Skip to main content

Was ist dieses Jahr anders?

Nach der ersten Halbzeit der Bundesligasaison 2011/12 wollen wir ein wenig Bilanz ziehen und einen Vergleich zum Vorjahr anstellen. Für sehr viele Fans haben diese achtzehn Runden bei weitem nicht einen so positiven Eindruck hinterlassen wie jene im Jahr 2010. So sind auch deutlich weniger Zuschauer ins Tivoli Stadion Tirol zu den Heimspielen gepilgert. Hatten jene, die fern geblieben sind, recht?

Euphorie macht Alltag Platz

Ist unmittelbar nach dem Aufstieg ein fulminanter Start in die Meisterschaft mit dem sensationellen Heimsieg gegen Rapid Wien gelungen, so beginnt der FC Wacker Innsbruck auch heuer mit drei Punkten. In Kapfenberg gewinnen unsere Schwarz-Grünen mit 3:2, wobei vor allem die erste Halbzeit wirklich vom Feinsten ist. Bleibt man 2010 rundenlang ohne Niederlage, so verlässt man bereits nach dem ersten Heimspiel gegen Red Bull Salzburg eher unglücklich das Tivoli. Leider konnte ein Elfmeter kurz vor Spielende nicht mehr zum durchaus verdienten Ausgleich verwandelt werden. Diese „Schrecksekunde“ sollte noch gravierende Auswirkungen haben. Die nächsten vier Spiele gegen Austria Wien und Admira Wacker im heimischen Stadion und gegen Wiener Neustadt und Mattersburg enden jeweils mit einer Punkteteilung. Dabei fällt nicht nur einmal der Gegentreffer gegen Ende des Spiels.

Das „Trauma“ des ersten Heimpiels setzt sich leider fort und findet den traurigen Höhepunkt in den nächsten beiden Partien. Die SV Ried verpasst unserem Wacker Innsbruck eine 5:0-Schlappe und Rapid Wien verlässt Innsbruck mit drei Toren und drei Punkten im grün-weißen „Körbchen“. Unzufriedenheit und Niedergeschlagenheit machen sich im gesamten Verein breit. Dazwischen ringen zehn wacker kämpfende Innsbrucker, Dario Dakovic wird nach einer Stunde in Graz des Platzes verwiesen, dem regierenden Meister Sturm ein weiteres Unentschieden ab. So hält der Tiroler Traditionsverein nach dem ersten Viertel der Meisterschaft bei nur acht Punkten aus neun Spielen, einer Tordifferenz von -8, hat auf den Tabellenersten Salzburg zehn Punkte Rückstand und liegt nur vier Zähler vom Letzten Mattersburg entfernt. Vor einen Jahr hat man dagegen von der Tabellenspitze gelacht.

Es geht aufwärts

Doch wer meint, dass man jetzt in kollektives Jammern verfällt, der irrt gewaltig. Zwar ist die Stimmung zwischen Team und Fans ein wenig angespannt, aber eine Unterredung nach der letzten Heimschlappe bringt die beiden so wichtigen Teile des Vereins wieder näher zusammen. Nun kommt Kapfenberg ins Tivoli – richtig –gegen die Falken ist der bisher einzige Sieg gelungen. Und diese Geschichte sollte sich fortsetzen. Mit einem 3:1-Erfolg verschaffen sich unsere Mannen ein wenig Luft zum Tabellenkeller. In Salzburg liefern wiederum zehn Schwarz-Grüne (Svejnoha fliegt mit Rot vom Platz) einen heroischen Kampf und ein attraktives Spiel beim 1:1 gegen die roten Bullen. Doch der nächste Tiefschlag folgt. Ist man im ersten Meisterschaftsviertel auswärts ungeschlagen geblieben, so scheint sich diese Serie auch bei Admira Wacker fortzusetzen. Bis zur 87. Minute liegt der FC Wacker Innsbruck mit 2:1 in Front und verliert dann doch noch mit 3:2 in der Südstadt. Das tut allen besonders weh: Spieler mit hängenden Köpfen, wütende und schimpfende Fans und selbst dem neuen österreichische Teamchef Marcel Koller tun die Schwarz-Grünen leid. Auch im Cup fliegt man daheim gegen den Erstliga-Klub SV Grödig mit 1:0 aus dem Bewerb. Lange Diskussionen und Gespräche stehen an, kommt doch als nächster Gegner Wiener Neustadt nach Innsbruck. Sollte auch dieses Spiel verloren werden, ist tatsächlich Feuer am Dach.

