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Norwegische Fans erfolgreich im Kampf gegen Montagsspiele!

Mit dem gravierenden Einfluss des kommerziellen Erfolgs im Fußball bekommen Stadiongänger unter den Fans oft das Gefühl vermittelt, dass ihre Bedürfnisse ignoriert werden. Vielen erscheint es heute so, dass Fußball mehr und mehr zu so etwas wie einem Spielzeug von Fernseh-Sendern wird, die die Live-Übertragungsrechte für Ligen und Wettbewerbe kaufen. Diesen scheint dann ein tendenziell totaler Einfluss auf Spielansetzungen zu deren Vorteil eingeräumt zu werden, was wiederum bei Fans dazu führt dass sie Spiele verpassen, beispielsweise wegen kurzfristigen Änderungen der Terminierungen. Insbesondere die Einführung von Montagsspielen stellt für Fans in ganz Europa eins der größten Probleme dar.

 

Keine Montagsspiele

 

Wie aber die norwegischen Medien gerade bekannt gaben, wird der neue TV-Vertrag in Norwegen keine Montagsspiele enthalten. Was darüber hinaus hingegen weitgehend unbekannt ist, ist das dieser Schritt der norwegischen Fußballinstitutionen maßgeblich infolge einer sehr erfolgreichen landesweiten Fankampagne zu Anstoßzeiten erfolgte!

Fans verschaffen sich Gehör bezüglich Anstoßzeiten

Norwegen mag vielleicht nicht gerade das berühmteste Fußballland sein, aber dennoch haben die Fans dort es mit guter Arbeit geschafft, sich zum Thema Anstosszeiten Gehör zu verschaffen: sobald die Pläne für einen neuen TV-Deal ab 2013 vom Fußballverband verkündet wurden, kamen die Fans zusammen, um sich dagegen zu organisieren. Mit Beginn der norwegischen Saison im Frühling 2011, waren dann ALLE Fangruppen der ersten beiden Ligen mit großen Bannern mit dem Slogan „Fotball Skal Spilles i Helgene“ (Fußball sollte am Wochenende gespielt werden) bei jedem Spiel präsent; sie richteten eine Webseite und Social Media Seiten zu ihrer Kampagne ein, verkauften T-Shirts, verteilten Sticker und schwiegen gemeinsam konsequent die ersten 10Minuten jedes Spiels. Zusätzlich nahmen die Fans an zahllosen Treffen mit den verschiedenen relevanten Stellen für diese neuen Fernseh-Übertragungs-Verträge teil. Sie verbrachten dabei viel Zeit, um ihnen eine einfache Logik zu erklären: Fans tragen in großem Maße zur Attraktivität des Spiels bei und somit auch zur Attraktivität des Spiels für TV-Sender. Keine Fans bei den Spielen = ein weniger attraktives Produkt. Eigentlich einfach, oder?

Ende Oktober 2011, gerade gegen Ende der norwegischen Fußballsaison, wurde schließlich über die Medien bekanntgegeben, dass es mit der neuen Vereinbarung zu Übertragungsrechten ab 2013 keine Montagsspiele mehr für alle Teams der ersten norwegischen Liga geben wird. Ein großartiger erster Erfolg, der wieder einmal zeigt, was Fans erreichen können, wenn sie wollen und sich schlau und gemeinsam organisieren! Nichtsdestotrotz ist es an dieser Stelle auch angebracht, den Willen der norwegischen Fußballinstitutionen anzuerkennen, die den Argumenten der Fans Gehör zu schenkten und sie schließlich ernst nahmen.

Pyrotechnik in Norwegen legal 

Eine weitere Sache, die wohl in diesem Zusammenhang nicht unerwähnt bleiben sollte, ist die Tatsache, dass Norwegen DAS Land ist in dem der Gebrauch von Pyrotechnik legal ist, wo Stehplätze auch im Profifußball existieren und wo Fans zu wichtigen Fragen wie Anstoßzeiten angehört werden….und ausgerechnet hier gibt es quasi keinerlei Probleme mit Gewalt oder anderen Konflikten mit Fans – anders als in anderen, in Struktur und Größe vergleichbaren Fußballländern .

Somit könnte eine weiterer einfacher logischer Schluss sein, dass Fanbedürfnisse und die Anerkennung unseres Beitrags zum Spiel es womöglich wert wären, zu maßgeblichen Kriterien gegenüber kurzfristigem Profitstreben zu werden, da letzteres offensichtlich mehr Potential zur Schaffung längerfristiger Probleme birgt als diese zu verhindern. Oder etwa nicht?

In jedem Fall – Gratulation an die norwegischen Fans!

Lasst uns das als Beispiel für den Rest Europas nutzen und diesen Erfolg erstmal auch mit den Fans feiern!

 


 

Mit freundlicher Genehmigung von Football Supportes Europe Autor: Necati Mete

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Autor: Football Supporters Europe

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