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Das darf doch nicht wahr sein!

 

Schönes Wochenende, mit tollem Törggelen und stimmungsvollem Vorglühen auf das Spiel gegen den SV Mattersburg. Alles paletti, ja, wenn da nicht die 93. Minute des Spieles gewesen wäre. So eine Kacke! Admira hat am Samstag klar verloren. Somit hat sich eine Tabelle verändert. Würden die Spiele des FC Wacker Innsbruck nur 82 Minuten dauern, wären wir Tabellenführer. Ja, wenn das Wörtchen wenn nicht wär – oder die Unkonzentriertheit unserer Mannschaft!

Herzliche Genesungswünsche

Vor und während des Spiels übermittelten sowohl die “Verrückten Köpfe“ als auch die „I Furiosi“ unserem Kameraden Daniel, der schwer verletzt in einem Wiener Spital liegt und dort Monate verbringen muss, mittels Spruchbänder Genesungswünsche. Verletzt hat er sich beim Spiel bei der Wiener Austria, als er vom Zaun stürzte. (Wir haben berichtet)

Das Spiel des FC Wacker Innsbruck gegen den SV Mattersburg war nach dem ersten Abtasten ziemlich einseitig. Der SVM hatte nichts zu bestellen und so wurden die Burgenländer am eigenen Sechszehner eingeschnürt. Es dauerte allerdings bis zur 46. Minute, ehe wir unsere Hände in die Höhe reißen konnten. Peter Hackmair erzielte das längst fällige 1:0.
Nach Seitenwechsel ist der Faden allerdings gerissen und die Schwarz-Grünen ließen sich von den aggressiveren Burgenländer die „Schneid“ abkaufen. In dieser Phase kassierten diese auch ihre erste (!) gelbe Karte. Eigentlich unglaublich – für sonst so „böse“ Mattersburger. Dabei hätte man bei genauer, vielleicht besser gesagt, exakter Regelauslegung, einen Burgenländer frühzeitig unter die Dusche schicken und einen Elfer für uns pfeifen können – wenn nicht müssen. Die dadurch freigewordenen Räume konnten die Unseren nicht nützen und so wurden auch wahre Sitzer vergeben. Im Publikum war man schon nervös. Es kommt ja noch die „ominöse“ Schlussminute. Und so kam, wie es wohl kommen musste: Ausgleich in allerletzter Sekunde…

Der Stachel sitzt tief

Wie kam es dazu? Erst einmal sollte man nach der Führung nicht wie die Angsthasen spielen. „Kernige“ Tiroler werden wohl „windigen“ Burgenländer standhalten können. Warum lässt man sich so einfach die Schneid abkaufen? Warum bringt sich Kofler in eine so unnötige Situation, dass er – bereits Gelb vorbelastet – zu einem Trikotfoul greift? Warum stehen Grün-Weiße auf deren linken Angriffsseite Seite so oft alleine – wo ist Bergmann?
Zum Drüberstreuen verwechseln die Burgenländer gesunde Härte mit Brutalität und Unfairness. Aber das ist man von denen ja gewohnt. Der Schiedsrichter ließ das munter zu. Für ein brutales Foul eines Burgenländers zeigt er „nur“ Gelb und für ein Dutzendfoul eines Innsbruckers ebenso. In den letzten Minuten ähnelte das burgenländische Spiel eher dem einer Rugbymannschaft. Der Überhammer war ja die falsche (!) Abseitsentscheidung in der 92. Minute gegen uns und beim Gegenzug fällt dann auch noch der Ausgleichstreffer. Wo war unsere Verteidigung? Dieser Stachel beim Publikum saß tief! Wie man hört bei er Mannschaft aber ebenso!

Warum nur?

Ist man Fan eines Vereins, zittert man mit seiner Mannschaft mit. Man möchte nicht, dass die Spieler annähernd so nervös sind wie so mancher Anhänger. Es geht um viel. Es geht um ein Stück Lebensgefühl. Der Verein ist da manchmal sogar mitverantwortlich, wie die Gefühlslage eines Fans übers Wochenende ausschaut. Es ist für Leute nur sehr schwer zu verstehen, welche selbst Tag für Tag dem Druck und Stress ausgesetzt sind, dass Vollprofis diesem oft nicht standhalten. Es muss ja eine Kopfsache sein, denn wie sonst ist es zu erklären, dass vier- bis fünfmal in der noch so kurzen Saison, solche Stellungsfehler in der Schlussphase passieren, wie dieser vom Samstag. Das kann ein- oder zweimal passieren, aber doch nicht andauernd. Daran muss gearbeitet werden!

Warum das so ist, bleibt ein Rätsel. Aber kein Rätsel ist es, dass die Fans extrem sauer nachhause gegangen sind. Von Dummheit und Unvermögen war die Rede. Dabei liegt alles so eng beisammen. Hätte der Linienrichter bei unserem letzten Angriff nicht Tomaten auf den Augen gehabt, wir wären wohl sicher als Sieger nach Hause gegangen. Und mir und vielen anderen Fans ginge es jetzt besser.

Herzlichen Glückwunsch

Bleibt nur zu hoffen, dass einige Anhänger unseres Vereins ihr Versprechen, die Herbstsaison für beendet zu erklären, nicht einhalten. Nichts ist schädlicher, als den Verein im Stich zu lassen. Die Meinung, für sein Geld jedes Mal Höchstleistungen zu fordern, ist purer Schwachsinn. Man kann Einsatz und Kampfgeist verlangen, aber um Höchstleistungen bringen zu können, muss nicht nur der Kampfgeist stimmen. Das hängt auch von vielen anderen Faktoren ab. Wer das fordert, hat selbst noch keinen Sport betrieben! (Oder ist der typische Tivolibesucher) Himmelhochjauchzend und immer schon „Fan“ gewesen oder Endzeitstimmung mit Liebesentzug!

Um nicht nur mit Negativem zu enden, noch etwas Erfreuliches. Ein kleiner glühender Fan des FC Wacker Innsbruck feierte bei diesem Spiel seinen neunten Geburtstag. Ausgestattet mit neuer Dress und neuem Schal, stand sie wie bei jedem Spiel ihrer Lieblinge ganz oben auf der Nordtribüne und fieberte mit. Genützt hat das Daumendrücken nicht viel. Oder doch? Wir haben ja den Vorsprung auf das Tabellenende ausgebaut.
Wir wünschen natürlich Sabrina Wöll alles Gute und Liebe zum Geburtstag und viel Glück auf ihrem weiteren Lebensweg. Sabrina trägt selber den schwarz-grünen Dress. Sie spielt Fußball bei der U 9 des FC Vomp. Dass sie was davon versteht, bewies die Kleine, als sie ihre Mama begrüßte. „Mama es war toll, nur der Schiri war blind!“ Ohne Worte…

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Autor: Rudolf Tilg

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