Kogler und Plattner: Deutliche Worte zum schwachen Spiel
Nach dem Spiel gegen den SC Wiener Neustadt analysiert Trainer Walter Kogler ruhig, aber kritisch und mit harten Worten das Auftreten der Mannschaft und verweist auf die Probleme in der Offensive. Auch seine Unzufriedenheit mit der Leistung einzelner Spieler macht er deutlich und spricht vom Fehlen grundlegender fußballerischer Tugenden. In dieselbe Kerbe schlägt auch Obmann Kaspar Plattner, der seine Enttäuschung über die Art und Weise, wie das Remis zustande gekommen ist, nicht verheimlicht.
Walter Kogler: „Wir waren heute sehr, sehr schwach unterwegs.“
Was sagst Du zum Spiel?
Wir haben starke Mängel gezeigt. Wir wollten ja das Spiel machen, waren aber schon mit der Ballannahme oder mit dem Erkennen der Situation sehr oft überfordert, und so kann man auch kein gutes Spiel abliefern. Wir haben viel zu viele Spieler in der Mannschaft gehabt, die sich heute wenig zugetraut haben, die unter ihren Möglichkeiten geblieben sind. Das fängt bei ganz einfachen Sachen an: dass man Situationen erkennt, dass man handlungsschnell ist, das findet dann die Fortsetzung in einer guten Ballannahme, einem guten Passspiel, einer guten Bewegung – und da haben wir heute einige Spieler gehabt, die waren sehr, sehr dürftig unterwegs. Das ist, was mich am meisten stört. Man kann auch wieder 0:0 spielen, aber das war eigentlich von dem, was man sich vorstellt, wie eine Mannschaft spielt, sehr weit weg.
Ich habe auf meinem Zettel nicht eine Torchance für Wacker Innsbruck stehen. Steht auf Deinem eine?
Das ist dann ganz logisch. Wenn man, wie ich schon erwähnt habe, so verhalten, so nur mit Stückwerk unterwegs ist, dann kommt man auch nicht zu einer Torchance. Wir haben es dann mit zwei Stürmern versucht, weil es zuvor spielerisch nicht gegangen ist. Dann haben wir optisch zwar ein Übergewicht gehabt, aber es hat dann daran gemangelt, dass man heute die grundlegenden Sachen im Fußball nicht beherrscht hat, und so kann man auch keine Torchancen herausspielen.
Würdest Du sagen, dass es die schlechteste Saisonleistung Deiner Mannschaft war?
Die schlechteste… Es war sicherlich eine, wo wir viele Mängel gezeigt haben. Zufrieden kann man sein mit der Defensive, dort sind wir sehr gut gestanden, das haben wir gemacht. Aber es gehört zum Fußballspielen auch dazu, dass man nach vorne in der Lage ist, mit einem einfachen fußballerischen Handwerkzeug unterwegs zu sein. Und da waren wir heute sehr, sehr schwach unterwegs.
Inwiefern kann man Trost daraus ziehen, dass man erneut ungeschlagen geblieben ist und nur eines der letzten neun Spiele verloren hat?
Ja natürlich, es zeigt trotzdem, dass wir stabil sind, es auch dem Gegner nicht zu einfach machen, uns zu schlagen. Aber unser Anspruch muss ein anderer sein, und deswegen bin ich von der heutigen Partie sehr enttäuscht.
Kaspar Plattner: Ich habe mir von der Mannschaft mehr erwartet!
Kaspar, was sagst du zum heutigen Spiel?
Das heutige Spiel war alles andere wie gut, muss man sagen. Wir haben uns nicht gewehrt, wir haben den Eindruck gemacht, dass wir mit einem Unentschieden zufrieden sind – ich habe mir von der Mannschaft heute mehr erwartet. Ich wäre heute gerne mit drei Punkten heimgefahren, das wäre mir lieber, aber es wollte nicht sein. Wiener Neustadt hat natürlich heute super verteidigt, und scheinbar haben wir gegen eine Mannschaft, die nicht offensiv spielt, kein Chance.
In den letzten neun Spielen haben wir nur ein Spiel verloren. Ist das für dich heute ein gewonnener oder zwei verlorene Punkte? Es hat ja heute die Admira verloren, Mattersburg hat gewonnen…
Freilich, wenn man das objektiv betrachtet, muss man sagen: wenn man auswärts einen Punkt macht, muss man immer zufrieden sein, ganz egal gegen welchen Verein. Wenn man zu Hause die drei Punkte macht, passt das im Grunde genommen schon. Aber ich glaube, wir hätten heute die Chance gehabt, die drei Punkte zu machen, wenn wir so wie beim letzten Spiel gespielt hätten.