Schlaflose Nächte
Es ist etwas faul im Staate Wacker Innsbruck. Gelang es mir zunächst erfolgreich, Gedanken an längst vergangen geglaubte Zeiten zu verdrängen, so kann ich es mir spätestens seit heute nicht mehr verkneifen. Der Zeitraum 2007/2008 war keine einfache Zeit für mich, wie für viele andere Wacker Innsbruck-Anhänger auch. Das, was ich zuletzt sehen und erleben musste, förderte altbekannte Gefühle zu Tage. Schlaflose Nächte inklusive. Fehlpassorgien, kaum Bewegung und offensichtliche Kommunikationsdefizite – alles schon gehabt. Inklusive des Herumlavierens.
Fragen über Fragen
Warum ist es bei uns nicht möglich, eine Zeit lang Ruhe und Kontinuität in den Verein zu bringen? Warum verhält sich eine Mannschaft wie ein Elefant im Porzellanladen und zertrampelt das zarte Pflänzchen Ansehen, was sie sich im letzten Jahr geschaffen hat? Eine Antwort vermag ich nicht zu finden. Niemand hier hat diese Mannschaft mit Erwartungen konfrontiert, die sie nicht erfüllen konnte. Weiterentwicklung sollte das Ziel sein, nicht mehr und auch nicht weniger. Überzeugend waren höchstens die Gastauftritte in Graz und Salzburg. Bei allen anderen Partien gab es mehr oder weniger Dinge zum Aussetzen. Da gab die letzte Saison wesentlich mehr her, auch das schon eher unbequeme Frühjahr. Das Aufflackern von neuen Gesichtern – Köfler, Dakovic, Wernitznig – Strohfeuer, das bald gelöscht war. Eben jenes wichtigste Ziel, Weiterentwicklung, ist nicht erkennbar – eher Rückschritt. Und auch das ist eine gefährliche Parallele zur ersten Bundesliga-Ära 2004 – 2008: Von Jahr zu Jahr ging es immer weiter abwärts. Das will ich nie mehr erleben.
Wehret den Anfängen
In der Abstiegssaison 2007/2008 versuchte ein ortsansässiger Trainer mit Sportdirektorfunktion das Frühjahr noch für eine Trendumkehr zu nutzen. Das Ende ist bekannt. Manche nutzten die verbliebene Zeit in Österreichs oberster Spielklasse viel mehr für die Agitation im Hintergrund und persönliche Feldzüge. Diesen Charakter traue ich unserer heutigen Mannschaft nicht zu, aber auch sie lebt mittlerweile viel zu sehr vom bereits Erreichten. Dass sie mehr kann, wissen wir alle. Nur umsetzen müssen sie es endlich, ihre Versprechen einlösen. Und die Erfahrung lehrt: Nicht irgendwann, sondern noch in diesem Jahr, hier und jetzt. Oder auch diese Mannschaft wird scheitern.