„Unser Fußball ist nicht so schlecht, wie er immer dargestellt wird“
Trainer Walter Kogler nahm sich gestern nach dem Training noch kurz die Zeit für ein Interview mit dem tivoli12magazin. Die Gelegenheit wurde genutzt, gleich über mehrere Themen mit dem Coach zu sprechen. Die Themengebiete waren das kommende Spiel gegen die Admira, die Auswärtsstärke, Marcel Koller und das Cupspiel am Tivoli gegen Grödig.
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Walter, danke für das Interview. Am Samstag geht es gegen die Admira. Was sind die Stärken der Admira?
Die größte Stärke der Admira liegt darin, dass sie viele Erfolgserlebnisse gehabt haben. Sie haben im Kopf fast gar nicht drinnen, dass man auch einmal verlieren kann. Sie haben viel Selbstvertrauen, sind Aufsteiger, denen ist in dieser Saison sehr viel aufgegangen und sie können unbeschwert spielen.
Also siehst Du auch vor dem Duell mit Wacker Innsbruck den Vorteil auf Seiten der Admira?
Klar, wenn man die Saison bis jetzt sieht. Sie haben einige Punke mehr wie wir, sind in der Tabelle an erster Stelle. Zudem ist es ein Heimspiel. Sie sind sicher in der Rolle, wo man sagen kann, sie sind der leichte Favorit. Aber wir haben auch schon in der Vergangenheit gezeigt, dass wir auswärts sehr gut spielen können und bei Favoriten punkten können.
Wie geht es Julius Perstaller?
Er hat vor zwei Tagen eine Maske bekommen und ist seitdem wieder im Mannschaftstraining dabei. Es wird noch ein wenig dauern, bis alles verheilt ist, aber es geht ihm den Umständen entsprechend gut.
Wacker Innsbruck ist heuer auswärts noch ungeschlagen. Wie erklärst Du Dir diese Auswärtsstärke und dass es im Gegensatz dazu, zu Hause nicht nach Wunsch läuft?
Die Auswärtsstärke liegt sicherlich darin, dass wir auswärts sehr diszipliniert auftreten und der Gegner ein Heimspiel hat und dadurch gezwungen ist, offensiver zu spielen. Somit ergeben sich für uns mehr Räume. Das liegt uns mehr wie zu Hause. Wobei man sagen muss, wir haben zu Saisonbeginn zu Hause sehr gut gespielt. Auch das letzte Spiel gegen Kapfenberg war sehr anständig. Dazwischen haben wir ein Tief gehabt mit zwei schwachen Spielen gegen Ried und Rapid. Das sind die Spiele, die uns das Punktekonto zusammenhauen.
Kommen wir kurz weg von Wacker Innsbruck zu einem anderen Thema. Mit der Teamchefbestellung von Marcel Koller ist eine große Diskussion losgetreten worden. Was ist Deine Meinung über den österreichischen Fußball? Wo sind die Mängel? Kannst Du die Diskussion generell nachvollziehen?
Über die Mängel im österreichischen Fußball und den Teamchef zu sprechen, sind zwei verschiedene Sachen. Ich finde unser Fußball ist nicht so schlecht, wie er immer dargestellt wird. Wir haben eine sehr gute Nachwuchsarbeit. Die Liga entspricht von den Leistungen her auch unseren Möglichkeiten in Österreich. Salzburg ist vielleicht die Ausnahme, die hätten aufgrund der finanziellen Gegebenheiten eventuell höhere Ansprüche. Im Großen und Ganzen funktioniert die Liga. Zum Nationalteam und die Bestellung des Teamchefs: Es ist logisch, wenn es ein Ausländer wird oder ein Trainer, der überraschend nominiert wird, fühlt sich der eine oder andere übergangen. Es gab mehrere sehr gute Kandidaten für diesen Posten, aber es kann nur einer werden. In diesem Fall ist es Marcel Koller geworden. Man muss ihn arbeiten lassen. Es werden die Resultate zählen, daran wird er gemessen. Unsere Unterstützung hat er. Ich glaube, er wird die Unterstützung von allen Vereinen der Bundesliga bekommen.
Hat sich Marcel Koller schon bei Dir gemeldet?
Nein, hat er nicht. Wir haben aktuell keinen Teamspieler. Wir haben Spieler für das U21 Team und jüngere Jahrgänge. Nachdem Pascal Grünwald zur Wiener Austria gegangen ist, ist der einzige Teamspieler weg. Aber man weiß ja nicht, vielleicht entwickelt sich in den nächsten ein, zwei Jahren wieder einer zum Teamspieler.
Kommen wir zur letzten Frage. Am Dienstag kommt es im Cup zum Duell mit Grödig. Welchen Stellenwert hat das Spiel und der Cup generell für Dich?
Ganz einen hohen Stellenwert. Das ist sicher keine Partie, die wir glauben im Vorbeigehen gewinnen zu können. Das können wir sicher nicht. Wir werden eine gute Leistung bringen müssen. Der Cup bietet die Möglichkeit, auf kürzestem Weg in den Europacup zu kommen. Es wäre etwas ganz Tolles in Innsbruck wieder international zu spielen. Deswegen werden wir versuchen, im Cup nach Möglichkeit ganz weit zu kommen, vielleicht sogar bis zu einem internationalen Bewerb. Diesen Weg wollen wir unter allen Umständen und mit allen uns zu Verfügung stehenden Mitteln beschreiten.