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Aus der Traum?

Der Ausflug nach Wien Favoriten war kein erfolgreicher: 0:3 gingen unsere Schwarz-Grünen im „kleinen HORRorladen“ unter. Was lange Zeit so aussah, als könnten wir was vom Verteilerkreis mitnehmen, entwickelte sich doch zur klaren Sache für die „Veilchen“.


Anreise in der Sauna

Einmal ganz entspannt zu einem Auswärtsspiel anreisen. Gemütlich angenehm und ohne viel Stress. Das dachten sich einige Schwarz-Grüne inklusive mir und wählten die Bahn als Fortbewegungsmittel. Na zum Glück war ich schon einen Tag früher dran. Das Warum erfahren wir später. Bei 30 Grad Außentemperatur entwickelte sich das Zugabteil zur Sauna. Nur der Aufguss fehlte. Komfortable ÖBB! (Aber doch wesentlich stressfreier als mit dem Auto)
Nach der Übernachtung in Wiens Innenstadt und einem angenehmen Vormittag ging es rechtzeitig zum Stadion am großen Verteiler-Kreisverkehr. Genug Zeit, möge man meinen. Aber auf Grund einer Demonstration blieben viele Straßenbahnen stehen oder wurden umgeleitet. Eine wahre Odyssee durch Wien begann. Wenigstens hat man so etwas von der Weltstadt Wien gesehen. Auch etwas.

Ganz Wacker-Like

Schlussendlich haben wir es doch noch rechtzeitig zum Ex-Horr-Stadion geschafft. Überrascht über die doch zahlreich angereisten und eingeborenen Fans unseres Vereins sollte es für mich erst einmal eine Stärkung geben. Tolles Catering! Da ist ja unsere Olympiaworld noch Weltmeister, obwohl deren Qualität schon unter aller S.. ist.
Wir waren schon längst im Sektor und das Spiel war schon angepfiffen, als noch viele unserer Anhänger irgendwo in Wien umher irrten. Wie geschrieben, gab es mancherorts für den öffentlichen Verkehr kein Durchkommen und so erreichten sogar viele Wiener Fans das Stadion erst lange nach Anpfiff: ganz im Stile der Wackerfamilie halt.
Ist ja löblich, dass Menschen wegen der Gewalt in Syrien auf die Straße gehen. Man soll und muss ein Zeichen setzen. Dumm gelaufen halt, dass da grad unsere Mannschaft in Wien spielt.

Gute erste Halbzeit

Die, die schon im Sektor waren, erlebten auch ohne Vorsänger eine sehr gute Stimmung der Unseren. Auch unsere Mannschaft spielte sehr gut: Wirbelte, war mitunter gefährlich, die Veilchen dagegen ängstlich mit vollen Hosen und ab der 30. Minute jedoch mit mehr Ballbesitz, ohne gefährlich werden. Mit einem 0:0 ging es in die Pause und unser Trainer machte etwas, das sonst des Öfteren vehement gefordert wird. Er brachte mit Miran Burgic einen weiteren Stürmer und setzte damit ein Zeichen für die Offensive. Klar doch, drei Punkte waren möglich und es war richtig zu reagieren. Um eine Chance auf Europa zu wahren, musste gewonnen werden. Wäre der Ball nach einem Freistoß von Schreter, der vor der Linie zu liegen kam und von „Kofi“ ganz knapp verfehlt wurde, im Tor gelandet, wer weiß, wie dieses Spiel ausgegangen wäre.

Nicht Friedhofstribüne-Friedhofsstimmung

Die Fans der Wiener Austria wurden nur laut, als sie auf das schlechte Spiel der ihren reagierten und „die Austria sehen wollten“. Aber bereits im Gegenzug zu unserer tausendprozentigen Torchance erzielte Austria Wien mit ihrer ersten oder zweiten Möglichkeit die Führung. Ab da war die Austria eindeutig besser und der FCW geschockt. Als man sich einigermaßen vom Schock erholt hatte, krachte es erneut in unserem Tor. Da waren nicht nur die Spieler gebrochen, sondern auch die Stimmung in unserem Sektor. Aber anscheinend waren auch die Veilchen mit ihren „Lieblingen“ beleidigt: kaum Anfeuerungsrufe und Gesänge. Überhaupt war ihre Osttribüne nur spärlich gefüllt. Die Einzigen, die etwas für Stimmung sorgten, waren Kinder neben dem Auswärtssektor. Grausig, wie am Friedhof!

Ausgeträumt?

Das dritte Tor war nur noch Draufgabe jedoch auf Grund des Einbruchs in Hälfte Zwei eine verdiente Niederlage. Vielleicht zu hoch, aber was macht das schon aus?
Nach dem Spiel hatte ich die Möglichkeit mit Julius Perstaller zu reden und er meinte sinngemäß, dass die Leistung unserer Mannschaft bis zum 0:1 sicher gut war, dann aber der Einbruch folgte. Ziemlich geknickt sieht „Persti“ zwar noch eine Chance, aber realistisch geschehen, sei der Zug abgefahren. So sehe ich das auch, aber dass unsere Mannen in der abgelaufenen Saison ihre Erwartungen mehr als erfüllt haben, halte ich ebenso fest. Bleibt zu hoffen, dass die schwarz-grünen Anhänger IHREN Verein in den letzten beiden Heimspielen nicht im Stich lassen. Aufgegeben wird ein Brief und es spielt unser FC WACKER INNSBRUCK!

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Autor: Rudolf Tilg

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