldmotor in Schwarz- Grün jubeln. Hat man vielleicht doch auch in der letzten Woche verstärkt im Training auf das Ausführen von Standardsituationen das Augenmerk gelegt?

Beim Verhindern solcher Gefahren muss man aber weiterhin am Ball bleiben, denn den Steirern gelingt etwas überraschend aus einem Freistoß der Anschlusstreffer. Beginnt nun wieder das Zittern um die Punkte auf dem Spielfeld und den Tribünen? Doch das Zusammenrücken innerhalb der Mannschaft hat Früchte getragen. Statt sich auf das Halten des knappen Vorsprunges zu konzentrieren, setzt man den Gegner weiter unter Druck und der in der Bundesliga noch sehr wenig zum Einsatz gekommene Youngster „Wuschi“ darf nach einem genauen Burgic-Pass über seinen zweiten Treffer jubeln. Pech hat unser neuer „Dreißiger“ bei einem satten Distanzschuss, der knapp sein Ziel verfehlt, aber er wird das Glück künftig schon wieder erzwingen. Den Spielern, dem Betreuerteam, das heute auffallend viele Emotionen zeigt, und den wenigen Zuschauern ist die Erleichterung deutlich anzumerken.

Den Tivoli-Verweigerern sei ins Stammbuch geschrieben, dass sie durch ihre Abwesenheit dem Verein weit mehr schaden als nützen. Die geringen Einnahmen durch die Besucher schmälern unser ohnehin knappes Budget noch mehr. Wenn mir wirklich etwas an Wacker Innsbruck liegt, dann lasse ich diesen bei einer Krise nicht im Stich!

So positiv sich das sportliche Handeln in dieser Woche bezahlt macht, so gut hat auch die Aktion der Autogrammstunde einiger Wackerspieler in der Kinderklinik in der Öffentlichkeit gewirkt. Mit engagiertem Auftreten auf dem Spielfeld und großem schwarz-grünen Herzen bei solchen Aktionen wird es der Mannschaft auch gelingen, Zuschauer und Fans ins Tivoli zurückzuholen und Neue zu gewinnen. Ideenreichtum und positives Image sind also auch künftig auf dem grünen Rasen und darüber hinaus mehr als erwünscht!

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Autor: Heidi Roznovsky

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