Damen vor den Vorhang: Marlies Hanschitz
In unregelmäßigen Abständen möchten wir euch die Trainerteams, Kapitäninnen, Betreuer und Spielerinnen der beiden Damenteams ein wenig näher vorstellen, um allen Mitgliedern der Wacker-Familie gerecht zu werden. Wir hoffen, damit auch noch mehr Fans für den Damen-Fußball begeistern und so den Akteurinnen auf dem Rasen langsam aber sicher einen echten Heimvorteil in Innsbruck sichern zu können. Diesmal steht Marlies Hanschitz, die Nationalteamspielerin und „Rückkehrerin“ zum FC Wacker Innsbruck, im Mittelpunkt.
Die 26-jährige Polizeibeamtin ist im Sternzeichen der Fische geboren. Neben ihren sehr zeitaufwändigen Beruf und dem Nachjagen des runden Leders beim FC Wacker Innsbruck und in der österreichischen Nationalmannschaft spielen Bälle auch bei den Hobbys eine große Rolle: Tennis und Volleyball werden hier von ihr bevorzugt. Als besondere Eigenschaft ortet sie Treue und Durchsetzungsvermögen, großer Wille und Kampfgeist zeichnen sie nach ihrer eigenen Einschätzung aus.
Wer beziehungsweise was hat dich zum Fußball gebracht?
Mein Vater und mein Bruder spielten selbst, da verbrachten wir als Familie schon immer das Wochenende am Fußballfeld.
Betriebst du noch andere Sportarten? Wenn ja, welche? Geht es dabei nur um Spaß oder zählt hier auch der sportliche Erfolg wie beim Fußball?
Ich spiele sehr gerne Tennis, aber auch Beach- Volleyball. Auch gehe ich gerne wandern, um auf andere Gedanken zu kommen und mich abzulenken. Ich spiele generell wegen des Spaßfaktors – ich denke, dass das die Glücksformel ist. Wer Spaß am Spiel hat, dem gelingt auch einiges.
Deine Beziehung zum FC Wacker Innsbruck ist recht wechselhaft. Du hast bei den drei Vizemeistertiteln mitgewirkt, bist dann in deine Kärntner Heimat gegangen und spielst seit dem Frühjahr 2012 wieder für die Innsbruckerinnen. Kannst du uns Näheres dazu berichten?
Wechselhaft klingt ein wenig komisch. Ich habe sehr lange zuvor beim FC Wacker Innsbruck gespielt und auch viele Erfolge gefeiert. Ich habe mich dann aus persönlichen Gründen für einen Wechsel nach Kärnten entschieden.
Im Spiel gegen St. Veit hast du den Elfmeter klar verwertet. Ist es schwierig gegen die ehemaligen Kolleginnen zu treffen? War klar, dass du den Strafstoß und nicht eine Teamkollegin diesen ausführst?
Meine Kolleginnen haben gleich gesagt, Marlies, schieß du den Elfmeter. Das habe ich dann auch gemacht. Für mich persönlich war es zwar nicht leicht, den Strafstoß gegen meine Ex-Mannschaft auszuführen, aber trotzdem geht es mir bei jedem Spiel um drei Punkte und dazu gehört auch ein verwandelter Elfmeter, egal, wer auf der anderen Seite steht.
Wie viele Länderspiele hast du schon für Österreich bestritten? Konntest du dabei schon ein Tor erzielen?
Ich halte, glaube ich, momentan bei 39 Länderspielen für Österreich und es waren schon einige Tore dabei.
Im Spiel gegen Portugal hast du die Kapitänsschleife getragen. Warum und seit wann ist dies so? Empfindest du dies als besondere Ehre?
Ich trage jetzt schon seit geraumer Zeit die Kapitänsschleife. Sicher ist es eine besondere Ehre, Österreich vertreten zu können. Ich denke aber auch, dass man als Kapitänin versuchen muss, die Mannschaft stützen zu können, aber sich selbst auch zurücknimmt und sich nicht überbewertet. Das Klima in der Mannschaft muss stimmen und ich bin auf unsere Mannschaft sehr stolz.
Wird man dich auch nächste Saison in Schwarz-Grün sehen? Wie sehen deine Pläne aus?
Ich spiele gerne in Schwarz-Grün – habe ich schon immer gemacht. Ich gehe schon davon aus, dass ich die nächste Saison ebenfalls beim FC Wacker Innsbruck verbringen werde. Aber man weiß nie, was die Zukunft bringt.
Unternimmst du auch abseits des Platzes mit Mitspielerinnen etwas oder reicht dir der ohnehin zeitaufwändige Kontakt beim Training, den Auswärtsfahrten und Spielen?
Ganz ehrlich ist meine Freizeit sehr eingeschränkt und nachdem wir sehr viel Zeit beim Training miteinander verbringen, geht sich da selten etwas aus. Hie und da machen wir aber schon etwas miteinander.
Gibt es in Österreich bzw. international eine Spielerin, die dich besonders beeindruckt?
Ich halte sehr viel von „am Boden gebliebenen Spielerinnen“ und das kann man schwer von außen beurteilen.
Wie hat dich das Team des FC Wacker Innsbruck als „Rückkehrerin“ aufgenommen? Hattest du zu einzelnen Spielerinnen aus während deiner Zeit in Kärnten Kontakt?
Sie haben mich so aufgenommen, als ob ich nie weg gewesen wäre. Dafür ein großes Dankeschön – ist auch nicht selbstverständlich. Natürlich hatte ich Kontakt zu einzelnen Spielerinnen, da mich auch interessierte, wie es der Mannschaft so erging.
Du hast einen, wie ich finde, netten „Spitznamen“. Verrätst du diesen den LesernInnen? Wie ist es dazu gekommen?
(Lacht) – aber natürlich. Eigentlich – fast jeder sagt Malibu zu mir. Dieser Spitzname ist ganz schön alt. Ich kann mich noch genau daran erinnern. Es war im Team und ich musste mir einen Spitznamen geben lassen und dabei fiel mir dieser ein – leicht zu merken auf Grund des Getränkes. Damals wusste ich noch nicht, dass mir dieser vielleicht ewig bleiben wird.
Für die weiteren Spiele, vor allem für das bevorstehende Cuphalbfinale wünschen wir viel Glück und Erfolg.
Vielen Dank; mit der entsprechenden Unterstützung durch die Fans wird es hoffentlich klappen – wäre schön!