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Zum aus der Haut fahren

Wieder nix – es ist zum aus der Haut fahren. Dabei war der WAC Wolfsberg am Samstag mehr als schlagbar gewesen. Unserer Mannschaft kann man eigentlich nicht viel vorwerfen. Gekämpft, gefightet, gerackert und doch als Verlierer vom Platz gegangen. So gab es am Tivoli wieder mal nur hängende Köpfe und herbei geschriebene „Stürme“ finden nicht einmal im Herbst statt.

Zeit für Gespräche

Einen Tag vor unserem so schweren Spiel gegen den WAC fuhr ich nach Nürnberg um dort unsere Freunde aus Frankfurt zu unterstützen. Die „kurze“ Anreise ins Frankenland nutzten doch einige Fans unseres Traditionsvereins. Nach dem Erlebnis „Nürnberg“ traf man sich am Samstagnachmittag in Innsbruck. Das so wichtige Spiel der Unseren schien etwas in den Hintergrund gerückt zu sein. Gesprächsthema Nummer eins war die Medienhetze der vergangenen Woche unseren Fans gegenüber. Auf das meiste wurde hier eh schon eingegangen: http://www.faninitiative.at/component/co…le/63.html Aber den Vogel hat Christoph Geiler im Kurier abgeschossen. Nicht genug, dass er in seiner Zeitung als „Trittbrettschreiberling“ in Erscheinung tritt, schrieb er doch glatt davon, dass sich eine „findige“ Fangruppierung die Namensrechte des FC Wacker Innsbruck sicherte und einen fünfstelligen Betrag vom Verein kassieren würde. Herr Geiler-lernen Sie recherchieren und schreiben Sie dann erst!
Als ehemaliges Mitglied der Verrückten Köpfe mit Verbindungen zur Fanszene weiß er ganz genau wie diese Vereinbarung aussieht und warum sie besteht.

Aber auch der herbei geschriebene Platzsturm und die Verunglimpfung der gesamten Innsbrucker Fanszene wurden nicht verstanden. So wurden wir in einer Zeitung alle pauschal als „Hooliganhorde“ betitelt. Auch, dass sich unser geliebter Verein davon nicht klar distanziert hat, stört und überhaupt lässt die Unterstützung des FC Wacker Innsbruck seinen Fans gegenüber zu wünschen übrig. (Salzburg-Ried-Wien Hütteldorf)

Alle zammen stehen wir

So war es dann am Spieltag doch nicht. Zumindest in den ersten zehn Minuten nicht. Da „standen“ auf der Nordtribüne ziemlich wenig Fans „zamm“. Man wollte und musste ein Zeichen setzen. Und unsere Mannschaft schien das zu begreifen. Denn, als sich nach der zehnten Minute des Bundesligaspiels FCW gegen den WAC die Nordtribüne füllte, die Fanclubtransparente ihren Platz fanden, grüner Rauch aufstieg und es richtig laut im grauen Tivoli wurde, wurde auch unsere Mannschaft aktiver. Aber ein Eckball des Gegners schien der Aufbruchsstimmung einen argen Dämpfer zu geben. Wieder ein Tor aus einem Eckball (zum dritten Mal hintereinander) – wieder hätte es verhindert werden können, wenn ein Spieler neben den Pfosten gestanden hätte. Dabei hat gestern die SGE das Spiel grad deswegen gewonnen, weil bei einem generischen Eckball da ein Mann gestanden hat. Und der WAC hat so auch einen von der Linie gekratzt. Da frag ich mich schon.
Die Stimmung auf den Rängen war für die geringe Zuschauerzahl nicht einmal schlecht. Man spürte förmlich, dass die Mannschaft wollte, aber lange Zeit nicht konnte. Der WAC mauerte geschickt und wenn die Beine und der Kopf gelähmt sind und auch noch viel Pech dazu kommt, wird es immer schwieriger. Jeder der selber mal gespielt hat, weiß wovon ich schreibe.

Powerplay blieb ohne Belohnung

Vielleicht sehe ich das nicht richtig, aber mir kam vor, als das Spiel schon fast verloren schien, ging es erst so richtig los. Da wurde gedrückt, gefightet und um jeden Ball gekämpft. Da wurde Chance um Chance vergeben aber längst nicht aufgegeben. Auch auf den Tribünen spielten sich dramatische Szenen ab. Da war man schon mehrmals der Verzweiflung nah. Aber es wollte nicht sein und so verlor Schwarz-Grün wieder einen Punkt gegenüber seinem stärksten Konkurrenten, der am Samstag remisierte. Schön langsam wird es wirklich eng. Der Volkszorn entlud sich aber nicht gegen die eigene Mannschaft, welche wirklich tapfer kämpfte, sondern gegen ihren Trainer Walter Kogler, was auch deutlich auf Spruchbändern zu sehen und in den letzten Minuten zu hören war. Nur weil diesmal ein paar Chancen mehr heraus gespielt wurden, haben wir nun auch nicht mehr Punkte am Konto. In den Medien kommen dann immer wieder dieselben Erklärungsversuche. Für mich ist das schon „realitätsfremd“. Bei einer 1:8 Bilanz und einem Torverhältnis von – 17 gibt es keine Argumente mehr.

Was gibt es zum Samstag noch zu sagen: Dass es zu Beginn der zweiten Halbzeit eine Schweigeminute für den, auf den Tag genau vor 15 Jahren bei einem tragischen Autounfall ums Leben gekommenen Wolfang „Studi“ Studirach gegeben hat. Studi immer mit uns.

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Autor: Rudolf Tilg

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