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InTeam: Marcel Schreter – Teil 3

Im dritten Teil von Marcel Schreter „inteam“ steht der Privatmensch im Vordergrund. Die Nummer 13 erzählt von seinen Kindern, redet über Gott und erinnert sich an Theo Grüner. Im Gespräch mit dem tivoli12 magazin redet der Mittelfeldspieler außerdem über die Millionenshow und welchen Fangesang er am liebsten von der Tivoli Nord hört. Was Georg Harding dabei zu suchen hat, erfahrt ihr am Ende des Videos.

  

 

 

 

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Du hast in einem Interview mit dem tivoli12 magazin gesagt, ein Elfmeter macht dich nicht nervös. Du verspürst keine Nervosität, wenn du zum Punkt gehst. Was macht den Marcel Schreter privat nervös?

Marcel Schreter: Die Kinder nicht mehr so. Aber es gab eine Zeit, da machten sie mich schon nervös. Wenn die Kinder herumspringen und nichts vor ihnen sicher ist, dies machte mich am Anfang ein wenig nervös.

Du hast deine drei Kinder angesprochen. Ihre Namen stehen auch an deinem Unterarm tätowiert, den du nach einem Torerfolg sinnbildlich küsst. Hat man als Fußballprofi nicht weniger Zeit für seine Kinder als Väter mit einem anderen Beruf?

Marcel Schreter: Im Gegenteil. Man hat fast mehr Zeit. In der Vorbereitung ist es schwierig, wie jetzt, wo wir in der Türkei waren. Man ist zwar oft nicht da, aber in der Meisterschaft trainiert man weniger, um am Wochenende fit zu sein. Dann hat man für die Kinder Zeit.

Du hast drei Kinder. Möchtest du, dass eines davon in deine Fußstapfen tritt und selbst Fußballprofi wird?

Marcel Schreter: Ich habe schon oft bei Jugendlichen miterlebt, wie ehrgeizig Eltern sein können. Die Eltern sind teilweise ehrgeiziger wie die Kinder. Dies will ich auf keinen Fall. Wenn meine Kinder Tennis oder Schach spielen wollen, oder ein Musikinstrument erlernen wollen, dann sollen sie es machen. Ich werde sie zu nichts zwingen.

Doping und Wettskandale sorgen immer wieder für Negativschlagzeilen. Was kannst du als Profi den Jugendlichen mit auf den Weg geben, um bei beiden Themen nicht involviert zu werden?

Marcel Schreter: Zum Thema Doping: Man soll keine Tabletten nehmen, die man nicht kennt. Wenn Jugendliche bei einem Verein spielen, sollten sie mit einem Arzt oder dem Masseur abklären, was dies für Präparate sind und nicht einfach irgendetwas einschmeißen. Die Wettskandale waren eher in Deutschland als bei uns. Ich bin froh, dass es bei uns noch kein großes Thema ist und ich hoffe es bleibt so.

Besteht die Gefahr, dass es auch auf Österreich überschwappen wird?

Marcel Schreter: Ich glaube nicht. Es wurde in Deutschland so publik gemacht. Wir müssen in Österreich so intelligent sein, es nicht so weit kommen zu lassen.

Wir haben zuerst schon gesagt, du bist jetzt zehn Jahre bei Wacker Innsbruck. Welche Choreographie der Tivoli Nord ist dir am stärksten in Erinnerung?

Marcel Schreter: Die beste Erinnerung habe ich an das Schwechatspiel. Es war das Relegationsspiel. Es wurden die Joker der Millionenshow aufgezogen und das Feuerwerk dazu. Die Nordtribüne war zum bersten voll. Dies hat mich beeindruckt.

Was ist dein Lieblingsgesang der Tivoli Nord?

Marcel Schreter: Es ist super, wenn sie deinen Namen singen. Die gesamten Gesänge sind super und peitschen einen nach vorne. Alle sind wichtig.

Wie ist es vor einem Spiel, wenn „die Legende lebt“ gespielt wird? Gibt dies noch einmal einen Extrakick, oder bekommt ihr es gar nicht mit?

Marcel Schreter: Wir sind noch in der Kabine und konzentrieren uns noch einmal. dadurch bekommen wir nur das Ende mit. Wenn „die Legende lebt“ gespielt wird, ist es noch einmal ein Nervenkitzel und ein Gänsehautgefühl.

Kommen wir zu einem weniger erfreulichen Thema. 2010 hat Theo Grüner seinen Kampf gegen den Krebs verloren. Du warst Mitspieler, hast ihn als Sportkoordinator erlebt und warst auf seinem letzten Weg einer der Sargträger. Wie schwierig war die Situation? Wie lebt Theo Grüner in euch weiter?

Marcel Schreter: Es war sehr schwierig. Theo war ein guter Kollege von mir. Früher hatten wir eine Fahrgemeinschaft. Als er noch in Imst wohnte, hat er mich immer in Telfs abgeholt. Es war eine sehr schwierige Zeit. Wir haben einen sehr guten Fußballer und tollen Kollegen, einen guten Menschen, verloren.

Wie lebt er in dir weiter?

Marcel Schreter: In der Erinnerung lebt er weiter. Es gibt viele Erinnerungen. Er ist, so wie ich, „Bruno“ Gewinner. Wir wurden beide zum besten Spieler in der zweiten Liga gewählt. Früher hat er mir von der Karriere des Bruno Pezzeys erzählt. So lebt er in mir weiter.

Haben sich die medizinischen Tests seit dieser Geschichte verändert?

Marcel Schreter: Man kann nicht den medizinischen Tests die Schuld geben. Ich weiß nicht, was Schuld war. Die medizinischen Tests sind sehr gut bei uns, man kann ihnen vertrauen. Natürlich werden sie sich, durch diesen Fall, gesagt haben, wir müssen noch besser schauen, was die Spieler haben.

Glaubt Marcel Schreter an Gott?

Marcel Schreter: Ja.

An den Fußballgott, an den lieben Gott, oder?

Marcel Schreter: An den Fußballgott glaube ich nicht. Ich gehe nicht jeden Sonntag in die Kirche, aber auch durch die Mama, bin ich sehr gläubig.

Du bist 30 Jahre alt. Wo siehst du dich in 30 Jahren?

Marcel Schreter: Wo sehe ich mich in 30 Jahren? Vielleicht daheim auf dem Stuhl. Ich hoffe meine Kinder rufen mich auch wieder einmal an, wenn sie außer Haus sind. Ich möchte noch fit sein, mich bewegen können, vielleicht einige Reisen machen.

Wenn du über dein Leben schreiben würdest, wie würdest du deine Biographie nennen?

Marcel Schreter: Es ist schwierig. Ich möchte noch einiges erleben und denke noch gar nicht an die Biographie. Ich müsste länger überlegen wie ich sie nennen würde.

 

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Autor: Michael Hohlbrugger

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