Trumpf, Schlag und Stich
Am Tag nach dem bescheidenen Cup-Auftritt des FC Wacker Innsbruck in Gratkorn trafen sich etliche schwarz-grüne Enthusiasten und Enthusiastinnen am Samstag-Nachmittag im Café Weli in Innsbruck zu einem Duell der ganz anderen Art. Der heimliche Tiroler Nationalsport darf auch im Vereinsleben des FC Wacker Innsbruck nicht fehlen und feiert zwei Mal im Jahr seinen Höhepunkt im Wacker-Weli-Wattertunier. Diesmal zur Abwechslung bei richtigem „Karter-Wetter“. Richtig ungewohnt, denn bei den bisherigen sechs Turnieren begleitete herrlicher Sonnenschein diese Veranstaltung.
Diesmal versuchten 26 Teams ihr Können und Kartenglück auf den Tischen zu beweisen, ging es doch um wackere Preise für die Top drei des Turniers. Auf den Sieger warteten zwei Saison-Abos, die Zweitplatzierten durften sich mit signierten Dressen trösten und für die Dritten gab es signierte Fußbälle. Nach der Auslosung in vier Gruppen ging es auch schon los. Lang dauerte es nicht, bis die ersten Jubelausbrüche durchs Lokal hallten und hadernde Menschen ob des fehlenden Kartenglücks ihre Hoffnungen auf die nächste Partie richteten.
Natürlich durfte auch das Thema Wacker Innsbruck in den Spielpausen nicht fehlen und so wurde eifrig über bescheidene Cup-Auftritte, überhebliche Elfmeter-Schützen, überraschende Ergebnisse in den Vorbereitungsspielen und die Zielsetzungen in der Jubiläumssaison diskutiert. Aus aktuellem Anlass (siehe: Emotionen unerwünscht?) meldeten sich spontan einige VereinsmitgliederInnen, die den Nervenbündeln auf der Wacker-Ersatzbank im kommenden Spiel im Hanappi Stadion die Händchen halten würden. Vielleicht würde gar kollektives Schweigen auf den Tribünen die Konzentration des Teams verbessern? Doch ob da auch die gegnerischen Fans mitspielen würden…? Man merkt schon, die Stimmung beim Turnier war ausgezeichnet und der Schmäh lief prächtig.
Nach der heiß umkämpften Vorrunde blieben noch 12 Teams übrig, die wiederum in zwei Sechsergruppen aufgeteilt wurden. Der Turniermodus wollte es, dass schlussendlich die Siegerteams der jeweiligen Gruppen das Finale bestritten, die Zweitplatzierten sich den dritten Turnierrang ausspielten. Daggi und Julia mussten sich im hochdramatischen Spiel um die handsignierten Fußbälle Peda und Werner geschlagen geben. Im Best-of-Three-Duell waren die Männer beim Stand von „Gestrichen“ zu „Gestrichen“ die Glücklicheren und freuten sich ausgiebig über die Bälle (siehe Bild).
Nicht minder dramatisch sollte das Finale vonstattengehen. Nach insgesamt acht Stunden mit knappsten Entscheidungen, Schneidern und Weli-Spielen fiel auch im Finale die Entscheidung erst im dritten Spiel: Gabs und Otto behielten schlussendlich haarscharf die Oberhand und durften sich über die zwei Abos freuen. Die Unterlegenen David und Robert mussten sich mit handsignierten Dressen „zufrieden geben“, waren aber nach kurzem Hadern doch recht angetan von ihrer Turnierperformance. Legendär sollte der Jubel der Sieger werden: Aufgrund einer verlorenen Wette im Vorfeld tanzten Gabs und Otto durch das Lokal und über den Tresen (siehe Bild). Begleitet von Applaus und Sprechchören zelebrierte das Duo seinen Sieg und freute sich über die Abos in der Jubiläumssaison.
P.S.: Das Turnier war – wieder einmal – ein voller Erfolg. Warum aber kein einziger Vereinsvertreter mitspielte, einleitende Worte sprach oder gar die Preisverleihung übernahm, sorgte für Unverständnis und Enttäuschung.