„Die gesamte Offensivabteilung muss sich bei der Nase nehmen!“
Das Spiel gegen Ried ist vorbei, und das 0:0 entspricht wohl den gebotenen Leistungen. tivoli12 hat bei Marco Kofler und Peter Hackmair nachgefragt, weshalb Torchancen Mangelware blieben, wo sie Verbesserungsbedarf erkennen und natürlich auch, wie sie die strittigen Spielentscheidungen in den Strafräumen gesehen haben. Und unsere Nummer 10 erklärt die Rollenverteilung in den kommenden Spielen gegen Sturm und Rapid.
{hwdvs-player}id=83|width=700|height=|tpl=playeronly{/hwdvs-player}
Marco, wie fasst du dieses Spiel zusammen?
Es war ein Spiel mit wenigen Torchancen. Die Rieder und auch wir haben wenige Offensivmöglichkeiten gehabt. Defensiv, kann man sagen, waren beide gut, oder beide finden offensiv keine Möglichkeiten. Von der kämpferischen Leistung kann man uns nichts vorwerfen, nach vorne hin hat nicht alles geklappt. Aber wir schauen auf das nächste Spiel, das ist ein wichtiges Spiel in Graz. Nach oben hin ist, Gott sei Dank, noch alles möglich.
Du bist ja in mehreren Situationen im Mittelpunkt gestanden. Fangen wir mal von vorne an: Heute hat sich ja Dario Dakovic verletzt, und du bist kurzfristig in die Startelf gerutscht?
Ja, so ist es.
In der zweiten Hälfte gab es Elfmeteralarm. Wie war die Situation aus deiner Sicht?
Wie ich mich erinnern kann, habe ich ihm den Ball durch die Füße gespielt, bin in den 16er hinein gekommen. Am Anfang habe ich vielleicht ein bisschen gehalten, aber das ist nicht geahndet worden, und im 16er dann der Tritt gegen den Fuß. Ich glaube, wenn er pfeift, muss er Elfmeter pfeifen.
Dann ist der Freistoß gekommen. Da hat ja wirklich nicht viel gefehlt…
Ja, nicht viel gefehlt… Der Tormann hat wenig Sicht zum Ball gehabt, ich habe mir gedacht, ich halte mal hin, und – ja, es hat wenig gefehlt, aber es hat etwas gefehlt.
Was nimmt man jetzt für die Zukunft mit aus diesem Spiel?
Erst einmal einen Punkt. Schade, dass es nicht drei geworden sind. Ich glaube, kämpferisch hat alles gepasst, defensiv sind wir gut gestanden. Und so kann es auch weitergehen. Vielleicht knipsen wir einmal vorne in der Offensive, haben mehr Möglichkeiten und nützen auch mal eine, dann haben wir statt einem Punkt drei Punkte.
Peter, mit dir muss man heuer ein ernsteres Wörtchen reden. Gegen die SV Ried funktioniert es einfach nicht mit dem Toreschießen. Wie fasst du das Spiel heute zusammen?
So kurz nach dem Spiel ist es natürlich immer schwer, Dinge zu finden. Generell kann man sagen, das Beste heute ist, dass wir den Punkt mitgenommen haben. Wir sind so realistisch, dass wir sehen, dass das heute sicher keine gute Leistung war. Defensiv stehen wir gut, wir lassen wenige Chancen zu, auch in den letzten Spielen. Offensiv ist es natürlich viel zu wenig, da nehme ich mich bei der eigenen Nase, die gesamte Offensivabteilung muss sich bei der eigenen Nase nehmen. Das ist viel zu wenig, daran müssen wir arbeiten.
Jetzt war Wacker Innsbruck heute optisch überlegen. Hat sich das für euch am Spielfeld auch so angefühlt, dass ihr Ried überlegen seid?
Für mich war es eine sehr ausgeglichene Partie. Man darf auch nicht vergessen, dass Ried ihre Qualitäten hat und auch in der Tabelle vor uns steht, das ist nicht irgendeine Mannschaft. Aber wie gesagt, ich glaube trotzdem, dass wir die Qualität haben, dass wir Tore machen und vor allem einmal Chancen herausspielen. Nur funktioniert das im Moment nicht. Das müssen wir ganz klar ansprechen und schaun, wie wir daran arbeiten können.
Es hat im Spiel zwei Situationen gegeben, wo Elfmeteralarm in der Luft gelegen ist. Wie hast du die Situationen gesehen?
Ich tu mir da sehr schwer, bin überhaupt auf der Bank gesessen. Aus der Ferne ist das ganz schwer zu beurteilen, ich bin gespannt, was im Fernsehen rauskommt. Ich werde mit den betroffenen Spielern reden, die wissen das am Besten. Aber es hilft eh nichts mehr, die Entscheidung ist nicht so gefallen, dass ein Elfmeter für uns rausgekommen wäre, insofern ist es müßig, zu diskutieren.
Würdest du die Aussage: „Das Glück, das gegen Salzburg und Mattersburg da war, hat heute gefehlt.“, würdest du dies unterschreiben?
Nein, das würde ich nicht unterschreiben, denn das Glück muss man sich irgendwie auch erzwingen. Das haben wir heute nicht geschafft. Aber ich sehe es natürlich so, dass wir im Herbst viel Pech gehabt haben und sich das in den letzten Runden ausgeglichen hat. Wir können nur selbst beeinflussen, dass wir in der Offensive mehr tun. Ob das Glück dann das eine oder andere Mal wieder auf unserer Seite sein wird, das kann man nicht direkt beeinflussen.
Lassen wir Ried mal auf der Seite – es kommt Sturm Graz, es kommt Rapid Wien, eine sehr schwere Woche für euch. Mit welcher Einstellung fährt man jetzt nach Graz, was sind die Ziele?
Es wird eine schwere Woche, aber sicher auch eine tolle Woche, und sehr angenehme Woche, weil die zwei sicher Favorit sind und der Druck bei Sturm und bei Rapid liegt. Und insofern sind das immer tolle Aufgaben, wir freuen uns am Sonntag auf möglichst viele Zuschauer hier im Tivoli, und gehen mit einem riesigen Spaß in die Duelle