Der Spieler der 4. Runde: Carlos Merino
Aufatmen beim FC Wacker Innsbruck nach dem so wichtigen und auch verdienten 2:1-Heimsieg gegen den SV Mattersburg. Nach dem Niederlagen-Hattrick zu Saisonbeginn gelang es erstmals in dieser Saison zu punkten, und das, nachdem man nach 45 Minuten noch mit 0:1 zurücklag. Doch man schaffte etwas, was man in der jüngsten schwarz-grünen Vergangenheit nicht schaffte: Man drehte die Begegnung noch in der Schlussphase.
Ein wichtiger Baustein, um dem Spiel noch eine glückliche Wendung zu geben, war diesmal Carlos Merino, der dafür auch zum Spieler der 4. Runde gewählt wurde.
Die kleine Nummer 11 zeigte groß auf
Nicht nur für die Innsbrucker, auch für den 175 cm großen Spanier, verlief der Saisonstart bisher nicht nach Wunsch. Nach seiner Operation in der Vorbereitung fungierte der Baske bisher nur als Wechselspieler und brachte es in den Runden zwei und drei lediglich auf 36 Einsatzminuten. Doch schön langsam scheint Carlos wieder zu Kräften zu kommen und zu alter Stärke zurückzufinden. So wurde er von Trainer Walter Kogler im Mattersburg-Spiel schon zu Beginn der zweiten Hälfte ins Spiel gebracht und Merino brachte die Attribute ins Spiel, für die ihn das Tivoli-Publikum liebt: Er fungierte als Ballverteiler, überzeugte mit hoher Laufbereitschaft und verlieh dem Spiel des Tiroler Traditionsvereins die nötige Portion Kreativität. Damit brachte er den Gegner vermehrt in Bedrängnis. 85 % seiner Pässe fanden einen schwarz-grünen Abnehmer und er bereitete zwei Torschüsse vor.
Erstmals große Gefahr erzeugte die schwarz-grüne Nummer 11 mit einem Freistoß in der 56. Minute aus gut 35 Metern, der direkt auf dem Kopf von Marco Kofler landete. Nur sechs Minuten später spielte der Baske einen Traumpass in die Tiefe auf Perstaller. Julius leitete den Ball zu Saurer weiter, der zuerst einen Mitspieler anschoss und dann an einem Mattersburg-Verteidiger scheiterte. In der 74. Minute hätte der spanische Spielmacher den Ausgleich selbst erzielen können: Nach gutem Querpass von Fernandes scheiterte er aber aus elf Metern am burgenländischen Schlussmann.
Auch beim Ausgleichstreffer von Wacker Innsbruck in der 83. Minute hatte Merino seine Füße im Spiel: Sein Freistoß von der linken Seite wurde von Hauser verfehlt, der Ball kam zu Wernitznig. Dessen abgeblockter Schuss gelangte zu Fernandes, der das Spielgerät in die Maschen beförderte.
Von England über Spanien nach Innsbruck
Seine erste Station im Profifußball führte Carlos Merino nach Großbritannien zum englischen Traditionsverein Nottingham Forest (1997-2000). Von da ging es wieder zurück nach Spanien und über die Stationen Athletic Bilbao (2000 – 2001), Burgos CF (2001 -2002), Athletic Bilbao (2002 – 2004), CD Numancia (2004 – 2005), Gimnàstic (2005 – 2007), UD Las Palmas (2007 – 2008) zu Albacete (2008 – 2010). Schließlich verpflichtete der FC Wacker Innsbruck im Jänner 2011 den damals vereinslosen Basken. Mit seinen Spielmacher-Qualitäten eroberte er schnell die Herzen des Innsbrucker Publikums. Neben seinen Torvorlagen konnte er für den Tiroler Traditionsverein saisonübergreifend bisher bereits acht Mal den Ball im Tor versenken. Neben seinem defensiven Gegenpart Tomas Abraham kann man ihn zweifelsohne als Gehirn und Herz des Innsbrucker Mittelfeldes bezeichnen.
{sdr}Carlos Merino, Marcelo Fernandes, Marco Kofler,4{/sdr}