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Gut gespielt und nicht gewonnen

 

Es war wieder so weit und meine Schüler redeten wieder einmal von dem Traum Europa. Diese Aussagen wiederholen sich fast schon wie das tägliche Abendgebet. „Europa, Europa, Europa…wir kommen“ war wieder einmal im Klassenzimmer zu hören. Manche Knaben posaunten sogar „Die Chance war noch nie so groß wie jetzt“. Als Professor kommen mir bei solchen Meinungen nur mehr Sorgenfalten auf der Stirn. Zu oft wurde von dem Traum geredet und zu oft wurden alle Anhänger enttäuscht. Sicherlich hat die Klasse in den letzten Spielen ordentlich gepunktet, doch man darf sich nicht zu viel auf das Glück verlassen, weil viele gewonnene Spiele waren von der Leistung her keine drei Punkte wert. Wenn man solche Ziele hat, muss man beißen, kratzen und kämpfen.

 

Safar: 2

Der routinierte Schlussmann hätte auch zu Hause bleiben können, so wenig war im Spiel vor seinem Tor los. Die ersten 25 Minuten hatte er nicht einmal einen Ball zu fangen und auch über die ganze erste Halbzeit hatte er keine Torchance des Gegners zu vereiteln. Die Langeweile war dem Ungarn mit seinen Aufwärmbewegungen sichtlich anzumerken und in der zweiten Halbzeit war für ihn auch nicht wirklich etwas zu tun.

Kofler: 1

Die Nichtberücksichtigung in den letzten Spielen in der Startformation war Marco sichtlich anzumerken. Allerdings ging er nicht zu übermotiviert zu Werke, sondern lieferte eine fast überragende Leistung ab. Als Außenverteidiger schaltete er sich sehr oft in das Offensivspiel ein und schlug immer wieder gefährliche Flanken vom Halbfeld in den Strafraum des Gegners. Das Bollwerk war bisher eher durch Zweikampfstärke bekannt und darum trauten viele ihren Augen kaum, welch feine Klinge die Nordmanntanne doch hat. Jedoch vernachlässigte er auch nicht seine Defensivaufgaben und so war für die Innviertler kaum ein vorbeikommen bei ihm. In Minute 79 krönte er seine Glanzleistung fast noch mit einem Tor nach einem wunderschön geschossenen Freistoß.

Svejnoha: 2

Der tschechische Abwehrchef steigert sich von Spiel zu Spiel und kommt seiner alten Form vor seiner langen Verletzung immer näher. Immer wenn es vor dem Tor von Safar brenzlig wurde, vereitelte er die Chancen des Gegners. Von Flugkopfball bis Grätschen, Martin war immer Herr der Lage. Seine tolle Performance kürte er mit einem schönen Doppelpass über Hauser, wo er über das ganze Feld sprintete und zu Schluss noch einen Freistoß heraus holte.

Bea: 3

Die ehemalige Galionsfigur scheint endgültig Geschichte zu sein. Bezeichnend für seine derzeitige Situation war ein Zweikampf aus der erste Minute. Nach einem Ballgewinn verliert er an den gleichen Spieler wieder den Ball und klärte den Ballverlust ins Out. Inaki macht zwar nicht allzu viele Fehler und erfüllt großteils seine Aufgaben, aber glänzen tut er schon lange nicht mehr. Seine Spiele sind nicht Fisch und Fleisch. Er scheint ein Schatten seiner selbst geworden sein, welcher nur mehr seine Aufgaben erfüllt. Von einem Defensivleader ist allerdings nichts mehr zu sehen.

Hauser: 3

Alex erfüllte zwar seine Defensivaufgaben besser als im Spiel gegen Salzburg, wo ihn Teigl mehrmals dumm in der Gegend stehen ließ, aber nach vorne war von ihm sehr wenig zu sehen. Bis auf einen Weitschuss, welcher zu schwach ausfiel und vom gegnerischen Torwart locker gefangen werden konnte, war an Offensivbemühen nicht zu sehen.

