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InTeam: Georg Harding – Teil 3

Im dritten Teil von Georg Harding „inteam“ steht der Privatmensch im Vordergrund. Die Nummer 4 erzählt von seinen Kindern, redet über seine Berufsausbildung und warum er „österreichs next Fußball Model“ wird. 




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Georg, die Zahl vier spielt für dich eine große Rolle. Du hast bei Wacker Innsbruck die Rückennummer vier, vier Tore für Leoben geschossen und deine Familien hat vier Mitglieder. Diese Zahl scheint dir Glück zu bringen. Also spielen wir jetzt „Vier gewinnt“, wahrscheinlich habe ich keine Chance gegen dich. 

Du wirst von allen nur „Schurli“ genannt – für alle, die es noch nicht wissen: Warum bist du der „Schurli?“

Georg Harding: Den Spitznamen hat mir mein Bruder verpasst. Es ist die Kurzform von Georg. Da gibt es eigentlich kein großes Geheimnis. Darum darf auch jeder „Schurli“ zu mir sagen, der es gern macht.

Wann ist in dir der Wunsch entstanden Fußballprofi zu werden?

Georg Harding: Eigentlich schon, seitdem ich mit sechs Jahren mit dem Fußballspielen begonnen habe. Ich glaube jeder, der in einem gewissen Alter mit dem Fußball beginnt, hat den Wunsch, Profi zu werden. Es ist dann schön, wenn man es schafft, denn es ist ein langer, harter Weg mit vielen Entbehrungen. Wenn man es dann wird, kriegt man allerdings viel davon wieder zurück. Es ist mein absoluter Traumjob.

Was wäre sonst eine Alternative dazu gewesen?

Georg Harding: Keine Ahnung, ich habe mir darüber eigentlich nie Gedanken gemacht. Ich wüsste, was ich nach der Karriere machen könnte, aber ohne Fußball – keine Ahnung!

Du hast ja eine berufliche Ausbildung abgeschlossen, du bist Masseur. Wie bist du auf diesen Beruf gekommen?

Georg Harding: Du willst mich mit deinen Fragen überlisten, oder? Du glaubst, dass ich dann nicht mehr auf das Spiel achte? Als ich damals vom FC Kärnten weg bin, kam ich nach Treibach. Dort steht ein großes REHA- und Therapiezentrum, wo auch Ex-Bawag Direktor Helmut Elsner stationiert war als er während seinem Prozess Herzprobleme hatte. Der Obmann vom SK Treibach war damals dort Betriebsrat, mittlerweile ist er schon in Pension, hat zu mir gesagt: „Komm zu uns, Schurl, machst gleich die Massageausbildung!“ Das habe ich dann auch gemacht und habe dann nach sechs Wochen die Massage-Ausbildung in Graz abgelegt. Danach bin ich aber nicht nach Treibach, sondern nach St. Veit an der Glan in ein ambulantes Therapiezentrum gekommen. Dort habe ich dann 1 ½ Jahre gearbeitet.

Du bist jetzt 30 Jahre alt. Was willst du einmal nach Karriereende machen? Möchtest du wieder als Masseur arbeiten oder möchtest du Trainer werden?

Georg Harding: Nein, massieren ist ein Knochenjob. Das werde ich hoffentlich nicht mehr machen. Ich habe ein paar Management-Ausbildungen spezialisiert auf Fußball abgeschlossen. Vielleicht arbeite ich mal als Sportdirektor oder Manager, als Teambetreuer oder in der Pressebetreuung. Im Sommer beginne ich mit dem Trainerschein. Es wäre schön, wenn ich nach meiner aktiven Karriere im Fußballgeschäft bleiben könnte. Wir werden sehen, ob mir das gelingt. Wenn mir das gleich gut gelingt wie jetzt in meinem ersten Lebensabschnitt, dann wäre ich glücklich und hätte großen Spaß daran. Aber man wird sehen, wohin mich mein Weg führt.

Plaudern wir ein bisschen aus der Kabine vom FC Wacker Innsbruck. Kommen Spieler vor dem Spiel noch schnell zu dir, damit du ihnen eine Verhärtung rausmassierst?

