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Die Uhr tickt…

In fünf Tagen werden wir es wissen, dann spricht die Bundesliga Klartext. Einmal im Jahr zittern alle Profiklubs und jene, die es werden wollen, dem 30. April entgegen – jenem Tag, an dem die Liga die Lizenz für die kommende Spielzeit in 1. Instanz erteilt oder verweigert.


Was ursprünglich nur als Prüfungsverfahren für die erforderliche Liquidität aller teilnehmenden Vereine über die gesamte Saison gedacht war, hat sich längst zu einem Gradmesser für eine seriöse Kommunikationsstrategie weiterentwickelt. Alle Anwärter überkommt jedes Jahr aufs Neue eine Kultur des (Besser-)Wissens, warum sie heuer die Lizenz schon im ersten Durchgang erhalten werden. Falls sie doch scheitern sollten, liegt die Begründung selbstverständlich auch schon in der Schublade parat. Wenn das Für und Wider aber scheinbar jedem Verantwortlichen bekannt ist, warum muss so häufig das Protestkomitée angerufen werden? Das hat mit Professionalität wenig zu tun, eher mit Schadensbegrenzung, die dann aber auch nicht mehr wirklich weiterhilft. Ist das Kind im Falle einer vorerst verweigerten Lizenz erst einmal in den Brunnen gefallen, haben sich Medien und Öffentlichkeit längst ein Bild gemacht – der versöhnlich stimmenden Pressemitteilung des Klubs zum Trotz.

Warum ich genau dieses anspreche? Das Lizenztheater im letzten Jahr hat das Image des Tiroler Traditionsvereins nach der sportlich erfolgreichen Aufstiegssaison gründlich ramponiert. Eingefleischte Wackerianer dürften damals zwischen erstinstanzlicher Lizenzverweigerung und der dann doch mit Hängen und Würgen erteilten Spielberechtigung einige Kilos verloren haben – gerade weil viele von ihnen den optimistischen Aussagen im Vorfeld Glauben schenkten. Und genau darin lag der Schaden für den Verein. Man müsste vor dem Hintergrund des FC-Tirol-Desasters eigentlich wissen, dass man bei uns zu besonderer Sensibilität bei bei der Budgeterstellung angehalten wäre. Vielmehr schmerzten die auf Zuversicht getrimmten Phrasen und zerstörten so nachhaltig hart erarbeitetes Vertrauen – bei den Fans, den Geldgebern und des in Tirol ohnehin kritischen Publikums. 

Denn auch 2012 stehen die Zeichen gut für etwas Imagepolitur, sollte man zumindest meinen. Die Entwicklung der Mannschaft kann sich wahrlich sehen lassen. Wer hätte vor einem Jahr ernsthaft geglaubt, dass unsere Schwarz-Grünen eine realistische Aussicht auf den internationalen Wettbewerb haben? Dazu steht das Jubiläumsjahr 2013 vor der Tür, das unserem FCW bis dato wohl noch nie dagewesene Präsentationsmöglichkeiten und eine erhöhte, auch überregionale, Medienwahrnehmung verspricht. All das kann aber nur dann zum Wohle des Vereins genützt werden, wenn vorab die Hausaufgaben gemacht wurden und der FC Wacker Innsbruck ohne Umwege das Ticket für die Spielzeit 2012/2013 zieht. 

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Autor: admin

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