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The final countdown…?

So manche Fußballbeobachter sahen bereits nach dem ersten Match der neuen Spielzeit den Anfang vom Ende des baldigen Jublilars gekommen. Doch so weit ist es natürlich noch bei weitem nicht. Der FC Wacker Innsbruck bestreitet am Sonntag erst einmal sein erstes Heimspiel gegen den Namensvetter Admira Wacker Mödling. Und die Statistik macht für uns den Countdown auf das erste von noch 35 ausständigen Spielen der Saison 2012/2013.

The final countdown…?

Janus – das wissen nicht nur die, die zu Schulzeiten mit Latein und der römischen Götterwelt geimpft wurden, sondern spätestens seit „Golden Eye“ auch die James-Bond-Fans – Janus ist der römische Gott mit den zwei Gesichtern, der nach vorne und zurück schauen kann, zur gleichen Zeit. Spielen wir heute auch ein bisserl Janus? Nein, nicht was Sie jetzt denken, auch wenn Janus der Gott des Anfangs und des Endes ist. Aber nach einem Spiel schon davon zu reden, es sei der Anfang vom Ende des Bundesliga-Fußballs in Tirol gewesen, das wäre wohl etwas voreilig. Schauen wir lieber ein bisserl aufs letzte Spiel und werfen auch einen Blick auf den Gegner des kommenden Wochenendes. Wobei, wer will nach diesem Auftakt schon zurückschauen…

Vier…

Selbst die vier Augen des Janus würden sich mit Grausen abwenden, wenn sie nur könnten. Denn nach vier Spielzeiten Walter Kogler ging Wacker Innsbruck im ersten von vier Saisonduellen gegen den SK Rapid Wien baden. Vor vier Heimspielen gegen die Hütteldorfer hatte man zum Auftakt noch 4:0 gewonnen, doch diesmal lag man bereits nach vier Minuten zurück. Vier Tore sollten es an diesem Tag insgesamt werden, viermal gab die schwarz-grüne Viererkette nur den Begleitschutz. Nur 41,4% der Zweikämpfe konnten von den Tirolern gewonnen werden, die „4“ blieb die häufigste Note unseres Prof. Wacker, und auch Laola1 gab den Kickern vom Inn auf der zehnteiligen Punkteskala im Schnitt nur eine „4“. Dass bei Rapid, welches vier Ex-Innsbrucker beschäftigt und die Hälfte davon auch spielen ließ, gerade die Nummer 4 Thomas Schrammel mit 90% erfolgreichen Pässen und 70% gewonnenen Zweikämpfen, sowie der „menschlich enttäuschte“ Momo Ildiz (89,2% bzw. 76,7%) eine Topleistung abrufen konnten, ist wohl Ironie des Schicksals.

Drei…

Das Schicksal bescherte dem dritterfolgreichsten österreichischen Fußballverein nach dem Club mit den drei Sternchen über dem Wappen als nächsten Gegner den Drittplatzierten der abgelaufenen Saison, das Triumvirat Admira, Wacker und Mödling. Und blickt man zurück, dann schaut es ja nicht so schlecht aus. Die Admira ging in den Duellen gegen den einzig wahren Wacker im letzten Jahr dreimal nicht als Sieger vom Platz, konnte die letzten drei Partien am Tivoli nicht gewinnen, ist in der Bundesliga seit drei Spielen sieglos. Seit der Rückkehr in die Bundesliga (im dritten Jahr nach der Neugründung) kann Innsbruck eine positive Bilanz vorweisen, im Dreierweg stehen 8 Siegen je 5 Remis und Niederlagen gegenüber. Von diesen Spielen sowie den eigenen Erfahrungen beim sonntäglichen Gegner können drei Mann besonders gut erzählen, spielten doch die Admiraner Jezek und Schrott zuvor unter der Nordkette, und der wackere Neuzugang Christian Schilling noch zu Schilling-Zeiten in der Südstadt. Aus dem Bundessportzentrum in Maria Enzersdorf ist ja schon so manches Talent entsprungen, warum nicht auch einmal für den Wacker aus Innsbruck?

Zwei…

Das Beste für die Admira wäre wohl, das Spiel der zwei Europacup-Fighter vom letzten Wochenende zu vergessen, kassierte man doch zwei frühe Tore durch Rene Gartler und musste sich mit 2:0 geschlagen geben. Dass auch noch Richard Windbichler zweimal Gelb sah und damit frühzeitig Duschen gehen durfte, würde Didi Kühbauer, der zweifache Österreichische Titelträger (Cup 1995, Meister 1996 mit Rapid) und Trainer der Niederösterreicher, wohl am liebsten vergessen. Aufs Kämpfen vergessen haben die Südstädter aber nicht, holten sich doch mit Sulimani, Drescher, Ouedraogo, Mevoungou und Schrott noch 5 weitere Spieler einen gelben Karton ab (die zwei einsamen gelben Karten von Schütz und Piesinger gegen Rapid unterstreichen hier wohl nur die Zweikampfwerte der Schwarz-Grünen). Zweimal mehr Torschüsse gaben die Südstädter ab als die SV Ried, 56% Ballbesitz und 53,7% gewonnene Zweikämpfe zeigen, dass es wohl ein heiß umkämpftes Match am Tivoli geben könnte. Wenn auch vielleicht nicht eines der vielen Flanken. Die notorisch ungenauen Hereingaben von Wacker waren am Wochenende neunmal zu sehen, von der Admira gab es deren sechs zu betrachten. Die zwei Kontrahenten halten nach der ersten Runde nicht nur die in sie gesetzten Erwartungen flach, sondern auch den Ball.

Eins…

Eines ist jedoch Fakt: Am Sonntag kann zumindest eine Mannschaft zum ersten Mal anschreiben, ein Wacker wird punkten. Ob es nun der einmalige österreichische Fußballmeister SC Wacker aus Meidling ist, der sich 1971 mit dem achtfachen Meister aus Jedelsee SK Admira fusionierte und nach Niederösterreich auswanderte, oder doch der zehnmalige Titelträger FC Wacker aus Innsbruck, wird sich noch weisen. Dabei wird es allerdings nicht unentscheidend sein, Patrick Jezek und Philipp Hosiner nicht einen Meter Raum zu lassen, denn insgesamt 21 Tore gingen letzte Saison auf deren Konto. Nach den letzten sechs sieglosen Bundesligarunden würde das pessimistische Tiroler Fußballherz vermuten, dass einzig der Gegner Tore für Wacker erzielen kann. Die Admiraner Plassnegger, Mevoungou, Seebacher und Schachner zeigten letzte Saison vor, wie das geht, und scorten je einmal für den Gegner. Halten wir ihnen die Daumen, dass sie auch am Wochenende so treffsicher sein werden, und dass der doppelköpfige Janus sein nach vorne gerichtetes Gesicht zeigen wird. Und natürlich, dass der bald einhundertjährige FC Wacker Innsbruck das Tivoli wieder einmal zum Beben bringt.

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Autor: Stefan Weis

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