Bergmann: 3

Nach einigen guten Leistungen als Flügelspieler wurde Thomas wieder im Mittelfeld anstatt als Außenverteidiger aufgeboten. Leider konnte er an manch gute Leistungen aus der Vergangenheit auf dieser Position nicht anschließen. Sein Bewacher namens Schreiner machte ihm das Leben schwer. Einige Pässe kamen nicht an, Flanken fanden kein Ziel und an dem Rieder Gegenspieler war sowieso kein Vorbeikommen.

Abraham: 3

Der Kapitän spulte wieder unzählige Kilometer ab und war überall im Mittelfeld zu finden. Auch eine blutende Kopfwunde nach einem Ellbogencheck hinderte ihn nicht, die zweite Halbzeit zu bestreiten. Er trug zwar einen Kopfschmuck namens Turban, aber anscheinend kann das ihn nicht hindern, nur eine Minute am Spielfeld zu fehlen.

Hackmair: 4

Bei diesem Spiel hätte der ehemalige Rieder die Möglichkeit gehabt, als Spielmacher auf sich aufmerksam zu machen, weil Merino auf der Bank sitzen musste. Aus diesem Grund ist Peter vielleicht für alle Zuschauer ein wenig mehr aufgefallen, aber an seiner derzeitigen Leistung änderte sich kaum etwas. Wieder einmal tauchte unsere Nummer 10 zu viel ab und kreierte kaum Angriffsaktionen. Darum war bis auf eine schöne Flanke auf Wernitznig kaum etwas von ihm zu sehen. Darum reagiert Trainer Walter Kogler und brachte bereits in der 53. Minute Merino für ihn aufs Spielfeld.

Wernitznig: 4

Der Kärntner war bemüht und tauschte oft die Positionen mit den Stürmern Burgic und Perstaller, falls sich diese mal ins Mittelfeld fallen ließen. Doch Offensivaktionen waren Mangelware und so suchten alle Mitspieler eher das Spiel über den starken Kofler auf der anderen Seite. Auch sein Hintermann Hauser schaltete sich kaum nach vorne ein, um mit Wuschi zusammen einen Angriff zu starten und somit war bis auf viele gelaufene Kilometer von Christopher kaum etwas zu sehen.

Perstaller: 3

Wenn man es so bezeichnen kann oder will, war bei Julius eine kleine Leistungssteigerung zu sehen. Vorbei sind die Zeiten, wo er mit Verweigerung zur Bewegung glänzte. Er ließ sich oft zurück fallen, spielte Pässe in die Spitze und rochierte laufend mit Burgic und Wernitznig. Doch in der Spitze selbst war kaum etwas von ihm zu sehen und er konnte sich dort kaum in Szene setzen. Die gegnerischen Verteidiger beherrschten ihn und ließen ihn nicht zur Entfaltung kommen. Somit hatte er auch keine echte Torchance und ein Stürmer wird eben an Toren oder wenigstens Torchancen und Schüssen gemessen. Julius, einen Tip hätte ich noch als erfahrener Lehrer: Fahr doch zu einem Sportfachhändler und kauf dir für die Zwischenzeit andere Schuhe deines Herstellers oder überstreiche zumindest mit schwarzer Farbe das Violett. Du wirst nicht glauben, wie schnell man durch solche einfache Sachen mit seinen Anhängern Frieden findet!

Burgic: 3

Gleich wie sein Nebenmann Perstaller rochierte er viel und glänzte auch mit Laufeinsatz, doch bei der Rieder Viererkette war Schluss. Auch er biss sich die Zähne aus und konnte sich keine nennenswerte Tormöglichkeit erarbeiten.

Merino: 2

Carlos kam für den enttäuschenden Hackmair bereits in der 53. Minute zum Einsatz. Nachdem er sich einige Minuten klimatisieren musste, fand der spanische Spielmacher immer besser ins Spiel und drängte seine Klassenkameraden zunehmend auf das gegnerische Gehäuse zu. Er brachte frischen Wind in das fast eingeschlafene Offensivspiel, war immer anspielbar und verteilte Bälle. Zudem holte er einige Freistöße in Strafraumnähe heraus.

Bilgen: zu kurz einsetzt

Ildiz: zu kurz eingesetzt

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Autor: Prof. Wacker

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