„Wir müssen hoch zufrieden sein“
Das hart umkämpfte Nachtragsspiel ist geschlagen. Mit einem glücklichen Unentschieden muss man auf Seiten des FC Wacker innsbruck zufrieden sein. Nach dem Spiel bat das tivoli12 magazin Trainer Walter Kogler, Torschützen Alexander Hauser und Goalie Markus Egger zum Interview.
Walter, ein Punkt mit dem 1:1 – ein Punkt, mit dem man durchaus zufrieden sein kann.
Wir müssen hochzufrieden sein. Wir haben heute auch einiges Glück benötigt, das wir vielleicht in den letzten Spielen nicht gehabt haben. Wir haben nach einem schlechten Start wieder ins Spiel zurückgefunden und haben uns leidenschaftlich gegen eine Niederlage gewehrt. So muss man das sehen. Salzburg hat dann immer wieder hochkarätige Chancen. Wir haben heute aber bravorös gekämpft und mit etwas Glüch den Punkt in Innsbruck behalten.
Eine ungewöhnliche Reaktion in der 39. Minute mit einem Doppeltausch. Bist Du bis dahin überhaupt nicht mit der Leistung zufrieden gewesen?
Das hat nicht gepasst. Wir waren im Mittelfeld nicht in der Lage dagegenzuhalten. Der Gegner ist da phasenweise durchs Mittelfeld durchspaziert. Ich wollte nicht mehr warten, auch wenn es nur mehr sechs, sieben Minuten bis zur Pause gewesen wären, weil ich das Gefühl hatte, wenn wir das zweite Tor bekommen, wäre die Partie für uns gelaufen gewesen. Deshalb habe ich – ungewöhnlich, das gebe ich zu – den Doppeltausch gemacht.
Alex, herzliche Gratulation zum Tor! Wie war der Treffer aus deiner Sicht?
Mir ist nichts anderes übrig geblieben. Ich haben den Ball auf den rechte Fuß gelegt und dass er mir so abreißt (lacht), hätte ich auch nicht gedacht – um so schöner!
Salzburg hatte allerdings die besseren Chancen. Wie analysierst Du das Spiel?
Sie waren sehr überlegen und haben gute Chancen herausgespielt. Im Endeffekt war es ein glückliches Unentschieden. Man darf nicht vergessen, dass wir gegen Salzburg gespielt haben. Sie haben sehr viel Klasse in der Offensive, die sie heute ausgespielt haben. Wir haben mit Kampf, Herz und Leidenschaft dagegen gehalten, das zum Glück zu einem Punkt gereicht hat.
Welche war die größte Chance für Wacker Innsbruck das Spiel zu gewinnen?
Schwierig, so kurz nach dem Spiel sich noch an alles zu erinnern. Viel Chancen haben wir nicht gehabt (lacht). Wir müssen eben gewisse Situationen in der Offensive besser fertig spielen, dann würden wir auch zu mehr Chancen kommen.
Du hattest mit deinem Gegenspieler große Probleme und doch bist du mit dem Tor so etwas wie der Matchwinner.
Tja, Matchwinner hmmmmm… Ich hab das Tor gemacht, aber dass wir einen Punkt geholt haben, daran hat die ganze Mannschaft ihren Anteil. Also Matchwinner vielleicht in dem Sinn, weil ich eben das Tor gemacht habe.
Wie feiert ihr den Punkt heute?
Gar nicht. Am Samstag ist das nächste Spiel im Burgenland mit einer langen Anreise. Da muss man gut regenerieren, um für Samstag wieder fit zu sein.
Markus, ein glücklicher Punkt, den auch Du mit vielen Paraden erkämpft hast. Wie war das Spiel für dich?
Das Spiel war ein Wahnsinn! Davor in der Kabine war an einem Mittwochabend die Stimmung ein wenig wie in einem Training, aber dann am Platz war Feuer da. Es war ein geiles Spiel! Die Bullen haben ein Tempo vorgelegt, was in manchen Situationen ziemlich stressig war. In manchen Situationen haben sie uns ein wenig überrollt, aber dann haben wir uns super gefangen. In der zweiten Halbzeit hat die ganze Mannschaft wirklich wacker gekämpft. Jeder hat für jeden alles gegeben. Geiler Mittwochabend!
Das Gegentor war doch recht kurios. Wie hast Du das gesehen?
Ich habe gesehen, dass Jantscher sich den Ball auf den rechten Fuß legt und so aufs rechte Eck kommt. Der Schuss wurde von Inkais Hand abgefälscht und ist vom Boden über mich drüber. Ich hab das Tor selbst noch nicht gesehen. Er war eben ziemlich abgefälscht und bodenauf. Mehr kann ich dazu nicht sagen. Ich habe mich danach geärgert, weil letzte Woche war der gleiche Schei.. – Stange und rein. Ich bin froh, dass es sich dann zu so einer guten Leistung gedreht hat. Diese kuriosen Tore auf meiner Seite will ich nicht. Ich will den Fans zeigen, dass etwas in mir steckt. Ich will das den Leuten hier auch beweisen, weil sie mir am Anfang der Saison wahnsinnig tolles Vertrauen gegeben haben und ich ein super Feedback von jedem bekommen habe, obwohl ich eigentlich „noch nichts“ geleistet habe. Ich hab in der Regionalliga brav gespielt und jetzt hoffe ich, dass es ein bisschen eine Kehrtwende ist und ich für meine Arbeit auch mit dem nötigen Glück belohnt werde.
Mattersburg kommt. Ist das jetzt eine Kampfansage von dir?
Jedes Training ist ein gesunder Kampf. Das braucht man, wenn man zum Beispiel bei einem Spiel ein Tor weniger als Safi (Anm.: Szabolcs Safar) bekommen hat. Das ist gesund, da kitzeln wir alles heraus. Wir haben sicher ein gutes Verhältnis, wir kommen bestens miteinander aus, aber der Konkurrenzkampf ist natürlich immer da. Jeder will natürlich besser als der andere sein. Das ist klar. Aufstellung macht der Trainer. Ich setze mich in den Bus und sehe ja dann, wer spielt. Wenn ich spiele, dann ist das geil, weil dafür trainiere ich ja.
Wie wird bei dir der restliche Mittwochabend ausschauen?
Der restliche Mittwochabend wird ein gemütliches Essen im VIP-Bereich. Meine Eltern sind da. Also gemütlich essen und trinken und danach heim. Wir haben ja morgen Früh wieder Regeneration und am Freitag fahren wir nach Mattersburg. Wenn das eine Anspielung auf mein Partyleben sein soll, muss ich dich enttäuschen (lacht).