Zehnmal quer durch Österreich und wieder retour
Mit viel Vorfreude ging die Anhängerschaft des FC Wacker Innsbruck in die aktuelle Saison. Ein kleines doch recht mulmiges Gefühl machte sich allerdings schon von Beginn an breit. Schließlich ist dies die so ungemein schwierige zweite Saison nach einem Aufstieg. Bei vielen Schönwetterfans waren aufgrund des beinahe optimal verlaufenden Aufstiegsjahrs die Erwartungen groß, doch wie so oft im Leben konnte die Realität mit der Erwartungshaltung nicht mithalten. Trotzdem waren auch in diesem durchwachsenen Herbst stetig über 6000 Zuschauer am Tivoli. Und auch auswärts kann unser Verein auf zahlreiche Unterstützung bauen. Wir wohnen nicht in der Mitte des Staates und haben zu den meisten auswärtigen Partien insgesamt weit über 1000 Kilometer zurückzulegen.
Erfolgreicher Auftakt-mäßige Fortsetzung
So ging es gleich bei unserer ersten Begegnung dieser Saison nach Kapfenberg: erste Choreographie, erster Sieg. Bei unserem ersten Heimspiel kam es zum ersten gemeinsamen Marsch von der Innenstadt zum Tivoli. An die 500 Fans nahmen daran teil. Eine “Pyroshow“ leitete die Begegnung mit den Dosenmillionären ein. Leider brachte uns das kein Glück, man erinnere sich an den vergebenen Elfmeter. Nächstes Heimspiel, nächste tolle Choreographie und nächste Chance. Diese wurde gegen die Wiener Austria nur halb genützt. UPC Arena, Hanappi oder Bullenarena, da kommt man doch immer hin. Aber wer spielt schon oft in der „blauen“ Metropole Kagran? Da muss man doch dabei sein! Und das waren wir auch…
Wiener Neustadt ist keine Rede Wert und beim nächsten Heimspiel gegen die Admira wurde unsere gute Stimmung nicht zum letzten Mal in dieser Saison in letzter Sekunde zerstört. Und dann am Tivoli gegen die SV Ried gab es das erste Desaster. Ohne Worte!
Ernste und wichtige Auseinandersetzung
In Graz konnte uns unsere Mannschaft halbwegs versöhnen. An die 300 Schwarz-Grüne erlebten die Punkteteilung ihrer „Lieblinge“. Ein paar Tage später ging es im Cup nach St. Margereten. Zuerst ein „Heuriger“, dann Volksfeststimmung im Stadion. Fußballherz, was willst du mehr?
Aber die Freude über dieses „Erlebnis“ währte nicht lange. Mit Rapid kam der Schrecken ins Tivoli. Die Wiener Vorstädter führten uns vor und nach dem Spiel gab es hitzige Diskussionen zwischen Mannschaft und Fans.
In der Zwischenzeit folgte die absolute Bankrotterklärung im Herbst mit der Heimpartie im Cup gegen Grödig. Nur 900 Zuschauer erlebten eine 0:1 Blamage. Aber unser FCW hat sich nun endlich wieder erfangen und gegen Kapfenberg gab es so wieder ausgezeichnete Stimmung am Tivoli. Danach folgte das Highlight in Salzburg. Über 1000 Schwarz-Grüne machten aus dem Stall der „Stiere“ eine Heimarena. Wirklich beeindruckend unsere Choreographie mit den eigens dafür angefertigten Schals und einer Bombenstimmung im Auswärtssektor zu Wals-Siezenheim.
Immer wieder diese letzten Minuten
Bei der Admira ist uns in den letzten Minuten nicht wegen der tiefen Temperaturen das Gesicht eingefroren, sondern aus einem vielumjubelten 2:1 für uns wurde es in der Nachspielzeit noch eine Niederlage. Wiener Neustadt sah am Tivoli eine Pyroshow, gute Stimmung der Innsbrucker Fans, drei mitgereiste eigene Fans, aber keine Punkte. In den nächsten Spielen setzte sich unser „Erfolgslauf“ an Gegentoren in der Nachspielzeit fort. Etwa 400 mitgereiste wie ortsansässige Schwarz-Grüne mussten in Wien mit ansehen, wie einer von ihnen sich schwer verletzte und wie aus einer guten Stimmung im „Horrorladen“ der Wiener Austria ein Schlag ins Gesicht wurde. Gegentor zum Ausgleich in der 94. Minute. Selbiges mussten wir bei unserem nächsten Heimspiel gegen den SVM ertragen. In Ried erlebten unsere Fans wieder eine tolle Choreographie, einen gut kämpfenden FCW, aber ein glückliches Siegestor der Rieder. Dann folgte am Tivoli der Tag der „Verrückten Köpfe“, mit zwei sagenhaften Choreos feierten sie nicht nur ihren zwanzigsten Geburtstag, sondern auch einen tollen Sieg unserer Mannschaft gegen Sturm Graz.
Zum Saisonabschluss ging es wieder einmal ins St. Hanappi und eine Woche später zum Kehraus nach Kapfenberg. Das Hanappi ist wahrlich ein guter Boden für uns. Lässige Stimmung unserer Fans. Eine toll kämpfende wackere Truppe und „eigenwillige“ grün-weiße Fans, welche durch gezieltes Werfen von Feuerwerkskörpern mehrere Personen verletzten. Absolut entbehrlich! Sportlich allerdings wieder eine Reise wert, da weiterhin ungeschlagen im Hanappi!
Nach Kapfenberg kamen leider nicht alle wackeren Fans, da ein Auto von ihnen schon in Tirol verunfallt ist. Mitunter können die weiten Reisen bei jedem Wind und Wetter mit unseren Verein schon gefährlich sein.
Etwa 50 Fans des FC Wacker Innsbruck, sahen eine Woche vor Weihnachten, ein „Klingeling“ von ihrer Mannschaft und die Herbstmeisterschaft endete wie sie im Sommer begann. Der KSV wurde geschlagen, diesmal eben im Schneegestöber.
Zufriedenheit und Geduld?
So ging eine Herbstsaison mit 24 erreichten Punkten zu Ende. Nicht ganz zufriedenstellend, aber für das berühmt-berüchigte zweite Jahr und für die meisten Fans durchaus in Ordnung: 14 Punkte von der roten Laterne entfernt und acht Punkte hinter dem Tabellenführer. Man hat wieder gesehen, dass man in der Liga mithält. Wären nur nicht die dummen späten Gegentore…
Man kann sich auch zufrieden zeigen. Die tausenden Kilometer, die wir auch in diesem Herbst wieder zurück gelegt haben, haben sich durchaus gelohnt. Der dritte Rang der Auswärtstabelle zeigt das. In der Heimtabelle gilt es allerdings weiter nach vorne zu kommen. Platz sieben ist doch verbesserungswürdig und Siege in heimischen Gefilden sind auch für unseren Zuschauerschnitt wichtig.
Eine Bitte noch von unserem geschätzten Sportdirektor Oliver Prudlo: Er bedankt sich für die sensationelle Unterstützung unserer Fans doch ist er der Meinung, dass unser Trainer Walter Kogler so viel für den FC Wacker Innsbruck erreicht hat, dass er sich mehr Geduld und Vertrauen von unserem Publikum verdient hätte!