T. Abraham: „Keine gute Stimmung zwischen Fans und Mannschaft“
Gestern um 20.50 im Kabinengang des Tivoli Stadions: Schweigende, versteinerte Gesichter in Schwarz-Grün schleichen in die Kabine. Keiner will reden, keiner will gesehen werden, nur Kapitän Tomas Abraham und Walter Kogler stellen sich den Interviews. Auf der Gegenseite herrscht unbeschreiblicher Jubel. Ein Jubel, den die Katakomben des Stadions noch selten erlebt haben. Ein strahlender Heimo Pfeifenberger erklärt den wartenden Journalisten, dass seiner Meinung nach, der Sieg nie gefährdet war und dass er eigentlich nie zittern musste.
Walter, wie kann man sich diese inferiore Leistung heute erklären?
{play}images/201112/audio/cup/ca1.mp3{/play}
Walter Kogler: Ja, es war eine sehr schlechte Darbietung. Wir haben schon verhalten begonnen, ich denke, da war noch die Verunsicherung über das schlechte Ende bei der Admira in den Köpfen. Mit dem schweren Abwehrfehler zum 0:1 kam dann noch ein Tiefschlag und die Mannschaft hat sich davon nicht mehr erholt. Mit Merino haben wir dann noch einen Ausfall von einem kreativen Spieler gehabt, der vielleicht noch das Spiel hätte drehen können. Ab dem Zeitpunkt waren wir in unseren Mitteln noch beschränkter und haben es nur mehr mit hohen Bällen versucht. Wernitznig hätte daraus noch den Ausgleich erzielen können, das haben wir in der heutigen Partie aber auch nicht zusammengebracht. Damit war die Niederlage besiegelt.
Was heißt das jetzt für das kommende Spiel am Wochenende?
{play}images/201112/audio/cup/ca2.mp3{/play}
Walter Kogler: Es wird schwer, schwer. Das war heute nicht dazu angetan, dass man heute Selbstvertrauen bekommt und wenn man sieht, wie die Spieler heute ängstlich aufgetreten sind, dann wird die Aufgabe am Wochende keine leichte.
Was kann man im Training in den verbleibenden Tagen noch bewirken?
{play}images/201112/audio/cup/ca3.mp3{/play}
Walter Kogler: Im Training selber kann man nicht viel bewirken, man kann nur versuchen, dass sich die Spieler des schweren Rucksackes, den jeder trägt, entledigen. Aber auch das ist nicht so einfach.
Weiß man schon, wie schwer Merino verletzt ist?
{play}images/201112/audio/cup/ca4.mp3{/play}
Walter Kogler: Ich denke, er hat eine Zerrung erlitten, so wie es ausschaut, wird er länger ausfallen.
Tomas, was war heute wieder los?
{play}images/201112/audio/cup/ca5.mp3{/play}
Tomas Abraham: Wir lagen für 1:0 hinten und hatten wieder Probleme in der Offensive. Wir hatten zwar zwei oder drei gute Chancen, konnten aber wieder kein Tor erzielen. Sie sind hinten gut gestanden und haben Konter gespielt. Wenn ein Gegner sich hinten hineinstellt und auf uns wartet, ist das für uns ein großes Problem. In ein paar Situationen hätten wir ein Tor erzielen müssen, das war aber nicht so und wir sind weg.
Wenn es gegen Grödig nicht funktioniert, gegen wen soll es dann klappen?
{play}images/201112/audio/cup/ca6.mp3{/play}
Tomas Abraham: Das nächste Spiel ist in vier Tagen und wir müssen das heutige Spiel so schnell wie möglich vergessen und uns konzentrieren. Wir müssen spielen wie gegen Kapfenberg mit mehr Tempo und aggressiver. Wir müssen einfach mehr machen.
Kannst Du verstehen, dass die Fans sauer reagieren?
{play}images/201112/audio/cup/ca7.mp3{/play}
Tomas Abraham: Das ist Fußball, wir haben zu viele Fehler defensiv gemacht und lagen 0:1 hinten. In der zweiten Halbzeit haben nur wir gespielt. Aber die Fans haben das nicht gesehen. Aber das ist eine normale Reaktion gegen einen Zweitligisten. Sie haben für ihr Ticket bezahlt, also ist das ganz normal. Es ist die Reaktion unserer Fans und möglicherweise ist keine gute Stimmung mehr zwischen Mannschaft und Fans.