W. Kogler: „im Mittelfeld aggressiv attackieren“
Nach dem Spiel ist vor dem Spiel: Das wird gerade in den englischen Wochen deutlich: letzten Samstag gegen Ried zuhause, am Mittwoch in Graz gegen Sturm und am Sonntag steht der Schlager gegen Rapid vor der Tür. Die Konstante in den bisherigen zwei Partien war Marco Kofler, der sowohl in Runde 25 als auch 26 jeweils zum Spieler der Runde gewählt wurde. Neben ihm kommt im folgenden Interview auch Trainer Walter Kogler zu Wort. Themen waren neben der Leistung von Kofler vor allem die Probleme im Spielaufbau als auch die kommende Partie gegen die Hütteldorfer.
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Walter, danke, dass du dir die Zeit nimmst für ein Interview. Das letzte liegt schon längere Zeit zurück, jetzt stehen einige Fragen an. Sprechen wir zuerst über die allgemeine Situation von Wacker Innsbruck. Wie würdest du die Aussage „Wacker Innsbruck tut sich schwer beim Kreieren von Chancen“ kommentieren?
Walter Kogler: Ja, das liegt auf der Hand, dass wir im Frühjahr sicher in einigen Spielen nicht in der Lage waren, Chancen herauszuspielen. Es liegt zum Teil an den schlechten Plätzen, nach dem langen harten Winter kam man nicht so in Tritt und auch daran, dass man teilweise selbst nicht in der Lage war, das Seine dazu beizutragen. Der Mix aus diesen Punkten ist der Grund dafür, dass wir schon bessere Zeiten beim Herausspielen von Chancen erlebt haben.
Wacker Innsbruck hat jetzt schon einige Male die Chance gehabt, in der Tabelle nach vorne zu stoßen. Der letzte „Kick“ gelingt aber nicht. Woran liegt das deiner Meinung nach?
Walter Kogler: Uns geht es da gleich wie vielen anderen Mannschaften auch. Es muss einfach alles zusammenpassen. Wir waren des Öfteren knapp dran. Heimspiele wie zum Beispiel gegen Salzburg und Austria sind nicht leicht zu gewinnen. Man kann sich natürlich Siege wünschen, allerdings ist das immer eine große Aufgabe. Deswegen können wir, glaube ich, zufrieden sein, dass wir in der derzeitigen Situation immer noch im Pulk dabei sind. Jetzt gilt es für uns, uns da festzukrallen, weiter dabei zu bleiben. Vielleicht haben wir im Laufe der letzten zehn Runden noch einmal die Möglichkeit, in die oberen Ränge reinzukommen. Das wäre dann schon ein guter Erfolg für uns.
Sprechen wir noch einmal kurz über das Spiel gegen Sturm Graz. Wie hast du die Situation in der 89. Minute erlebt?
Walter Kogler: Du meinst zur Elfmetersituation? Man kann sicher so entscheiden, wie es entschieden worden ist und einen Freistoß geben. Es ist nur verwunderlich, dass der Assistent das so genau sieht, weil es eine Zentimeter-Entscheidung war. Dass der Schiedsrichter overruled wird ist nicht gerade alltäglich. In dem Fall war es natürlich Pech für uns. Aber es hat davor noch eine elfmeterverdächtige Situation im Spiel gegeben, als Burgic den Ball auf die Hand von Dudic geköpfelt hat. Das hat er leider nicht gesehen. Allzu glücklich waren wir mit den Entscheidungen nicht gerade.
Du betrachtest die Dinge immer sehr nüchtern. Würdest du vor dem Rapid-Spiel dem Gegner die Favoritenrolle zuschieben?
Walter Kogler: Ja, das würde ich machen, aber ich glaube auch, dass wir in der Lage sind, jeden Gegner zu schlagen. Selbst, wenn wir in Graz gewonnen hätten, wären wir jetzt nicht in der Favoritenrolle.
Kannst du auf den kompletten Kader zurückgreifen? Wie geht es Peter Hackmair, Daniel Schütz und Dario Dakovic?
Walter Kogler: Wir haben einige Problemfälle. Peter Hackmair fällt sicher aus, da sein Knorpel im Knie beschädigt ist. Er wird sicher länger ausfallen. Bergmann fällt sicher noch einige Wochen aus. Er hat Probleme beim Wadenbein. Bei Dakovic stehen die Chancen 50:50, dass er bis zum Wochenende fit wird. Kofler ist gesperrt. Wir müssen also ein bisschen variieren. Trotz allem, dafür haben wir einen Kader und die anderen Spieler werden schon hart darauf warten, dass sie in dem Spiel dabei sein können.
Marco Kofler ist in den letzten beiden Runden von den Usern des tivoli12 – Magazins zum Spieler der Runde gewählt worden. Wie beurteilst du seine Leistungen in den letzten beiden Spielen?
Walter Kogler: Er hat tadellos gespielt. Speziell zu Hause gegen Ried war er sehr gut. In Graz war er an und für sich auch gut, sein Einsatz war sehr, sehr lobenswert. Er macht sich gut, beim einen oder anderen Mal merkt man vielleicht noch seine mangelnde Routine. Beim Gegentor war sein Stellungsspiel vielleicht nicht optimal, dadurch ist der Gegenspieler noch zum Ball gekommen. Aber er hat eine gute Grundeinstellung und bringt ein gutes Rüstzeug mit, damit er in Zukunft den nächsten Schritt zum Stammspieler machen kann.
Die letzten Fragen noch: Worauf wird es ankommen am Sonntag gegen Rapid? Wie wird Wacker Innsbruck ins Spiel gehen?
Walter Kogler: Ganz wichtig wird sein, dass man Rapid schon im Mittelfeld aggressiv attackiert. Das ist die Zone, wo wir wirklich hart arbeiten müssen. Dort wird es sich entscheiden, ob wir mehr in der Vorwärtsbewegung sein können oder uns mehr defensiv orientieren müssen. Dort wird sich das Spiel entscheiden.
Du bist kein Freund der Manndeckung. Überlegst du dir aber für Steffen Hofmann einen speziellen Bewacher?
Walter Kogler: Ich denke, das werden wir nicht machen. Das haben wir auch noch nie gemacht. Aber es ist natürlich wichtig, dass man in allen Zonen, in die er sich bewegt, extrem nahe an ihm dran sein wird. Er ist eine Schlüsselposition bei Rapid.
Alles Gute für Sonntag!
Walter Kogler: Danke!
Marco, du bist wieder zum Spieler der Runde gewählt worden. Wie lässt sich das Sturm-Spiel zusammenfassen?
Marco Kofler: Wir haben uns mehr für dieses Spiel vorgenommen. Das haben wir leider nicht erreicht. In der ersten Halbzeit haben wir ganz schwer ins Spiel gefunden, in der zweiten war es etwas besser. Leider gelang es uns nicht, den Ausgleich zu erzielen. So verliert man dann halt ein Partie 1:0.
Du bist jetzt gesperrt gegen Rapid. Wo wirst du dir das Spiel anschauen und was ist für Wacker Innsbruck möglich?
Marco Kofler: Ja, natürlich auf der Tribüne. Auf der Bank darf ich ja nicht sitzen. Ich glaube, dass vor heimischer Kulisse ziemlich viel möglich ist. Ich hoffe, dass viele Zuschauer ins Stadion kommen und dann ist gegen Rapid alles möglich. Ich hoffe, dass es diesmal besser läuft als gegen Sturm.
Danke!