Georg Harding: „Es war auch privat eine wunderschöne Zeit in Innsbruck“
In der 36. Runde muss der FC Wacker Innsbruck zum Abschluss der Saison 2011/12 nach Hütteldorf zu Rapid Wien. Nach dem Saisonausklang geht es für die Spieler zuerst auf Urlaub, ehe die Vorbereitung für die neue Saison beginnt. Ein paar Akteure werden den schwarz-grünen Traditionsverein überhaupt verlassen und sich neue Herausforderungen suchen. Grund genug für das tivoli12 magazin mit Georg Harding und Miran Burgic über das Rapidspiel, das schwarz-grüne Engagement und die Zukunft zu plaudern. Die Nummer zwei Inaki Bea nahm schon nach dem Sturm Graz-Spiel zu seinen Gefühlen nach der Verabschiedung Stellung.
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Miran, Schurl, leider verlasst ihr den FC Wacker Innsbruck. Könnt ihr bitte kurz eure Zeit in Schwarz-Grün Revue passieren lassen, wie war es für euch?
Miran Burgic: Ich habe schon mehrmals gesagt, ich hatte hier auf alle Fälle zwei super Jahre, nicht nur sportlich gesehen, sondern auch im Privatleben. Ich bin nicht glücklich, hier weggehen zu müssen, aber so ist Fußball, es ist normal im Profigeschäft. Ich wünsche der gesamten Mannschaft viel Glück für die kommende Saison.
Schurl, wie war es bei dir?
Georg Harding: Bei mir war es ein Jahr länger, aber auch so wie Miran es bereits gesagt hat. Es war nicht nur sportlich, sondern auch privat eine wunderschöne Zeit in Innsbruck. Wir haben viele Freunde, viele nette Leute gefunden. Ich werde die Zeit immer in Ehren halten und sie wird einen Platz in meinem Herzen finden. Leider ist es vorbei, aber wie Miran richtig gesagt hat, so ist Profifußball. Dem kann ich nur zustimmen.
Das letzte Spiel ist am Donnerstag auswärts gegen Rapid Wien. Was darf man sich erwarten?
Georg Harding: Ein schönes Spiel, glaube ich, mit einem super Publikum, super Rahmenbedingungen und noch einmal die tollen Fans von Wacker Innsbruck im Rücken zu haben. Wir wollen einen guten Abschluss, für eine schwierige, aber doch erfolgreiche Saison finden.
Miran, alle wünschen dir zum Abschluss zumindest noch ein Tor gegen Rapid. Was glaubst du, wie wird das Spiel gegen Rapid laufen?
Miran Burgic: Wie Schurl schon gesagt hat. Beide Mannschaften spielen ohne Druck. Sie liegen am zweiten Tabellenplatz, wir können noch Sechste werden. Wir haben gezeigt, dass wir jedes Spiel alles geben, wir werden auch im letzten Spiel hundert Prozent geben. Ein Tor wäre super für mich.
Weißt du schon, wo es in Zukunft hingeht?
Miran Burgic: Nein, ich weiß es noch nicht. Nach dem Spiel in Wien gehe ich zuerst auf Urlaub. Dann warte ich auf ein Angebot und werde eine Entscheidung treffen.
Wie sieht es bei dir aus, Schurl?
Georg Harding: Bei mir ist es ähnlich. Ich werde jetzt das letzte Spiel gut über die Bühne bringen, mich so einbringen, wie es alle Fans von mir gewohnt sind, wenn ich spielen sollte. Dann geht es in den Urlaub. Wenn es etwas zu verkünden gibt, werde ich es verkünden, aber es ist noch nichts Schriftliches bei mir angekommen. Daher stehe ich noch bei Null von den Angeboten her. Es wird, und ich hoffe bei mir und allen anderen recht schnell gehen heuer.
Von Seiten des tivoli12 magazins wünschen wir euch alles, alles Gute für die Zukunft und sagen vielen, vielen Dank für deinen Einsatz, Schurl, und deinen Einsatz, Miran.
Inaki, das war dein letztes Spiel am Tivoli, wie geht es dir?
Inaki Bea: Ich habe es noch nicht realisiert. Es ist wie in einem Traum. Ich bin wie in einer Wolke. Sicher kommen jetzt viel Emotionen und Gefühle. Aber jetzt geht es mir gut. Ich gestehe mir noch nicht ein, dass es das letzte Spiel war. In dieser Woche muss ich mich von vielen Leuten verabschieden, dann kommen sicher viele Gefühle. Ich muss es akzeptieren, das Leben geht weiter. Ich wollte hier bleiben, es ist aber nicht möglich gewesen. Ich akzeptiere die Entscheidung. Alles, was ich hier erlebt habe, ich kann niemanden etwas vorhalten. Ich habe ein neues Land in Tirol für mich gefunden.
Schon bei der Verabschiedung hat man gemerkt, dass du sehr beliebt bei den Fans bist. Während des Spiels wurde dein Name skandiert, nach dem Schlusspfiff hast du in der Menge gebadet.
Inaki Bea: Ich bin gekommen, muss gehen. Der Trainer ist gekommen, muss gehen. Der Präsident ist gekommen, muss gehen. Jetzt, morgen, nächstes Jahr oder in zwei Jahren. Aber die Konstante, die bei einer Mannschaft bleibt, sind die Fans. Wir müssen sie verwöhnen. Wirklich! Was kann ein Fußballspieler ohne Fans machen? Gar nichts. Ich musste mich bei diesen Leuten bedanken.
Heute stand für dich dein Abschied im Vordergrund. Kannst du dich noch daran erinnern, dass gegen Sturm Graz gespielt wurde?
Inaki Bea: Sicher. Ich habe gegen Mario Haas gespielt. Er ist ein Opa. Wir haben ein Duell gehabt, ich habe gewonnen. Ich bin sehr zufrieden. Nein, im Ernst. Was ich erlebt habe, sicher es ist Fußball, aber ich glaube, Fußball tritt in den Hintergrund. Ich will mich an die Leute und die Kultur erinnern. An alles, was ich erlebt habe, nicht am Platz wie ein Fußballspieler, sondern an das Drumherum. Ich habe viel Unterstützung bekommen, dies habe ich immer gespürt. Als ich für meine Auszeit in Stuttgart war, hat mir kein Mensch einen Vorwurf gemacht. Das ist wirklich unglaublich.
Was wirst du heute noch machen? Wirst du noch mit den Fans im Wackerzelt feiern?
Inaki Bea: Klar, heute habe ich es nicht eilig. Ich will mit den Leuten ein gemütliches Bier trinken. Meine Erlebnisse hier mit ihnen teilen. Ich gehe nachher zu den Fans. Wenn sie etwas von mir wissen wollen, kein Problem. Ich werde ihnen antworten.