Doch wacker sein, heißt kämpfen und sich selbst aus der Misere ziehen. Mit 2:0 gelingt der zweite Heimerfolg in „Serie“. Die Spiele gegen Austria Wien im Horrstadion und gegen Mattersburg zuhause enden mit einem Remis, wobei den Gegnern wieder einmal in letzter Sekunde der Ausgleich gelingt. Das Glück, das im Vorjahr in so mancher Situation den Schwarz-Grünen so hold gewesen ist, scheint sich völlig verabschiedet zu haben. Denn auch im Auswärtsspiel gegen die SV Ried gelingt nicht die erhoffte Revanche für die Heimschlappe, sondern in der Schlussphase fällt der Siegtreffer für die Oberösterreicher, die sich immerhin zum Herbstmeister küren.

Gegen „Große“ geht es leichter

Doch noch gibt es bis zur Hälfte der Meisterschaft zwei Spiele zu absolvieren. Der amtierende Meister Sturm beehrt das Tivoli. Die Steirer kämpfen allerdings bis jetzt mit einem „Auswärtskomplex“, denn kein einziger Sieg ist heuer gelungen. Diese Serie verlängert der FC Wacker Innsbruck, ein 1:0 wird diesmal mit Geschick, Können und nur „wenig Nervenflattern“ über die volle Distanz gebracht. Den Abschluss der „Halbzeit“ macht die Auswärtsfahrt ins Hanappi-Stadion. Seit dem Wiederaufstieg erreichen die Innsbrucker immer ein Unentschieden. Das nächste sollte folgen: In einer sehr kampfbetonten Partie fallen keine Treffer.

Im zweiten Viertel fällt die Bilanz besser aus, denn dreizehn Punkte werden erkämpft, das Torverhältnis steht bei -5, der Rückstand auf den Herbstmeister SV Ried beträgt zehn Punkte, das Schlusslicht Kapfenberg hat schon elf Zähler Rückstand auf den FC Wacker Innsbruck. Im Vorjahr sind 25 Punkte in der Halbzeit auf dem Konto, heuer sind es 21. Also ist der „gefühlte“ schlechte Eindruck wohl doch nicht ganz so negativ, wie befürchtet. Deshalb haben die Daheimgebliebenen einen großen Fehler gemacht, denn mehr Zuschauer bedeuten auch ein Einnahmenplus. Das könnte unser Verein nur allzu gut gebrauchen.

Gestärkt in die Pause

Im letzten Spiel des Jahres 2011 glänzten zwar die Schneekristalle im Flutlicht mehr als die schwarz-grüne Mannschaft auf dem rutschigen Spielfeld in Kapfenberg, aber durch den 1:0-Auswärtssieg beim diesjährigen Lieblingsgegner liegen immerhin 24 Punkte am wackeren „Gabentisch“. Im Vorjahr hat man es auf 26 gebracht. So fehlen unserer Mannschaft acht Punkte auf den „Winterkönig“ aus Hütteldorf, aber sie liegt schon 14 Zähler vor den Falken aus der Steiermark. Interessant ist auch, dass sowohl daheim als auch in der Fremde je zwölf Punkte errungen worden sind, wobei man in der Auswärtstabelle damit sogar Platz Drei belegt. So bleibt nur zu hoffen, dass es in dieser Tonart im Frühjahr weitergeht, die anstehenden Operationen bei Alexander Hauser, Szabolcs Safar und Kapitän Tomas Abraham (55 Spiele am Stück in Schwarz-Grün) problemlos verlaufen und sie erholt und „runderneuert“ in die Vorbereitung starten können.

In diesem Sinne wünschen wir allen Spielern, Trainern und Funktionären einen erholsamen Weihnachtsurlaub und viel Glück, Erfolg und Fitness im Jahr 2012. Wir bleiben am Ball, unterstützen euch nach Kräften und freuen uns auf viele schwarz-grüne Glücksmomente.

Avatar for Heidi Roznovsky

Autor: Heidi Roznovsky

Dieser Text stellt geistiges Eigentum des tivoli12 magazins dar und ist somit urheberrechtlich geschützt. Um den Text, oder Teile davon nutzen zu können, setzen Sie sich bitte mit dem tivoli12 magazin in Verbindung.
Skip to content