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„Projekte und Ideen aus der Fanszene aufgreifen und umsetzen“

 

Sozialarbeit mit Fußballfans. Ein für Innsbruck ungemein wichtiges und richtungsweisendes Projekt ging am Ende des letzten Jahres an den Start. Dank Armin Weber nimmt es nun konkrete Formen an. Kurz vor dem Beginn der Frühjahrsmeisterschaft traf sich das tivoli12 magazin mit dem Sozialarbeiter zum dreiteiligen Gespräch. Im ersten Teil spricht Armin Weber über den Perspektivenwechsel, Startschwierigkeiten und seinen Erwartungen an die nahe Zukunft.

Du bist schon seit Jahren ein fester Bestandteil der Tivoli Nord. Hat sich Deine Sicht auf die Kurve durch Deine neue Tätigkeit verändert?

Verändert hat sie sich nur insofern, dass ich vielleicht auf gewisse Dinge jetzt mehr Augenmerk lege und mich nicht mehr so mit dem Fußballspiel beschäftige. Aber ansonsten hat sich jetzt nicht weiß Gott was geändert.

Wofür hast Du die ersten Wochen in Deiner neuen Funktion genutzt?

Genutzt habe ich die ersten zwei Monate vor allem für Vernetzungstätigkeiten, also Vorstellungsrunden bei allen relevanten Personen und Institutionen, die internationale Vernetzung und vor allem die Strukturen zu schaffen, damit man professionell arbeiten kann. Was nicht so einfach ist, da wir nach wie vor auf Bürosuche sind. Da hoffen wir stark auf die Unterstützung der Stadt Innsbruck. Es sind alles Kleinigkeiten, ganz viel Detailarbeit, die jetzt vielleicht nicht so auffällt, aber ganz viel Zeit in Anspruch nimmt – Beispiel ist die Homepage der Faninitiative und der Fanarbeit. Dadurch, dass ich nicht zwingend im EDV-Sektor bewandert bin, war das für mich schon eine große Herausforderung, auch solche Dinge auf die Beine zu stellen. Es kann sich jeder davon überzeugen unter http://www.faninitiative.at, ob mir und uns das gelungen ist. Eben solche Dinge habe ich erst lernen müssen und das hat schon sehr viel Zeit in Anspruch genommen.

Du bist für viele Personen Ansprechpartner. Betreibst Du auch aktiv Netzwerkarbeit bzw. welche Personen und Institutionen unterstützen Dich in Deinem Wirken?

Aktuell vernetzt habe ich mich vor allem mit der Koordinationsstelle Fanprojekte in Deutschland, allen voran mit Michael Gabriel, dem Leiter, der ja schon jahrelang sehr gute Kontakte nach Innsbruck hat, zum Obmann der Faninitiative. Dementsprechend war es relativ leicht, die Kontakte herzustellen. Ziel ist da vor allem, dass man bei Fortbildungsveranstaltungen, Diskussionsreihen und Kongressen immer aktiv teilnimmt, um einfach das Know-How, das in Deutschland besteht, auch aktiv nutzen zu können. Die internationale Vernetzung, wie ich sie nenne, ist ein wichtiger Punkt. Regional und österreichweit ist es vor allem die Institution „FairPlay“ in Wien, die uns stark unterstützt. Ich fahre zum Beispiel übermorgen (Anm.: 29. Jänner) nach Wien um ein EU-Projekt zu besprechen, das sich „Pro Supporters“ nennt, wo es eben auch um die Vernetzung zwischen unterschiedlichen Fanprojekten, die jetzt auch im Rahmen der Europameisterschaft in Polen und der Ukraine entstanden sind, geht. Es gibt ganz viele Aktivitäten rund um den Fußball in Europa und jetzt komme ich erst langsam darauf, wie viele. Das sind eben wichtige Punkte, die wir besprechen. Also österreichweit ist erst einmal „FairPlay“ an die erste Stelle zu setzen und die Koordinationsstelle in Deutschland, das sind die wichtigsten Ansprechpartner.

Wo siehst Du besonderen Handlungsbedarf im Bereich der Innsbrucker Fanarbeit bzw. was soll sie ggf. von ähnlichen Projekten in Deutschland und der Schweiz unterscheiden?

Der große Unterschied des Innsbrucker Fanprojekts bzw. der Innsbrucker Fanarbeit, wir wollen uns ja auch durch den Namen unterscheiden, ist, dass es ein Projekt der Faninitiative ist und die ist ja bekanntermaßen aus aktiven Fans in Innsbruck entstanden. Ich glaube, das ist der größte Unterschied zu deutschen Fanprojekten. Dringenden Handlungsbedarf sehe ich in Innsbruck insofern keinen, als dass wir hier ja ein gutes Einvernehmen mit dem Verein haben. Mir ist wichtig, dass Projekte und Ideen aus der Fanszene aufgegriffen und umgesetzt werden. Es hat Innsbruck schon immer ausgezeichnet, eine kreative Fanszene zu haben mit sehr vielen Projekten. Das ist mein Hauptziel, die Einzelunterstützung ist natürlich im Bedarfsfall immer da. Nur das entscheiden natürlich die einzelnen Fans selber, ob sie das in Anspruch nehmen möchten oder nicht. Ich zwinge niemandem meine Hilfe auf, sondern ich bin da – und wenn die Leute etwas brauchen, können sie kommen.

Im zweiten Teil spricht Armin Weber über den Stellenwert der Fanarbeit in Österreich, seine persönlichen Schwerpunkte bei der Fanarbeit und darüber, was jeder Einzelne von uns für den Schutz der Fankultur tun kann.

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Autor: admin

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