Georg Harding: Nein, aber da gibt es eine ganz witzige Geschichte. In meiner Zeit bei Rapid hat „Funki“ Feurer (Anm.: ehemalige Rapid-Torhüter, Tormanntrainer und Teamkeeper im Nationalteam) ein Rapid-Buch geschrieben. Er hat mich gefragt, ob ich ihm nicht eine Geschichte liefern könnte. Ich habe ihm zugesagt, zu der Zeit war ich nicht im Kader der Kampfmannschaft. Damals waren zwei Masseure bei Rapid verletzt. Einer hat sich den Knöchel gebrochen, der zweite das Kreuzband gerissen. Darum habe ich gesagt, dass ich die beiden ausgeschaltet habe, damit ich wenigstens als Masseur auf der Bank sitzen kann. Dann habe ich Steffen Hofmann massiert, der war mit mir zufrieden. Er hat gesagt, dass ich bleiben soll und weitermassieren soll. So schlecht war ich also nicht. In Innsbruck habe ich allerdings noch keinen massiert. Hier haben wir zwei sehr gute, den Simon und den Alex, die ihre Sacher wirklich sehr gut machen. So wie in Wien auch. Wolfi Frei und der Bertl (Anm.: Rapid-Masseure) machen das großartig bei den grün-weißen, also besteht noch keine Not am Mann und ich muss nicht einschreiten.

Welcher Verein war in deiner Kindheit außer Wacker Innsbruck dein Traum- oder Wunschverein?

Georg Harding: Wacker Innsbruck war wirklich dabei! Wir waren zu den alten Swarovski-Zeiten mit Hansi Müller und Peter Pacult in Innsbruck zwei bis drei Mal zuschauen. Das war am alten Tivoli immer ein Erlebnis und es hat uns hier immer sehr gut gefallen. Ich habe auch zu meiner Mama gesagt: Ich möchte hier einmal wohnen, weil es mir da irrsinnig gut gefällt. Auch Salzburg, als die internationalen Erfolge da waren und auch Sturm waren interessant, je nachdem, wer gerade internationale Erfolge feiern konnte. Aber die ersten Anfänge waren mit Innsbruck. Mein Bruder war ein großer Peter Pacult-Fan. Mir gefielen Hansi Müller, Pipo Gorosito und Manfred Linzmaier. Sie waren meine ersten Idole.

Wolltest du zu einem englischen oder italienischen Verein auch einmal?

Georg Harding: Das wäre natürlich einmal eine Überlegung gewesen, aber es hat sich eigentlich nie ergeben. Ich war immer ein Spieler, der vielleicht auch ein bisschen unterschätzt worden ist und von dem man nicht so viel gehalten hat. Deshalb hat es sich wohl nie ergeben. Ich bin deshalb nicht unglücklich, es wäre aber natürlich schön gewesen, im Ausland zu spielen, schon allein wegen der Sprache. Ich muss sagen, ich vermisse nichts in meiner bisherigen Karriere.

Wir sitzen hier in der Nähe des Landestheaters. Wie schaut es mit deinen Gesangskünsten aus? Wärst du eher ein Fall für „Starmania“ oder singst du besser nur unter der Dusche?

Georg Harding: Ich habe in meinem Leben schon viel gemacht und sogar schon einmal einen Gesangswettbewerb gewonnen. Wir haben in der Schule einmal mit einem ehemaligen Kollegen ein Lied geschrieben. Es war ein Song von Nirvana, den wir umgedichtet haben. Der Text war gegen das Rauchen. Da haben wir sogar steiermarkweit den ersten Preis gewonnen. Sonst bin ich eher einer, der in der Jury sitzen könnte.

Es gibt ja noch eine große Leidenschaft von dir. Wir haben dein Spint-Foto gesehen. Es hängt da ein Foto von dir mit dem Text „Austrias Next Football Modell“. Wäre das eher eine Karriere für dich, die Modell-Karriere?

Georg Harding: Ich weiß nicht, was Andi Bammer da gesehen hat. Ich habe keine Ahnung. Ich sehe da keinen Zusammenhang, obwohl er mir das schon fünf Mal erklärt hat.

 

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Autor: Hannes Zwicknagl

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