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W. Kogler: „Man muss die Realität ins Boot holen.“

 

Drei Spiele, null Punkte, ein Törchen…nach dem Fehlstart in die Saison bat das tivoli12 magazin Walter Kogler vor die Kamera. Im ersten Teil des Interviews spricht der Trainer des FC Wacker Innsbruck  über die Gründe der Niederlagenserie, die Zielsetzung des Vorstands und die Verpflichtung neuer Spieler.

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Walter, der Saisonstart ist schief gegangen, drei Spiele, null Punkte. Kannst du kurz Revue passieren lassen, wie es dazu gekommen ist?

Walter Kogler: Ja, das hat ein paar einfache Gründe. Zum einen sind immer Fragezeichen da, wenn die Mannschaft in der Sommerpause an einigen Stellen verändert wird, denn sie muss sich erst zusammenfügen. Zum anderen waren dann einige Spieler, die in der vorigen Saison Leistungsträger waren, aufgrund von Verletzung und kleineren Blessuren nicht in der Lage, gute Leistungen zu bringen, sprich Merino und Abraham. Weiters hat man auch einen sehr schweren Auftakt gehabt mit Rapid auswärts. Das sind alles Zutaten, warum es für uns zum Auftakt nicht so einfach war.

Nichtsdestotrotz, es gibt einen eindeutigen Aufwärtstrend, die Leistungen sind über die drei Spiele gesehen immer besser geworden. Kannst du ein paar Worte zum Ried-Spiel sagen?

Walter Kogler: Es war eigentlich die Fortsetzung dessen, was wir vor einer Woche gegen Admira gesehen haben. Vielleicht waren wir sogar noch ein bisschen besser. Wir haben dort sicher couragiert gespielt, auch die Ordnung hat gestimmt. Es war ein guter Auftritt von der Mannschaft. In der zweiten Halbzeit waren wir sicher die bessere Mannschaft. Wir haben spritziger gewirkt, wir waren präsenter. Gerade in so einer Phase kriegen wir dann eigentlich aus dem Nichts heraus das Gegentor und sind so auf die Verliererstraße geraten. Aber, wie gesagt, wichtig ist, eben wenn man solche Spiele hat, wo man nicht gerade vom Glück begünstigt ist, dass man auf dem Weg bleibt und sich nicht verunsichern lässt und auf dem aufbaut, was gut funktioniert hat. Die einzelnen Kleinigkeiten, die vielleicht nicht so gut funktioniert haben, müssen wir versuchen, auszumerzen, aber trotzdem positiv weiterspielen.

Es ist uns wieder gelungen, einige gute Tormöglichkeiten herauszuspielen. Leider haben wir sie wieder nicht verwerten können. Woran liegt es?

Walter Kogler: Wenn man Chancen vergibt, liegt es natürlich an denen, die sie nicht verwerten. Da fehlt vielleicht die Kaltschnäuzigkeit. Aber auch der Gegner hat in manchen Situationen sehr gut reagiert. Bei der Perstaller-Doppelchance war der Gegner noch einmal präsent und hat dann noch einmal gut verteidigt. Da fehlte ein Quäntchen Glück. Wenn man sich an die erste Halbzeit an die Kopfball-Chance von Piesinger zurückerinnert, wo der Tormann den Ball auf der Linie hielt: Das Gegentor war dann eine ähnliche Situation, da war der Ball im Tor. Es sind oft Nuancen, die ein Spiel entscheiden können. Also müssen wir ganz, ganz strikt auf unserem Weg bleiben, der kein schlechter ist und dann wird das nötige Glück auch dazukommen.

Vizeobmann Weberberger hat beim Vereinsabend kurz vor Saisonbeginn folgende Zielsetzung vorgeben: Platz sechs bis acht wenn möglich mit Blick auf Platz fünf. Muss man sich nach dem Start schon von dieser Zielvorgabe verabschieden und froh sein, wenn man auf Platz neun kommt?

Walter Kogler: Ja, das ist das Ziel des Vereines und das wäre natürlich toll. Wenn es möglich wäre, dass der Verein die Rahmenbedingungen bieten könnte, dass man die internationalen Plätze angreifen könnte, wäre das natürlich ausgezeichnet. International spielen zu können wäre natürlich toll und auch ein Ziel der Spieler und der Mannschaft, das ist ganz logisch. Man muss aber natürlich auch nüchtern sagen, dass wir heuer mehr abgegeben als dazubekommen haben und letztes Jahr Siebenter geworden sind. Mit weniger mehr erreichen ist eine tolle Aufgabe und Herausforderung, der wir uns auch stellen. Man darf aber auch nicht vergessen, dass man die Realität mit ins Boot holen muss und ich sehe, dass wir zuerst darauf schauen müssen, dass wir mit dem Abstieg nichts zu tun haben. Erst dann haben wir die Möglichkeit, nach vorne anzugreifen. Das wäre für uns das Saisonziel.

Es heißt, dass wir noch die Möglichkeit hätten, einen Spieler zu finanzieren. Du hast in einem APA-Interview kurz vor Saisonbeginn gesagt, dass du Miran Burgic sehr gerne gehalten hättest. Jetzt ist bekannt, dass er noch keinen Verein hat. Was spricht dagegen, ihn zurückzuholen?

Walter Kogler: Nein, ich habe das gar nicht so sehr auf Miran Burgic bezogen, ich habe eher gemeint, dass es toll gewesen wäre, wenn wir im Vorfeld die Möglichkeit gehabt hätten, einen weiteren Spieler dazuzunehmen, weil damit hätte man die ganze Planung anders angehen können. Man plant ja, wie man die 20 bis 22 Spieler zusammensetzt. Wenn man das im Mai von Vornherein weiß, kann man ein bisschen mehr handeln. Jetzt einen Spieler dazuzubekommen wäre natürlich auch gut. Wenn man sehen würde, es bestünde noch Handlungsbedarf und man hätte die Möglichkeit noch nachzusetzen, wäre das natürlich auch gut. Aber es wäre natürlich besser gewesen, wenn wir das früher gewusst hätten. Wir müssen natürlich noch ein bisschen abwarten, wo eventuell unsere Problemzonen liegen. Wenn man nur eine Möglichkeit hat, dann muss erstens was am Markt sein, und zweitens muss sich herauskristallisieren, ob man einen Spieler braucht. Es könnte ja sein, dass wir in der Verteidigung Probleme kriegen, dann ist es vielleicht besser, in der Verteidigung etwas zu machen. Vielleicht ist es auch gar nicht notwendig und wir finden mit dem vorhandenen Spielermaterial unser Auslangen.

Im zweiten Teil des Interviews erfahren wir was der Trainer zu den Leistungen von Simon Piesinger und Marcelo Fernandes meint und warum Julius Perstaller einer der besten Stürmer der Liga sein könnte.

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Autor: Hannes Zwicknagl

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