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Diskriminierung einfach melden

Eine neue Initiative des ÖFB, der Österreichischen Fußball-Bundesliga sowie von „FairPlay – Viele Farben. Ein Spiel.“ bringt ein Novum in den österreichischen Fußball: Erstmals wurde ein gemeinsames Prozedere entwickelt, um diskriminierende Vorfälle im Fußball einfach und einheitlich melden zu können. Die Vereine verpflichten sich im Gegenzug, etwaigen Meldungen nachzugehen und entsprechende Reaktionen im Rahmen eines 5-Schritte-Plans zu setzen.

Schluss mit Verharmlosung

Bundesliga-Vorstand Georg Pangl stellt klar: „Rassistische und diskriminierende Vorfälle ignorieren, hier nicht aktiv zu werden, bedeutet, dass wir dieses Verhalten akzeptieren und verharmlosen. Die Österreichische Fußball-Bundesliga und ihre Vereine stellen sich diesem Problem und machen es zum Thema.“ Auch in Österreich stellen rassistische, rechtsextreme, sexistische, antisemitische und homophobe Vorfälle ein Problem im Profifußball dar. Vereine und Verbände gehen nun aber erstmals geschlossen gegen derartige Tendenzen vor und wollen sich dem Problem offen stellen.

Fünf Schritte zum Erfolg

1. Anlassfall: Jeder Einzelne ist aufgerufen, diskriminierende Vorfälle im und rund ums Stadion an FairPlay (fairplay@vidc.org)zu melden. Ein entsprechender Fragebogen zur einheitlichen Erfassung von Details zum gemeldeten Vorfall wurde ausgearbeitet und ist im Anhang verlinkt. Meldungen an FairPlay werden anonymisiert und streng vertraulich behandelt. BerichterstatterInnen und Opfer der gemeldeten Vorfälle werden jeweils über das laufende Verfahren informiert.

2. Netzwerk aktivieren: FairPlay kontaktiert im Folgenden Verbände (ÖFB und/oder Bundesliga) und am Geschehen Beteiligte, um sich ein unabhängiges Bild des Vorfalls zu bilden. Ein offener Austausch aller zur Verfügung stehenden Informationen wurde vereinbart.

3. Strategien entwickeln: In Absprache mit dem zuständigen Verband werden Maßnahmen und Aktivitäten als Konsequenz der gemeldeten Vorfälle ausgearbeitet.

4. In die Offensive gehen: Verbände, Vereine und FairPlay treten gemeinsam vor die Medien und berichten über den gemeldeten Vorfall sowie geplante Konsequenzen.

5. Gemeinsam Stärke zeigen: Konkrete Maßnahmen werden geplant und in Absprache mit den Vereinen umgesetzt. Anvisiert sind in etwa Stadionaktionen, Statements auf der Vereins-Homepage sowie der Stadionzeitung, soziale Angebote für Jugendliche oder Diskussionsveranstaltungen.

Kein Totschweigen mehr möglich

Sollten Verbände wie Vereine innerhalb von zehn Tagen keine Reaktion auf von FairPlay weitergeleitete Vorfälle zeigen, wird eine erneute Kontaktaufnahme versucht. Falls weiterhin keine Rückmeldung erfolgt, tritt FairPlay selbst an die Medien und schildert die gemeldeten Vorfälle nach aktuell bestem Wissensstand.

FairPlay biete von nun an also Opfern und Beobachtern von diskriminierenden Vorkommnissen rund um den grünen Rasen eine Plattform, um dem Beobachteten Gehör zu verschaffen. FairPlay setzt sein Netzwerk sowie direkte Interaktion mit den Verbänden ein, um den österreichischen Fußball in eine offenere Sportart zu verwandeln, unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Religion, sexueller Ausrichtung, Alter und Geschlecht der jeweiligen Fußballfans.

Weitere Infos von FairPlay:

http://fairplay.vidc.org/aktuelle-news/news/article/diskriminierung-im-fussball-melden-1/

Diskriminierungs-Meldeformular:

 

http://fairplay.vidc.org/uploads/media/Meldebogen_Diskriminierung_im_Fussball.pdf

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Autor: Julian Fuchs

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